JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
ich.“ Raphael schenkte ihr ein amüsiertes Lächeln. „Etta hat Sie offensichtlich … gewarnt. Was hat sie über mich erzählt?“
„Können Sie sich das nicht denken?“
„Soll ich mich selbst an den Pranger stellen und Ihnen eine Liste all meiner Fehler geben?“
„Nun, zumindest geben Sie zu, dass sie welche haben“, meinte Bryony spöttisch.
„Natürlich habe ich Fehler. Hat die nicht jeder?“
Sie hob die Schultern. „Wahrscheinlich.“
„Zum Beispiel bin ich nicht in der Lage, schönen Mädchen mit aschblonden Haaren und grauen Augen zu widerstehen.“
Bryony rümpfte die Nase. „Wie entsetzlich!“
Raphael hob mit gespielter Verzweiflung die Hände. „Diese Engländerinnen! Einfach hoffnungslos. Ich gebe es auf. In Ordnung, Bryony, was möchten Sie als Nächstes besichtigen? Die Gräberstraße? Die Katakomben?“
Sie brach in schallendes Lachen aus. „Bin ich wirklich so schlimm?“
„Schlimmer. Ich weiß selbst nicht, warum ich mit Ihnen zusammen sein will“, erklärte er selbstironisch.
„Ich auch nicht.“
Er wurde wieder ernst. „Aber ich habe es Ihnen bereits gesagt.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er ihre Hand ergriffen und zog sie über die Straße. „Kommen Sie, es ist Zeit für den Lunch.“
„Ich wollte die Mahlzeit ausfallen lassen“, schalt sie ihn scherzhaft, nachdem sie in einem nahe gelegenen Restaurant Platz genommen hatten.
„Das können Sie in England tun, in Sizilien ist das Essen dafür zu gut.“
Sie lachte. „Gibt es überhaupt etwas Gutes, was Sie über England sagen können?“
„Eine ganze Menge sogar – aber Sie mögen ja keine Komplimente“, entgegnete er.
Bryony dämmert allmählich, warum Raphael einen so guten Ruf bei Frauen hatte. Ich muss vorsichtig sein, ermahnte sie sich im Stillen, er ist viel zu erfahren für mich. Trotzdem war es angenehm, mit einem Mann zusammen zu sein, noch dazu mit einem so attraktiven, der die Blicke aller weiblichen Wesen auf sich lenkte. Und es war nett, umworben zu werden, auch wenn es nichts weiter bedeutete. Allerdings hätte sie zu gern gewusst, weshalb er ausgerechnet ihr seine Gunst schenkte. Bryony war klar, dass sie den Grund hierfür nie erfahren würde, es sei denn, Raphael hielt es für angebracht – oder er hatte sein Ziel erreicht.
Verstohlen musterte sie ihn, während er die Speisekarte studierte. Es war nicht schwer, sich in ihn zu verlieben, besonders wenn man, wie Bryony, eine gescheiterte Beziehung zu vergessen suchte. Die Versuchung war groß, den ehemaligen Liebhaber eifersüchtig zu machen und sich selbst zu beweisen, dass man auf andere Männer anziehend wirkte. Welches Mädchen könnte unter solchen Umständen einem derart maskulinen Mann wie Raphael widerstehen?
„Sie schauen ja gar nicht in die Karte.“ Raphaels Stimme riss Bryony jäh aus ihren Grübeleien. „Stattdessen sehen Sie mich mit Augen an, die so kalt sind wie die einer Statue. Woran haben Sie gedacht?“
„An England.“
„Das englische Klima lässt jeden frösteln“, stimmte er ihr zu. „Was hat Sie gerade beschäftigt?“
„Was meinen Sie?“
„Vielleicht dachten Sie gerade an … Ihre Freunde zu Hause.“
„Warum sollte ich?“
Er streckte die Hand aus und strich leicht über Bryonys Finger. „Es wäre höchst ungewöhnlich, wenn ein so schönes Mädchen wie Sie keinen Freund hätte.“
„Ach, einen Freund … ich habe Hunderte.“
„Ich meine einen festen Freund. Jemanden, den Sie lieben.“
„Nein“, erwiderte sie kalt. „Ich habe niemanden.“
„Momentan vielleicht nicht, aber in der Vergangenheit?“
Sie reckte kampflustig das Kinn vor. „Natürlich. Dutzende sogar. Und was ist mit Ihnen? Haben Sie eine feste Freundin?“
Raphael schüttelte den Kopf. Seine Augen funkelten fröhlich. „Nein.“
„Momentan vielleicht nicht, aber in der Vergangenheit?“, wiederholte sie seine eigenen Worte. „Sie hatten offensichtlich unzählige Frauen?“
Er runzelte die Stirn. „Offensichtlich?“
„Ja, ich denke schon.“ Bryony warf einen flüchtigen Blick auf die Karte. „Ich nehme die Antipasto und anschließend gegrillte Scampi.“
Er griff über den Tisch und nahm ihr die Karte aus der Hand. „Sie können alles haben, was Sie wollen. Aber zuerst werden Sie mir erklären, was Sie mit dem Wort ‚offensichtlich‘ meinen. Ich glaube nicht, dass es mir gefallen wird.“
Bryony blickte ihn unschuldig an. „Raphael, Sie sind so charmant und gut aussehend. Ich habe noch nie
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