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JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STEPHANIE HOWARD JOANNA MANSELL SALLY WENTWORTH
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ans Meer zur Quelle der Arethusa. Anschließend kehrte sie in einem Café ein und bestellte sich ein Glas granita, einen mit Mandeln aromatisierten Eiskaffee. Während sie allein an dem kleinen Tisch saß und das kühle Getränk genoss, befiel sie plötzlich grenzenlose Einsamkeit. Es war eine völlig neue Erfahrung für Bryony, die ihr überhaupt nicht behagte. Bislang war stets jemand bei ihr gewesen: ihre Eltern, Freunde oder Jeff. Noch nie hatte sie sich so verloren gefühlt. Ich sollte nicht so von anderen abhängig sein, schalt sie sich im Stillen, ich bin frei und unabhängig. Trotzdem wäre es nett gewesen, wenn sich jetzt ein Freund zu ihr gesellt hätte – selbst wenn es Raphael gewesen wäre.
    Entschlossen schüttelte sie die trüben Gedanken ab, leerte ihr Glas und machte sich auf den Weg zu dem berühmten griechischen Theater. Die Aussicht hier war weitaus weniger malerisch als in Taormina. Ein bisschen enttäuscht wandte Bryony sich dem nächsten Punkt auf ihrer Liste zu: Latomina del Paradiso, der Paradiessteinbruch. Er entpuppte sich als wahrhaft magischer Ort. Seine hoch aufragenden, steilen Wände waren von Hängepflanzen überwuchert, und zu ihren Füßen erstreckte sich ein üppiger Garten mit Orangenbäumen und Oleanderbüschen.
    Bryony wanderte den steinigen Pfad entlang. Die ganze Anlage war menschenleer, denn inzwischen war die Siesta angebrochen. Plötzlich fand Bryony sich am Eingang einer gigantischen Höhle wieder. Während sie sich der Öffnung näherte, hörte sie den Widerhall ihrer eigenen Schritte. Nach dem grellen Sonnenschein dauerte es einige Zeit, bis sie sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatte. Vorsichtig ging sie weiter.
    Auf einmal war es da – ein leises Wispern, das von der ungewöhnlichen Akustik verstärkt und von den Wänden als Echo zurückgeworfen wurde. „Bryony! Bryony! Bryony!“ Der Laut schwoll an und verebbte, schwoll an und verebbte …
    Es war die tiefe Stimme eines Mannes. Bryony blieb wie angewurzelt stehen und spähte in die Dunkelheit. Lange bevor sie Raphael erkannte, hörte sie seine Schritte.
    Sie lachte. „Jeder, der nach Sizilien kommt, besucht Syrakus …“
    „Und jeder, der nach Syrakus kommt, besucht die Latomien.“
    Ihre Stimmen brachen sich an den Höhlenwänden, an der Decke und am Boden, sie schienen um sie herumzuwirbeln.
    Lachend ergriff Raphael Bryonys Arm. „Lassen Sie uns hier verschwinden.“
    „Verschwinden … verschwinden … schwinden …schwinden …“, rief das Echo ihnen fast bedauernd nach.
    „Waren Sie schon oft hier?“, fragte Bryony, als sie wieder im Garten standen.
    „Gelegentlich.“
    „Wie haben Sie mich diesmal gefunden? Haben Sie hier ebenso Ihre Spione wie auf der übrigen Insel?“
    „Es schmeichelt mir, dass Sie mich für so allwissend halten. Nein, ich habe es heute viel leichter gehabt.“
    „Inwiefern?“
    „Ich rief in der Villa an und wollte Sie sprechen. Etta war am Apparat und sagte mir, wo Sie sind.“
    „So, hat sie das?“
    „Nun, zumindest dachte ich das.“ Raphael nickte. „Oder meinen Sie, sie wollte uns zusammenbringen?“
    Im Stillen verwünschte Bryony Ettas Schwatzhaftigkeit. Sie erwiderte seinen herausfordernden Blick. „Warum, um alles in der Welt, sollte sie so etwas tun?“
    „Oh, ich könnte mir einige Gründe vorstellen“, entgegnete Raphael mit einem geheimnisvollen Lächeln.
    „Ich nicht. Und ich kann mir auch nicht denken, weshalb Sie mich noch einmal sehen wollten“, konterte sie kühl.
    Raphael legte eine Hand unter ihren Ellbogen und geleitete sie den Weg zurück. „Zum einen scheinen Sie einen Führer zu benötigen, der Ihnen alle Sehenswürdigkeiten zeigt.“
    „Wenn ich das wollte, könnte ich mich an einer Rundfahrt beteiligen.“
    „Nein“, sagte er entschieden. „Sie möchten die historischen Stätten selbst entdecken. Die Steine sollen zu Ihnen sprechen. Aber das ist unmöglich, wenn Sie in einer Touristenherde stecken, deren Führer die Daten und Fakten so schnell herunterbetet, dass Sie ihm kaum folgen können, um dann zur nächsten Attraktion zu hetzen. Dafür sind Sie nicht der Typ.“
    Das stimmte. Andererseits hatte Bryony die völlige Einsamkeit keineswegs genossen. „Ist es ein Hobby von Ihnen, den Charakter anderer Leute zu analysieren?“, erkundigte sie sich leichthin. „Oder bin ich nur leicht zu durchschauen?“
    „Gefällt es Ihnen nicht, wenn ich Sie so sehe, wie Sie sind?“
    „Mich – oder Frauen generell?“
    „Ah, jetzt verstehe

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