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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Kendrick
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Frühstück“, forderte er sie auf.
    „Gern“, murmelte sie.
    Sie brachen das Brot und aßen die Früchte auf einer Terrasse, die einen Blick auf den Rosengarten freigab. Der Duft und Anblick der Blumen war faszinierend. Rose widmete sich ohne Appetit einem Granatapfel.
    „Haben Sie keinen Hunger?“, fragte er aufgebracht. Auch ihn hatte die ruhelose Nacht mit frustrierten Träumen zermürbt.
    „Es ist zu heiß.“
    „Wir sollten noch einen Kaffee trinken und dann aufbrechen“, schlug er mit einem Blick auf ihre langen Beine vor, die von einer hellgrünen Leinenhose bedeckt waren, die zu dem steifen, kurzärmeligen Safarihemd passte. „Sie tragen Hosen.“
    „Ich wollte nicht zu viel Haut zeigen.“
    Er verkniff sich den Kommentar, der ihm auf der Zunge lag.
    „Außerdem wusste ich nicht, ob ich in der Raffinerie Treppen steigen muss“, fuhr sie fort. „Daher habe ich vorsichtshalber eine Hose angezogen.“
    „Ja.“ Sein Puls raste bei der Vorstellung, dass sie vor ihm eine Treppe hochging. Er hätte gern ab und zu einen verführerischen Blick auf ihre Spitzenhöschen genossen. Er war sich sicher, dass sie Spitze trug. Wenn sie erst ein Liebespaar waren, würde er ihr einen winzigen Rock kaufen, und sie dürfte überhaupt keinen Slip darunter tragen. Dann würde er ihr befehlen, vor ihr eine Treppe hochzusteigen.
    „Khalim, was ist los?“
    „Nichts“, entgegnete Khalim wütend. Doch sein erotischer Tagtraum ging ihm keineswegs aus dem Sinn. „Je früher wir zur Raffinerie fahren, umso besser.“
    Sie tranken den Kaffee in lastender Stille aus. Dann gingen sie zum Eingang des Palastes, wo zwei glänzende Wagen mit Allradantrieb auf sie warteten.
    Khalim ging zum ersten und öffnete die Tür auf der Beifahrerseite für sie. Im zweiten Fahrzeug setzte sich eine stämmige Figur ans Steuer.
    „Wer ist im anderen Wagen?“, fragte sie beim Einsteigen. Beide Wagen setzten sich in Bewegung.
    „Mein Leibwächter“, entgegnete er knapp.
    „Hat Ihr Leibwächter auch einen Namen?“
    Er lächelte gequält. „Ich werde vierundzwanzig Stunden am Tag und dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr überwacht, Rose“, sagte er. „Es gibt ein ganzes Team von Leibwächtern. Sie haben kein Gesicht, keinen Namen und bleiben unsichtbar. Es ist besser, keine Beziehung zu einem von ihnen aufzubauen. Vertrautheit macht sie leichter für Bestechung zugänglich“, erklärte er.
    „Fühlen Sie sich nie eingeengt?“, fragte sie neugierig.
    „Eingeengt?“ Er überlegte, während er nach rechts auf eine breite, staubige Straße einbog. Die Gegend war von hellem silbrigen Sand bedeckt, der an Salz erinnerte. „Ich kenne es nicht anders. Selbst in der Schule war immer jemand hinter mir.“
    „Aber wollten Sie nie unbeobachtet sein?“, fragte sie bedauernd.
    „Diese Freiheit ist mir nur teilweise gestattet“, antwortete er ehrlich. „Ich kann zum Beispiel nie allein mit einer schönen Frau in Maraban im Auto sitzen.“
    Der Wagen verließ die markierte Straße. „Wieso haben Sie niemals zuvor eine Frau mit hierher gebracht? Sie müssen doch Geliebte gehabt haben.“
    Natürlich hatte er Frauen gehabt. In den fünfunddreißig Jahren seines Lebens hatte er viele Geliebte besessen. Aber er konnte sich weder an ihre Gesichter noch an die Gespräche mit ihnen erinnern.
    „Meine Familie und mein Volk würden es nicht schätzen, wenn ich mit westlicher Liberalität protzte.“
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem staubigen Horizont vor ihnen zu.
    „Ich lebe zwei Arten von Leben, Rose. Der Mann, der um die Welt jettet, weltmännisch Anzüge trägt und in Großstädten lebt, ist nicht der, der hier in Maraban zu Hause ist.“
    „Ein Mann der Kontraste“, sagte sie langsam. „Aus einem Land der Kontraste.“
    Er konnte ein erfreutes Lächeln nicht unterdrücken. „Nach wenigen Stunden in meinem Land sind Sie bereits eine Expertin.“
    Dieses Lächeln traf sie ins Herz. Er muss um seine Wirkung wissen, dachte Rose und vertiefte sich in den Anblick der erbarmungslosen Wüste. „Das gehört auch zu meiner Arbeit“, sagte sie. „Ich lerne schnell.“
    Er fragte sich, wieso sie wieder so distanziert sprach. Doch in diesem Moment entdeckte er den ersten Reflex des Lichts, das ihm den Standort der Raffinerie verriet.
    „Sehen Sie, Rose“, sagte er leise.
    Sie zwang sich dazu, aufmerksam hinzusehen. Sie sollte nicht an Khalim denken. Er würde nie ihr gehören.
    Als sie das Gewirr silberner Türme und Schornsteine sah, das

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