JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Reihen kleiner Tische mit weißen Tischtüchern standen.
Liz betrat den Schankraum. Sie entdeckte sofort die Uhr. Sie hing über einem etwas abseits stehenden Tisch, der von einer höheren Balustrade verdeckt wurde. Voller Erwartung trat Liz darauf zu, rückte noch einmal den Kragen ihres blau gestreiften Kleides zurecht und strich sich das blonde Haar aus der Stirn. Ob „M“ bereits auf sie wartete? Was würde dieses Mädchen ihr wohl zu erzählen haben?
Sie umrundete die Abtrennung und zauberte ein Lächeln auf ihren Mund. Aber als sie vor dem Tisch stand, traf es sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Vor ihr erhob sich Lorenzo von seinem Stuhl und begrüßte sie spöttisch.
„Guten Tag, Signorina. Sie kommen ja ausgesprochen pünktlich. Ich habe fest mit Ihrem Erscheinen gerechnet.“
3. KAPITEL
Liz glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Was ging hier vor? War das ein Trick? Was machte Lorenzo dei Cesari hier?
Sie würde ihm dieses kleine Spielchen verderben. „Ich bin vielleicht gekommen, aber zu Ihnen wollte ich nicht! Es tut mir leid, wenn ich Sie enttäuschen muss, Signor dei Cesari, denn ich gehe jetzt wieder!“
„Nun, ich denke doch, dass Sie bleiben werden, Signorina. So leicht entkommen Sie mir nicht.“
Wie schon einmal legten sich seine Hände wie Stahlbänder, aus denen es kein Entkommen gab, um ihre Handgelenke. Zum Glück befinden wir uns an einem öffentlichen Ort, tröstete sich Liz. Hier war sie weniger in seiner Gewalt als in Giles’ einsam gelegenem Haus.
Sie blieb ganz ruhig stehen und schaute ihm direkt ins Gesicht. „Lassen Sie mich bitte los, Signor dei Cesari, oder ich mache Ihnen vor all diesen Leuten eine Szene.“
„Eine Szene, Signorina? Warum sollten Sie das tun? Ich möchte mich doch nur mit Ihnen unterhalten. Was ist daran so furchtbar?“
„Was daran so furchtbar ist? Ich habe einfach keine Lust, mit Ihnen zu sprechen. Ich dachte, das hätte ich bereits klargestellt.“
„Nun, aber ich bestehe darauf.“
Er verstärkte seinen Griff noch. Unbarmherzig blickte er auf sie herab. „Und ich garantiere Ihnen, dass wir diesen Tisch hier nicht verlassen, bevor Sie mir nicht erklärt haben, wieso Sie mit meiner Schwester diese Verabredung trafen. Was wollen Sie von ihr?“
„Was meinen Sie? Ich kenne Ihre Schwester doch überhaupt nicht!“
„Wie kommt es dann, dass Sie mit ihr um vier Uhr hier ein Treffen an diesem Tisch ausgemacht haben?“
Liz überlegte schnell. Wie war es zu diesem Missverständnis gekommen? „Sie meinen, ‚M‘ ist Ihre Schwester? Das Mädchen, das heute Mittag an der Villa auftauchte und mir einen Zettel hinterließ …“
Sie blickte ihn wütend an. „Woher sollte ich denn wissen, dass das Ihre Schwester war?“
„Was für einen Zettel? Wovon reden Sie? Lügen Sie mich nicht schon wieder an, Signorina.“
„Und ich habe keine Lust, mir noch länger Ihre Beschuldigungen anzuhören!“
Liz schaffte es, ihre Hand freizubekommen. „Auf dem Zettel stand, ich solle jemanden hier treffen, der mich wegen Giles sprechen wollte.“
„Oh, noch mehr Lügen“, forderte er sie heraus. „Sagen Sie denn niemals die Wahrheit?“
Doch mit der Erkenntnis, dass sich hinter „M“ seine Schwester verbarg, war Liz’ Neugierde geweckt. Warum war sie zum Haus gekommen? Welche Beziehung hatte sie zu Giles, und aus welchem Grund hatte sie nicht persönlich zu diesem Treffen kommen können?
Als der Kellner nun auf sie zukam, bestellte Lorenzo für sich auf Italienisch ein Bier und fügte auf Englisch hinzu, damit Liz es auch verstehen konnte: „Die junge Dame kann leider nicht länger bleiben.“
„Oh doch“, widersprach Liz. Sie würde der Sache jetzt auf den Grund gehen und die Streitursache zwischen Giles und Lorenzo dei Cesari herausfinden.
Sie wandte sich entschuldigend an den Kellner. „Bitte bringen Sie zwei Bier. Due birre.“ Und scheinbar völlig souverän nahm sie auf dem Stuhl genau gegenüber von Lorenzo Platz.
Er lehnte sich zufrieden zurück. „Ich freue mich schon auf Ihre Erklärungen. Warum haben Sie also meine Schwester kontaktiert?“
Als sie verneinend den Kopf schüttelte, blitzte Wut in seinen Augen auf. „Wollten Sie ihr eine geheime Nachricht von Giles zukommen lassen?“
Liz zwang sich dazu, seinem Blick ohne Wimpernzucken standzuhalten, obwohl sein Ärger beinahe physisch spürbar war.
„Ich habe nichts dergleichen getan.“ Sie griff in ihre Handtasche, zog den Notizzettel heraus und schleuderte ihn auf den
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