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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Jordan
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du kein Tuareg bist“, beharrte sie.
    „Ach ja?“ Plötzlich klang er nicht mehr ärgerlich, sondern amüsiert.
    „Ja“, erwiderte sie mutig. „Ich habe nämlich eure Geschichte studiert, und ich weiß, dass kein echter Tuareg jemals sein Gesicht in der Öffentlichkeit entblößen würde. Aber genau das hast du in der Gasse getan.“
    Danach herrschte eine Weile Stille. Dann sagte er mit einem warnenden Unterton: „An deiner Stelle würde ich alles vergessen, was ich damals in Zuran City gesehen habe.“
    Katrina holte tief Luft. „Wirst du mir jetzt endlich sagen, wer du bist?“
    Ein paar Sekunden lang hoffte sie, dass er ihre Frage tatsächlich beantworten würde. Doch dann zuckte er nur die Schultern.
    „Wer ich bin, ist völlig unwichtig. Aber was ich tue, ist von größter Bedeutung. Diejenigen von uns, die El Khalid Gefolgschaft leisten, haben gute Gründe dafür. Wir leben außerhalb des Gesetzes, wie du wahrscheinlich weißt. Es wäre besser für dich, wenn du das nie vergisst.“
    „Heißt das, du bist ein Krimineller?“, fragte sie. „Ein Flüchtling?“
    „Du stellst zu viele Fragen. Ich versichere dir, du willst gar nicht wissen, wer ich in Wirklichkeit bin.“
    Sie bemühte sich, ein Frösteln zu unterdrücken.
    „Nun, dann sag mir doch wenigstens, wie ich dich nennen soll“, forderte sie ihn auf.
    Er zögerte kurz und nickte dann.
    „Du kannst mich …“ Xander verstummte. Ihr seinen wahren Namen, nämlich Allessandro, zu nennen, das war unmöglich. Dann hätte man ihn zu leicht wiedererkannt. Hier in diesem Rebellencamp, wo es allgemein respektiert wurde, wenn ein Mann seine Identität geheim hielt, nannten ihn alle nur den „Tuareg“. Er hatte sich selbst den Familiennamen Sadeen gegeben, was ein sehr gebräuchlicher Name in Zuran war. Aber aus irgendeinem Grund, den er sich selbst nicht recht erklären konnte, wollte er nicht, dass diese Frau ihn „Tuareg“ nannte.
    „Du kannst mich Xander nennen“, sagte er schließlich. Xander war die Kurzform seines Namens und wurde nur von denen benutzt, die ihm sehr nahe waren, wie zum Beispiel seinem Halbbruder oder seiner Schwägerin. Daher bestand auch nicht die Gefahr, dass er von irgendjemandem wiedererkannt werden würde.
    „Xander?“, fragte Katrina stirnrunzelnd. „Das ist ja sehr ungewöhnlich. Ich glaube nicht, dass ich den Namen schon jemals gehört habe.“
    „Meine Mutter hat mich so genannt“, informierte er sie. „Und wie heißt du?“
    „Ich heiße Katrina Blake“, erwiderte sie. Sie zögerte kurz, dann stellte sie ihm die Frage, die sie wirklich bewegte. „Wie lange werde ich … Wann kann ich nach Zuran City zurückkehren?“
    „Das kann ich dir nicht sagen. El Khalid hat den Befehl gegeben, dass niemand das Lager ohne seine Erlaubnis verlassen darf.“
    Einen Moment lang war Katrina versucht zu fragen, was sie zu der Oase geführt habe. Es brannte ihr tatsächlich auf den Lippen, aber die Vorsicht gebot ihr, sich zurückzuhalten.
    „Bleib hier“, befahl er ihr dann. „Am besten, du verlässt das Zelt nicht.“
    „Wohin gehst du?“, fragte sie erschrocken, als er auf den Ausgang zuging.
    Er drehte sich zu ihr um. „Ich will mich umziehen. Meine Kleidung ist völlig verschmutzt, wie du sicher bemerkt hast.“
    Katrina errötete.
    „Was ist mit deinen Wunden?“, fragte sie. „Solltest du sie nicht behandeln lassen?“
    Er zuckte die Schultern. „Das sind doch nur Kratzer, nicht weiter schlimm. Sie werden bald verheilt sein.“
    Plötzlich fiel ihr etwas ein. „Warum hat Sulimen eigentlich den Kampf verloren? Du warst doch derjenige, der verletzt wurde.“
    „Das Ziel ist nicht, den anderen zu verwunden, sondern ihn zu entwaffnen“, erwiderte er.
    Als er sich wieder umdrehte, sah sie sehnsuchtsvoll zum Ausgang.
    „Es liegen zweihundert Meilen Wüste zwischen hier und Zuran City“, sagte Xander völlig emotionslos.
    Sein Ton ließ Katrina verzweifeln. Die Wüste war wie ein Gefängnis – ein natürliches Gefängnis, aus dem sie nicht entkommen konnte. Natürlich wusste er das. Aber wusste er auch, welche Ängste sie ausgestanden hatte, als Sulimen sie zur Trophäe haben wollte? Wie erleichtert sie gewesen war, als er sich eingemischt hatte? Wie komplex und widersprüchlich die Gefühle waren, die sie für ihn empfand? Hoffentlich nicht, dachte Katrina. Schon jetzt fühlte sie sich in seiner Gegenwart viel verletzlicher, als gut für sie war.
    Entschlossen sah sie ihn an.
    „Damit wirst du nicht

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