JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
bewahrheitet.“
Er zuckte nur nachlässig mit den Schultern. „Nun, viel wird es nicht gewesen sein. Im Übrigen schätze ich Ihre Informationsquelle als sehr unzuverlässig ein.“
Das brachte das Thema wieder auf Giles zurück. Liz hatte noch einen kleinen Trumpf gegen Lorenzo dei Cesari in der Hand. „Warum glauben Sie, dass Ihre Schwester unbedingt mit mir über meinen Stiefbruder reden wollte?“
Er schien sich nur mühsam beherrschen zu können. „Woher soll ich das wissen? Da müssen Sie meine Schwester schon selbst fragen.“
Er wusste den Grund, dessen war sie sich vollkommen sicher. „War irgendetwas zwischen den beiden?“ Die Idee war ihr ganz plötzlich gekommen.
Er antwortete nicht sofort, sondern spielte nachdenklich mit seinem Glas. „Wie kommen Sie auf diese absurde Idee?“
Liz war sich trotzdem ziemlich sicher, dass ihre Vermutung stimmte. „Hatten die beiden vielleicht eine Affäre miteinander?“
Lorenzo stellte sein Glas mit einem lauten Knall ab. Außer sich vor Wut, beugte er sich über den Tisch. „Wissen Sie, was Sie damit behaupten? Sie wagen es, die Ehre meiner Schwester zu beleidigen. Vergessen Sie nicht, dass wir uns in Italien befinden!“
Auch wenn sie genau den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben schien, war es wohl ratsam, ein wenig vorsichtiger vorzugehen. „Ich hatte nur überlegt, ob das vielleicht die Beziehung zwischen den beiden erklären könnte.“
Er schaute sie schweigend an, dann fluchte er laut auf Italienisch. „Nun, Signorina, dann sollen Sie also die ganze Wahrheit über Ihren Stiefbruder erfahren. Nicht genug, dass er ständig mit anderen Frauen anbändelte, nein, er musste auch noch meine kleine Schwester verführen. Ein Gentleman ist er wohl nicht gerade.“
Er hielt inne, um Luft zu holen. Starr blickte er auf sie herab. „Er hat sich hier vor meinen Augen an sie herangemacht. Und was das für den Ruf einer jungen Frau hier in Italien bedeutet, brauche ich Ihnen hoffentlich nicht zu erklären. Er hat meine ganze Familie durch sein Verhalten entehrt.“
Liz sah das etwas anders, Giles hatte bestimmt ohne Berechnung gehandelt und war einfach seinen momentanen Gefühlen gefolgt. „Sicher hatte Ihre Schwester da auch ein Wörtchen mitzureden. Ich kann sie nicht ausschließlich als Opfer von Giles’ sinnlichen Gelüsten sehen, wenn ich es so ausdrücken darf.“
„So, Sie glauben also, dass die Jugend hier genauso negative Moralvorstellungen hat wie Ihr Bruder?“
Liz erblasste bei seinen wilden Anschuldigungen und versuchte, so ruhig wie möglich zu antworten. „Was Giles’ Moral angeht, so bin ich wirklich nicht die geeignete Person, um sie beurteilen zu können. Ich bin nur seine Stiefschwester, nicht sein Beichtvater.“
Ihre Ruhe schien ihn noch mehr aus der Fassung zu bringen. „Sind Sie etwa mit seinem Verhalten einverstanden? Vielleicht sind Sie ja selbst ein sehr leichtlebiger Mensch, der nur an sich denkt!“
Das wollte sie sich nicht gefallen lassen. Liz richtete sich in ihrem Stuhl auf und betrachtete ihr Gegenüber kritisch. „Signor dei Cesari, ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich fast nichts über das Privatleben meines Stiefbruders weiß. Außerdem setze ich mich entschieden gegen all Ihre Unterstellungen zur Wehr.“
Sein Gesichtsausdruck verriet nichts von seinen Gefühlen, als er ihr blasses Gesicht musterte. „Sie haben natürlich recht. Ich hätte mich nicht von meinem Ärger fortreißen lassen sollen.“ Er schenkte ihr Glas nach. „Trinken Sie, das beruhigt Ihre Nerven.“
Er war also sehr wohl fähig, sich für ein Fehlverhalten zu entschuldigen, und tat das sogar mit so viel Charme, dass er einfach unwiderstehlich auf sie wirkte.
Er selbst leerte sein Glas mit einem Schluck. „Vielleicht hätte ich auch nicht so ohne Weiteres meiner Schwester Glauben schenken sollen, dass Sie für das Treffen verantwortlich sind. Sie war seit Giles’ Verschwinden emotional sehr aufgewühlt. Vielleicht erwartete sie, dass Sie ihr verraten, wo er ist.“
„Nun, da hätte sie ihre Zeit nur verschwendet. Ich weiß nämlich wirklich nichts“, versicherte ihm Liz erneut.
Er nickte. „Tatsächlich? Ist das so?“ Es war ihm nichts anzumerken, ob er ihr inzwischen glaubte oder nicht. „Meine Schwester ist nicht mehr so fröhlich und unbekümmert wie früher, seitdem Giles sich von ihr zurückgezogen hat.“
„Wieso glauben Sie, dass er das getan hat?“
„Nun, daran gibt es eigentlich keinen Zweifel. Er hat sie mehr
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