Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
sie seinen Körper in seiner ganzen Länge spüren konnte. Noch nie im Leben war sie so erregt gewesen. Unwillkürlich schmiegte sie sich noch fester an ihn, sehnte sich nach ihm, begehrte ihn mit jeder Faser ihres Körpers. So musste es Süchtigen gehen, die ihre Droge so sehr brauchten, dass diese sie am Ende zerstörte. Erwartete sie mit Xander ein ähnliches Schicksal? Würde dieses unstillbare Verlangen nach ihm sie eines Tages zerstören?
Der Gedanke war erschreckend. Mit letzter Kraft riss Katrina sich von ihm los. Sie bückte sich schnell, hob rasch das Badetuch auf und floh damit ins Innere des Zelts.
Würde er ihr nachkommen? Und wenn ja, würde sie sich gegen ihn wehren können? Würde sie ihrem Körper das versagen, wonach er sich so verzehrte? Sie holte tief Atem. Plötzlich merkte sie, dass sie am ganzen Leib zitterte. Noch immer war ihr Blick auf den Vorhang gerichtet, der den Schlaf- und Wohnbereich voneinander trennte.
Aber Xander erschien nicht.
Als ihr Atem endlich wieder ruhiger ging, war sie froh darüber, dass er ihr nicht gefolgt war.
Auf der anderen Seite des Vorhangs versuchte Xander sich einzureden, dass auch er kurz davor gewesen war, das Intermezzo zu beenden. Aber zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Stunden dauerte es ziemlich lange, bis sein Verlangen nach ihr auf ein erträgliches Maß abgekühlt war.
4. KAPITEL
Katrina arbeitete konzentriert an der Skizze einer Pflanze.
Da sie der Oase nicht entkommen konnte, hatte sie sich entschlossen, die Zeit hier wenigstens zu nutzen. Obwohl Xander anfangs nicht sehr angetan gewesen war von ihrer Bitte, ihr Papier und Stifte zu besorgen, hatte er schließlich nachgegeben und ihr alles gebracht. Schließlich hatte er sogar noch einen Schemel geholt, auf dem sie während der Arbeit sitzen konnte.
Es waren jetzt bereits drei Tage seit ihrer Entführung vergangen. Und fast drei Nächte, seit … Sofort versuchte sie, sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Aber so interessant die Pflanze auch war – sie war nicht halb so interessant wie Xander.
Plötzlich bewegte sich etwas. Katrina blickte auf und sah, dass Sulimen sie beobachtete. Natürlich hatte sie Angst, war jedoch entschlossen, es sich nicht anmerken zu lassen. Auf gar keinen Fall sollte er merken, wie nervös seine Gegenwart sie machte.
Es war nicht das erste Mal, dass er sich ihr näherte. Sie hatte dabei immer ein unbehagliches Gefühl gehabt, das sie verletzlich machte.
Daher versuchte sie, mit dem Zeichnen fortzufahren, als ob sie ganz allein wäre. Aber es war ihr nicht möglich. Dazu war er zu aufdringlich, starrte sie die ganze Zeit über an, ließ sie nicht aus den Augen.
Die Art, wie er sie anschaute, ließ sie wünschen, sie würde die Bhurka tragen, das traditionelle schwarze Gewand der Nomadenfrauen, zusammen mit dem Schleier, der sie vor den Blicken der Männer verbarg. Aber natürlich war sie wie immer in Jeans und T-Shirt gekleidet.
Mit jeder Minute, in der sie versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, wurde sie unruhiger und nervöser. Am Ende musste sie sich eingestehen, dass sie ihn nicht ignorieren konnte. Und sie konnte auch nicht bleiben, wenn er sie die ganze Zeit über unverwandt anstarrte.
Deshalb erhob sie sich, wandte ihm den Rücken zu und begann, ihre Sachen zusammenzusuchen. Dabei sagte sie sich, dass sie irgendwann ja sowieso hätte aufhören müssen. Denn schließlich versank die Sonne gerade am Horizont, und es würde sicher bald dunkel werden.
Doch als sie sich auf den Weg zu Xanders Zelt machte, verschwand Sulimen wieder so lautlos, wie er aufgetaucht war. Katrina ging an den anderen Zelten vorbei, und ihr fiel auf, welch große Spannung über dem Lager hing. Es war eine Mischung aus Erwartung und Gefahr, die sie sich nicht erklären konnte. Ein Schauer lief ihr den Rücken herunter. Sie lebte hier unter Außenseitern der Gesellschaft, die man wegen ihrer Verbrechen ausgestoßen hatte. Xander war einer von ihnen, das durfte sie nie vergessen.
Sie zuckte erschrocken zusammen, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Zu spät erkannte sie, dass Sulimen keineswegs verschwunden war, wie sie gedacht hatte. Während sie ihren Gedanken nachgegangen war, hatte er sie heimlich verfolgt und stand jetzt vor ihr. Sein Blick verriet, was er von ihr wollte.
Sofort zog sie sich zurück und lief eilig auf Xanders Zelt zu. Kalter Schweiß brach aus ihren Poren, Angst erfasste sie.
„Katrina!“
Sie blieb abrupt stehen, als
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