Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04
wulstige, rote Narbe kam zum Vorschein, die aber schon ziemlich gut verheilt war. Zusammen liefen sie in das glitzernde, vom Mondlicht erhellte Wasser.
Omar ging gern schwimmen. Es entspannte ihn, und mit seinen kräftigen Zügen entfernte er sich rasch von Jana. Schließlich fühlte er sich wie befreit und schaute sich nach ihr um.
Sie stand mit leicht gespreizten Beinen auf dem Floß und wrang das Wasser aus ihrem Haar. In dem Mondlicht glänzte ihr weißer Badeanzug, als besäße er Leuchtkraft, und betonte überdeutlich ihre weiblichen Rundungen. Erregung erfasste ihn. Er wendete und schwamm zum Floß hinüber.
Jana hörte sein leises Näherkommen nicht. Sie bemerkte ihn erst, als er sich aus dem Wasser hob, und wandte sich um. Das Mondlicht blendete sie, aber sie sah ihn auf dem Rücken liegen. Seine Brust hob und senkte sich rhythmisch. Er schaute sie an, aber sie vermochte nicht in seinen Augen zu lesen.
„Zieh deinen Badeanzug aus“, verlangte er leise von ihr.
Ihr Magen verspannte sich vor Erregung. „Omar!“, protestierte sie und lachte verlegen.
Die Lichter im Tal waren längst verloschen. Das Haus lag in vollkommener Dunkelheit da. Sie waren ganz allein unter den Sternen und im Mondlicht.
„Zieh ihn aus, Janam. Lass mich dich sehen.“
Jana schloss die Augen und öffnete die Lippen. Sie ließ den Kopf in den Nacken sinken und fasste zuerst nach dem einen, dann nach dem anderen Träger, streifte den weißen Badeanzug ab und ließ ihn neben sich auf das Floß fallen.
„Komm näher“, bat er, und sie trat zu ihm hinüber, sodass er sie gut sehen konnte.
Das Mondlicht umschmeichelte ihren Körper, betonte einzelne Partien, ihre Schläfen, ihre Wangen, ihre vollen Brüste und ihren Bauch. Doch weiter unten lag alles in geheimnisvollem Schatten.
„Noch näher“, verlangte er. „Stell dich über mich.“
Ihr Herz hämmerte, und ein heftiges Prickeln breitete sich in ihrem Körper aus. Dennoch kam sie seiner Aufforderung nach.
Er schaute zu ihr hinauf, an den langen Beinen empor, betrachtete ihre weiblichen Rundungen, das nasse Haar, vom Mondlicht erhellt. Er streichelte ihre Beine bis hinauf zu den Schenkeln und umfasste sie. Unwillkürlich erschauerte Jana, als er sie mit sanftem Druck vorwärtsschob, bis sie auf der Höhe seiner Schultern war.
„Knie dich hin“, forderte er.
„Omar!“ Sie schnappte hilflos nach Luft und verspürte eine starke Erwartung.
„Knie dich hin!“
Sie tat ihm den Gefallen. Er umfasste ihre Taille und zog sie gnadenlos zu sich herab, bis er sie mit seinen Lippen berühren konnte. „Tanz für mich“, raunte er heiser und liebkoste sie mit seiner Zunge dort, wo er wusste, dass er ihr Lust schenkte.
Sie stöhnte, legte den Kopf in den Nacken, sodass ihr das nasse Haar den Rücken herunterhing und ein paar Wassertropfen über ihre erhitzte Haut rannen.
Seine Lippen waren feucht und heiß. Er verstand es, sie mit seinem Zungenspiel zu beglücken, während er seine Hände über ihre Hüften hinuntergleiten ließ und von hinten zwischen ihre Schenkel schob.
Jana stützte sich auf ihre Hände. Geschickt steigerte er ihre Erregung, ermunterte ihre rhythmischen Bewegungen, sodass eine Woge nach der anderen sie durchflutete, bis die Spannung, die sich dabei aufbaute, unerträglich schien.
Plötzlich fühlte sie sich emporgetragen. Sie schnappte nach Luft, schrie auf und drückte sich gegen ihn. Im selben Moment drang er tief mit seinem Finger in sie und löste eine weitere Woge von Gefühlen aus, die sich mit der ersten vereinte und ihre Empfindungen bis zum Höhepunkt steigerte.
Sie rief nach ihm. Sein Herz klopfte, als er das hörte, aber er ließ sie nicht eher los, bis es vorbei war.
14. KAPITEL
„Herr.“ Der Privatsekretär, der den Raum nach den morgendlichen Besprechungen verlassen wollte, blieb stehen und schaute sich um. „Ich will Sie auf den Mann vor den Toren aufmerksam machen.“
Prinz Rafi ibn Daud ibn Hassan al Quraishi, der an seinem Schreibtisch saß, blickte von seinen Unterlagen auf. „Der Mann vor den Toren? Um was geht es da?“
„Ein Mann mit dem Akzent der Bergstämme, Herr. Er kam vor ein paar Tagen zum Palast und sagte, er hätte eine Nachricht für Ashraf Durran von Prinz Omar. Als ihm erwidert wurde, dass Ashraf Durran sich nicht im Palast aufhielte, beharrte er darauf zu warten, weil er die Nachricht niemand anderem als Ashraf Durran übergeben solle. Er hat gleich hinter den Toren ein Lager aufgeschlagen.“
Prinz Rafi
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