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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wenn Sie irgendetwas benötigen, während Sie in El Zafir arbeiten, dann lassen Sie es mich bitte wissen.“
    „Vielen Dank, Euer Hoheit.“
    Als alle gegangen waren, blieb Kamal nur noch mit zwei Frauen zurück – eine davon sehr schwanger. Die andere verwirrte ihn noch mehr als einige Stunden zuvor. Dass sie ihn zum Lachen gebracht hatte, hatte ihn für einen Moment vollkommen entwaffnet.
    „Kamal, ich bin so froh, dass Ali hier ist. Der Arzt hat mir Angst gemacht. Er hat gesagt, dass hoher Blutdruck während der Schwangerschaft das Baby gefährden kann.“
    „Und Sie auch“, warnte Ali. „Aber Sie sollten sich keine unnötigen Gedanken machen. Es ist wichtig, dass Sie ruhig bleiben.“
    „Ich war sehr ruhig“, entgegnete das Mädchen, „bis er mir all die furchtbaren Dinge genannt hat, die passieren können. Aber Sie haben dafür gesorgt, dass ich mich besser fühle.“
    „Das freut mich.“
    „Wenn ihr mich eine Minute entschuldigen würdet, ich muss mal eben ins Bad.“ Joharas Augen verengten sich, als sie ihren Bruder anschaute. „Leiste Ali Gesellschaft. Und sei nett.“
    „Ich bin immer höflich“, erwiderte er empört. Das war nicht das erste Mal, dass ihm eine Frau zu verstehen gab, dass seine Förmlichkeit einschüchternd wirken konnte, was ihm jedoch vollkommen unerklärlich war. Er war nur korrekt.
    Seine Schwester verdrehte die Augen, ohne ihm zu antworten, dann ging sie hinaus. Und ließ ihn mit Ali allein.
    „Ich will die Wahrheit wissen“, begann er. „Ihr Blutdruck? Befindet sich meine Schwester in Gefahr?“
    „Nicht in unmittelbarer. Alles, was ich ihr gesagt habe, ist absolut wahr. Es gibt nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten.“
    „Im Gegenteil. Wenn eine Frau ein Kind bekommt, gibt es immer Dinge, um die man sich Sorgen machen muss. Joharas Mutter starb bei der Geburt ihres zweiten Kindes. Ganz seltene Komplikationen, wie man uns mitteilte – ein schwacher Trost. Sie und das Kind waren tot. Meine Schwester war erst fünf Jahre alt.“
    „Das tut mir leid“, erwiderte sie schockiert. „Das wusste ich nicht.“
    „Es liegt lange zurück. Doch was meine Schwester angeht, sie ist noch sehr jung, noch ein Teenager. Mir scheint, dass ihre Jugend für sie sprechen müsste.“
    „Leider gibt es gerade unter schwangeren Teenagern ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck. Wenn man es unbehandelt lässt, können Krämpfe und Komplikationen eintreten.“
    „Was kann man tun?“, wollte Kamal wissen, während er sich krampfhaft darum bemühte, ruhig zu bleiben.
    „Bettruhe. Medikamente, wenn notwendig. Geschwollene Hände sind ein Symptom …“
    In diesem Moment kam Johara wieder ins Zimmer und presste eine Hand auf ihren Bauch. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich in wenigen Wochen eine Mutter sein werde. Ein Teil von mir kann es kaum erwarten, mein Baby zu sehen und im Arm zu halten. Aber ein anderer Teil fürchtet sich vor der Geburt.“
    „Sie werden das schon hinkriegen“, beruhigte Ali sie.
    „Tante Farrah sagt, dass es nicht wehtut. Ich weiß allerdings nicht, ob ich ihr glauben soll.“
    „Die Menschen ertragen Schmerz ganz unterschiedlich“, meinte die Krankenschwester diplomatisch.
    „Außerdem hat sie nie ein Kind zur Welt gebracht“, bemerkte Kamal trocken.
    „Tja, dann ist sie wohl kaum ein Experte.“ Ali legte ihren Arm um Joharas Schultern und führte sie zum Sofa, auf das sie sie sanft niederdrückte. Dann setzte sie sich neben das Mädchen. „Ich habe auch noch kein Kind bekommen, aber ich war bei vielen Geburten dabei. Ohne eigene Erfahrung, kann ich nur meine Eindrücke wiedergeben. Da ist Schmerz. Doch es gibt Medikamente, um ihn zu lindern. Wenn Sie nächste Woche den Arzt sehen, können wir über diese Dinge sprechen. Wissen ist Macht. Je mehr Sie wissen, desto größere Kontrolle haben Sie.“
    „Das denke ich auch“, stimmte Johara zu. „Ich wünschte mir nur, meine Mutter wäre bei mir.“
    Kamal versuchte zu verstehen. Er hatte seine eigene Mutter verloren, als er zehn Jahre alt gewesen war. Es war das erste Mal gewesen, dass er seinen Vater schwach und hilflos erlebt hatte. Fünf Jahre später hatte der König Joharas Mutter geheiratet und dann auch sie verloren. Die Trauer hatte ihn beinahe umgebracht. Damals hatte Kamal sich geschworen, dass er sich niemals derart der Liebe ausliefern würde.
    Er setzte sich neben seine Schwester und hob ihr Kinn mit einem Finger an, so dass sie ihn ansehen musste. „Wenn ich sie

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