Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04
durch, um ruhig zu bleiben. Ihr Parfüm wehte ihm entgegen, süß und unwiderstehlich verführerisch.
„Sie …“, begann sie. Ihre vollen Lippen waren feucht und nicht minder verlockend.
„Ich werde Sie nicht fahren lassen!“, erklärte er laut. „Haben Sie verstanden?“
„Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten!“, rief Jana verärgert und war den Tränen nahe. Sie hob beide Hände, und ohne dass er es wollte, umfasste er ihre Handgelenke. Sie schnappte nach Luft, verlor ihr Gleichgewicht und kam ihm gefährlich nahe.
Ihre Brüste hoben und senkten sich heftig, und durch das verwaschene Hemd, das sie trug, konnte er ihre Knospen erkennen. Sie trug keinen BH, und die Vorstellung, ihre festen, vollen Brüste zu umfassen, beschäftigte ihn.
„Kein Recht? Wenn er Sie als Geisel nimmt, was glauben Sie, wird er dann verlangen?“, donnerte Omar und verbarg seine Begierde hinter Zorn. „Geld von Ihrem Vater? Das will er nicht. Er wird Zugeständnisse von mir verlangen. Land will er haben. Von mir und meinen Brüdern. Er fordert einen Teil der Emirate für sich. Glauben Sie, ich kann es mir leisten, ihm eine Geisel wie Sie zuzuspielen? Sie haben es selbst verschuldet, dass Sie hier sind. Jetzt müssen sie auch die Folgen tragen. Geben Sie nicht mir die Schuld dafür!“
Die Berührung seiner Hände war einfach zu viel für Jana. Ihre Wut verrauchte, und plötzlich empfand sie nur noch dieses heftige Verlangen nach ihm, das sie schwach machte.
„Ich werde Ihnen keine Schuld geben, Omar!“, hauchte sie und schaute ihm in die Augen. „Ich werde Ihnen für nichts die Schuld geben, gleichgültig was geschieht.“ Durch diese Worte verschwand auch sein Zorn, und ein ebenso großes Verlangen packte ihn.
Mit einem verzweifelten Aufstöhnen ließ er ihre Hände los und riss sie grob an sich. Ungestüm presste er seine Lippen auf ihren Hals, den sie ihm unbewusst willig bot.
Sie seufzte, erleichtert und beglückt zugleich, und fasste mit beiden Händen in sein Haar. Sie spürten beide, dass sie sich nicht mehr gegen die starke Anziehungskraft wehren konnten. Omar löste sich von ihr, umfasste ihr Gesicht und schaute ihr in die Augen. „Ich werde dich nehmen, Jana“, erklärte er.
„Ja“, hauchte sie, lächelte und seufzte erneut, als ob sie schon viel zu lange darauf gewartet hätte, diese Worte von ihm zu hören. „Ja, Omar!“
Er verschloss ihr den Mund mit seinen Lippen und ließ sich mit ihr zusammen auf den dicken Teppich sinken. Sie knieten vor dem flackernden Kaminfeuer, und er schloss sie in seine Arme und vertiefte den innigen Kuss. Sie hielt ihn umfangen, und er spürte ihre vollkommene Hingabe.
Sie streckten sich nebeneinander auf dem Teppich aus. Omar beugte sich über sie und bewunderte ihre Schönheit in dem warmen, tanzenden Feuerschein. „Ist dir der Boden auch weich genug?“, fragte er.
Sein zärtlicher Ton beglückte Jana. Sie lächelte und nickte. Ihr rotes Haar breitete sich wie geschmolzenes Kupfer auf dem Teppich aus. Omar fühlte sich fast überwältigt von den verschiedensten Gefühlen. Verlangen, Leidenschaft und eine unglaubliche Zärtlichkeit hatten ihn erfasst.
Zuerst schick deiner Frau eine Botschaft, hatte der Prophet gesagt. Und als sie ihn fragten: Welche Botschaft?, hatte er geantwortet: Einen Kuss. Ein zärtliches Streicheln.
Omar wusste nicht, warum ihm ausgerechnet in dem Augenblick diese uralte Weisheit durch den Sinn ging. Er begriff noch nicht, dass er Jana in seinem Herzen schon zu seiner Frau gemacht hatte. Aber er beugte sich selig über sie, und obwohl er nie zuvor solch ein Verlangen nach einer Frau empfunden hatte, waren seine Küsse auf ihre Lippen, ihre Wangen und ihre Lider wie ein seidiger Hauch.
Jana war für ihn eine Kostbarkeit, und er konnte ihr in seinem Verlangen nicht widerstehen. Sich zu beherrschen, war für ihn eine Qual, die ihm Vergnügen bereitete. Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen, wie auch die Hand, mit der sie ihn streichelte und umklammerte, und die Innenseite ihres Arms bis hinauf zu den empfindsamen Stellen an ihrem Ellenbogen.
Sie erschauerte schon heftig bei der leichtesten Berührung seiner Lippen und dem sanftesten Druck seiner Hand, als er ihren Arm umfasste. Über dem Ellenbogen stieß er auf den verwaschenen Stoff seines Hemdes und tastete sich höher hinauf bis zu ihrem Hals und dem klopfenden Puls. Dort schob er das Hemd beiseite und küsste ihre Haut bis hinunter zu den Brüsten.
Bedächtig und sacht fasste er
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