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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte? Als sie damals aus El Zafir zurückgekehrt war, hatte sie leider feststellen müssen, dass sie und Turner Stevens, Dr. med., sich nicht auf derselben Wellenlänge befunden hatten, was Heiratsabsichten anging.
    „Wie sich herausstellte, Euer Hoheit …“
    „Nennen Sie mich Kamal.“
    Sie blinzelte. „Das scheint mir nicht passend zu sein.“
    „Privat ist es vollkommen angemessen. Und wenn ich es wünsche, wird es auch so sein.“
    „Kamal“, wiederholte sie leise und fragte sich, ob er immer alles bekam, was er sich wünschte. Wenn ja, musste es sehr angenehm sein, ein Kronprinz zu sein. Denn wenn er sich darum bemühen sollte, wie ein ganz gewöhnlicher Mann zu wirken, so funktionierte das nicht. Es würde immer eine Kluft geben zwischen ihm und jemandem wie ihr.
    „Wie sich herausstellte …“
    „Was?“, hakte er nach.
    Sie seufzte. „Die Neuigkeit von meiner Verlobung war etwas übertrieben.“
    „Oh?“
    „Ich habe Ihr Angebot abgelehnt, weil ich davon ausging, dass der Mann, mit dem ich seit einiger Zeit zusammen war, mir einen Antrag machen würde.“
    „Und hat er das getan?“
    Wut und Schmerz vermischten sich mit Scham. Sie dachte kurz daran, mit einer flapsigen Bemerkung darüber hinwegzugehen, entschied sich dann jedoch dagegen. Einen zukünftigen König zu belügen, war kein weiser Schritt.
    „Ja, er hat einen Antrag gemacht. Nur nicht mir.“
    Seine schwarzen Augen funkelten voller Befriedigung – zumindest schien es Ali so, und sie stand kurz davor, ihm zu sagen, dass er sich zum Teufel scheren solle.
    „Also ist die Dummheit dieses Mistkerls ein Gewinn für El Zafir?“
    Andererseits wusste er wirklich mit Worten umzugehen. „Wie nett von Ihnen.“
    „Wie sich herausstellt“, imitierte er sie, „kenne ich Sie eben doch ganz gut.“
    „Wie schön, dass Ihnen nur ein gemeinsamer Abend ausreicht, sich ein Urteil über mich zu bilden.“
    Die Worte kamen schärfer heraus, als sie beabsichtigt hatte. Es war nicht fair und nicht gerade klug, ihre Frustration an dem Kronprinzen einer ölreichen, aufstrebenden Nation abzureagieren.
    „Also, was führt Sie heute hierher?“, fragte sie, indem sie versuchte, das Thema zu wechseln. Es war zwar nicht ganz so durchsichtig wie „schönes Wetter heute“, aber nahe dran.
    Kamal hob sein Kinn und verengte die Augen. „Ich bin jeden Tag hier.“
    Warum hatte sie ihn dann zuvor noch nicht gesehen? Vielleicht weil seine Tante ihm erst heute von ihrer Ankunft erzählt hatte? Eine leichte Röte überzog ihre Wangen. Ihre Vorstellung von Abenteuer bestand darin, in fremde Länder zu reisen. Es schloss nicht ein, sich in einen Mann zu vergucken, der Frauen küsste, die er für verlobt hielt. Dafür war sie zu klug. Ein gebranntes Kind scheute das Feuer.
    „Ich verstehe.“ Sie hob die Liste von dem Medikamentenwagen. „Es war nett, Sie wiederzusehen, Kamal. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe noch eine Menge Arbeit zu erledigen.“
    Er nickte. „Ich werde mein Bestes geben, um Ihren Aufenthalt in El Zafir zu genau dem zu machen, was Sie sich erhofft haben.“
    „Vielen Dank.“
    Während Ali ihm nachsah, konnte sie nicht anders: Sie wünschte sich, seine Schultern wären nicht ganz so breit und seine Hüften nicht ganz so schmal. Denn ob reicher Mann, armer Mann, Bettler oder Dieb – es spielte keine Rolle. Einen Mann zu lieben, war gefährlich. Punkt.
    Nicht, dass sich ihre Wege kreuzen würden. Er regierte ein Land. Sie war angestellt worden, um die Geburtsstation seines Krankenhauses zu leiten. Und wenn das noch nicht genug war – nichts deutete bisher darauf hin, dass ihr Abenteuer in einem fremden Land einen Flirt mit einem gut aussehenden Prinzen einschließen würde.

    Ali Matlock lenkte ihn ab.
    Der Beweis dafür war die Tatsache, dass sein Meeting länger gedauert hatte, als üblicherweise der Fall war. Und die Schuld daran lag allein bei ihr. Der Finanz- und der Bildungsminister hatten einige Informationen zwei- oder dreimal wiederholen müssen, weil seine Gedanken immer wieder zu der attraktiven Amerikanerin geschweift waren und seine Konzentration gestört hatten. Das war eine Schwäche, die er mit aller Macht ausmerzen würde.
    Kamal schaute auf seine Uhr, während er den Büroflügel des Palastes verließ und sich den Wohnräumen seiner Familie näherte. Zweifellos hatte er die Vorsorgeuntersuchung seiner Schwester Johara bereits verpasst. Seine Schwester war im achten Monat schwanger – ein unglückliches

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