Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Resultat ihrer jugendlichen Rebellion. Nach der ersten wütenden Konfrontation hatte der König seine einzige Tochter vollkommen ignoriert. Und was den Vater des Babys anbelangte, so hatte der Mistkerl die Unverschämtheit besessen, sich bei einem Motorradunfall töten zu lassen, bevor Kamal ihn mit seinen Fäusten bearbeiten und dann die Reste von ihm zwingen konnte, seine Schwester zu heiraten. Stattdessen hatte Kamal Johara das Versprechen gegeben, dass er für sie da sein würde. Immer.
    Vor der Suite seiner Schwester angekommen, klopfte er an die Tür und trat ein. Langsam folgte er dem Klang mehrerer weiblicher Stimmen. Farrah saß zusammen mit seinen beiden Schwägerinnen Penny und Crystal auf dem halbrunden Sofa, das den Raum beherrschte.
    „War der Arzt hier?“, fragte er seine Tante.
    Sie blickte zu ihm auf, während sie eine zierliche Teetasse in der Hand hielt. Sie war eine elegante, sehr attraktive Frau in den Fünfzigern, die gut und gerne zwanzig Jahre jünger aussah. „Ja.“
    „Er ist schon wieder weg“, erklärte Penny ihm. „Er hat sich dafür entschuldigt, dass er nicht auf dich warten konnte, aber er musste zurück ins Krankenhaus.“
    Die zierliche blonde, blauäugige Amerikanerin hatte das Herz seines jüngsten Bruders im Sturm erobert, als sie als seine Assistentin eingestellt worden war. Rafiq, der Charmeur in der Familie, war von ihr bezaubert worden, und die beiden hatten rasch geheiratet. Obwohl ihre schlanke Figur es noch nicht verriet, erwarteten die zwei noch in diesem Jahr ihr erstes Kind.
    „Ich wurde aufgehalten“, entschuldigte er sich.
    „Aber sicher doch“, meinte Crystal mit einem Funkeln in ihren haselnussbraunen Augen. „Ich glaube, dir wäre jede Ausrede recht, um dich vor solchen Frauengeschichten zu drücken.“
    „Frauengeschichten?“, fragte er verwundert.
    „Du weißt schon.“ Crystals Grinsen verriet, dass sie ihn ködern wollte. „Pränatale Untersuchungen, Babys, geschwollene Knöchel, Geburtsschmerz.“
    „Ah“, erwiderte er mit einem kleinen Lächeln.
    Zu Anfang hatte er Crystals Haarfarbe für nicht definierbar gehalten, doch so wie sie es jetzt trug, lang und offen, schimmerten rötliche Strähnen in dem Kastanienbraun. Sie war als Kindermädchen für die fünfjährigen Zwillinge seines Bruders Fariq engagiert worden, und die beiden hatten sich prompt ineinander verliebt. Wenn man Crystals sanfte Kurven betrachtete, käme man ebenso wenig wie bei Penny auf die Idee, dass sie noch vor Ende des Jahres Fariqs drittes Kind auf die Welt bringen würde.
    Für einen kurzen Moment stieg Neid in Kamal auf. Seine Brüder waren nur an zweiter und dritter Stelle in der Thronfolge. Sie konnten es sich erlauben, sich zu verlieben. Er nicht. Er hatte nicht vor, sich durch irgendwelche Schwächen von seiner Verantwortung für sein Land und sein Volk ablenken zu lassen. Für ihn bedeutete die Ehe eine reine Pflichterfüllung. Liebe spielte dabei keine Rolle.
    „Wo ist Johara?“, wollte er wissen, während er sich suchend nach ihr umschaute.
    „Nebenan“, antwortete Farrah und deutete mit dem Kinn in Richtung des Schlafzimmers seiner Schwester.
    Durch die Tür hörte er den gedämpften Klang einer weiblichen Stimme. Er schaute seine Tante an und fragte: „Was hat der Arzt gesagt?“
    „Er möchte sie bis zur Geburt einmal die Woche sehen.“
    „Warum?“
    „Das ist während des letzten Schwangerschaftsmonats so üblich.“ Allerdings runzelte die Prinzessin sorgenvoll die Stirn. „Eine Sache ist bedenklich – ihr Blutdruck ist etwas zu hoch. Im Moment glaubt er noch nicht, dass es deshalb Komplikationen geben könnte, aber wir sollen ihn ansprechen, wenn wir Fragen oder Ängste haben.“
    Kamal nickte grimmig. Schwangerschaft und Geburt waren Bestandteile des Kreislaufs von Leben und Tod. Das Natürlichste der Welt. Solange es keine Probleme gab. Er hatte zusehen müssen, wie Joharas Mutter bei der Geburt ihres zweiten Kindes starb. Jetzt schob er diese düsteren Gedanken jedoch konsequent beiseite und blickte die drei Frauen auf dem Sofa an – zwei von ihnen waren von einem eindeutigen Strahlen umgeben.
    „Darf ich fragen, was eure Untersuchungen ergeben haben?“
    „Alles in Ordnung“, sagte Penny. „Meine morgendliche Übelkeit ist vorbei, und uns beiden geht es gut.“
    „Mir auch“, fügte Crystal hinzu. „Der einzige Haken ist, dass ich die Desserts reduzieren und stattdessen mehr Proteine zu mir nehmen muss. Das wird verdammt hart werden,

Weitere Kostenlose Bücher