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JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STEPHANIE HOWARD JOANNA MANSELL SALLY WENTWORTH
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einen Mann getroffen, der auf Frauen so attraktiv wirkte. Sie müssen doch Mädchen kennen, die alles dafür tun würden, um mit Ihnen zusammen zu sein.“ Sie betonte vielsagend das Wörtchen „alles“ und seufzte theatralisch. „Und trotzdem sitzen Sie hier und leisten mir unscheinbarem Geschöpf Gesellschaft“, fügte sie hinzu.
    Eine Weile sagte Raphael gar nichts, sondern musterte sie nur mit undurchdringlicher Miene. Dann verzog er leicht die Lippen. „Ich bitte um Entschuldigung, offensichtlich habe ich Sie mit meiner Offensichtlichkeit verärgert – wollten Sie das damit ausdrücken?“
    Insgeheim schalt sie sich selbst eine Närrin, und ihre Wangen glühten. Sie hatte Raphael lächerlich machen wollen, doch er hatte den Seitenhieb geschickt pariert. Er ist wirklich clever, dachte sie. Etta hatte sie gewarnt, dass er niemals etwas ohne Grund tat. Zorn erwachte in Bryony. Warum können wir nicht ehrlich miteinander umgehen?, überlegte sie bitter, ich bin nicht gern unaufrichtig – und noch abscheulicher finde ich hinterhältige Männer.
    Sie hob den Kopf. „Ja“, antwortete sie knapp.
    Raphael warf ihr einen verwunderten Blick zu und lachte dann. „Ich kann Sie nicht für mich gewinnen, oder? Was muss ich tun, um Ihnen zu gefallen?“
    „Warum wollen Sie mir gefallen?“, fragte sie.
    „Nun, da ich Ihnen keine Komplimente machen darf, weiß ich nicht recht, was ich darauf erwidern soll. Dass ich Sie als Spionin gegen Etta einsetzen möchte … ja, das würden Sie mir glauben, nicht wahr?“ Er legte den Arm auf den Tisch, stützte das Kinn in die Hand und schien angestrengt zu grübeln. „Ich hab’s!“, rief er schließlich und deutete mit dem Finger auf sie. „Ich möchte, dass Sie Etta vergiften … und sagen wir, Maria und Giovanni ebenfalls … damit ich in die Villa einziehen kann. Ja, das würden Sie mir zutrauen, denn Sie sehen lieber das Schlechte in mir statt meiner guten Seiten.“
    Bryony blickte ihm fest in die Augen. „Ich habe nur Schlechtes über Sie gehört.“
    „Demnach hatte Etta überhaupt nichts Positives über mich zu berichten?“, erkundigte er sich bitter.
    „Nein, doch das haben Sie sich selbst zuzuschreiben.“
    „Und warum?“
    „Sie erwähnte, dass Sie jedem hier von ihrer Vergangenheit erzählt haben.“
    „Über ihre Liebhaber, meinen Sie“, stellte er unumwunden fest.
    Sie seufzte. „Über den Australier, ja.“
    „Mehr hat sie Ihnen nicht gesagt?“ Das Achselzucken, mit dem er seine Worte unterstrich, war vieldeutig.
    „Gab es denn noch andere Männer?“
    „Das müssen Sie Etta fragen.“
    „Und selbst wenn … Es war nicht nett von Ihnen, die Geschichte zu verbreiten. Mag sein, dass es andere Männer in ihrem Leben gegeben hat, aber was erwarten Sie von einer Frau ihres Alters? Immerhin hat sie ihr Bestes getan, um Antonio glücklich zu machen. Sie mochte ihn sehr gern und war tief betrübt, als er starb. Jetzt ist sie allein, eine Witwe in einem fremden Land. Als Antonios nächster Verwandter sollten Sie für sie sorgen und ihr nicht das Leben schwer machen.“
    „Sie hat offenbar Ihre ganze Sympathie“, stellte Raphael sachlich fest. „Ob sie sie nun verdient oder nicht.“
    Bryony funkelte ihn wütend an. „Ständig machen Sie merkwürdige Andeutungen und versuchen, mich, was Etta betrifft, zu verunsichern. Doch das wird Ihnen nicht gelingen. Ich glaube jedes Wort, das sie über Sie sagt.“
    „Demnach wird nichts auf der Welt Sie umstimmen können. Also können wir das Thema fallen lassen und uns dem Lunch widmen“, entgegnete Raphael ruhig.
    Das Essen wurde serviert, doch Bryony konnte die köstlichen Gerichte nicht recht genießen. Raphael plauderte mit ihr, während sie einsilbige Antworten gab, ganz so, als wäre sie in Gedanken weit fort. Dabei beschäftigte sie sich im Stillen ausschließlich mit ihm und ihrer eigenen Verwundbarkeit. Ihr war klar geworden, dass sie nur deshalb mit ihm stritt und ihn so vehement beschuldigte, weil sie sich davor fürchtete, sich in ihn zu verlieben. Aber sie wollte keine neue Beziehung, keine weitere Affäre. Und auf gar keinen Fall wollte sie noch einmal verletzt werden.
    Bryony musterte ihn verstohlen. Sie kannte Raphael kaum und hatte nur Schlechtes über ihn gehört. Ich sollte ihn verachten, dachte sie, aber ich kann es nicht, obwohl ich weiß, wie grausam er sich Etta gegenüber verhält. Außerdem hat er es selbst zugegeben. Trotzdem kann ich ihn nicht hassen. Und heute war ich sogar froh,

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