JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
sie wieder. „Es muss doch eine Erleichterung für Sie gewesen sein, dass Sie nicht mit ihm haben aufwachsen müssen.“
„Nun, Ihren Schwestern und Brüdern dürfte es sicherlich auch nicht leicht gefallen sein, neben Ihnen zu bestehen.“ Liz hatte bereits erfahren, dass er mehrere Geschwister hatte. „Und außerdem sind sie noch von dem Fluch verfolgt, dass das gleiche Blut in ihren Adern fließt.“
„Das ist ganz sicher kein Fluch, glauben Sie mir. Wir dei Cesaris sind eine alte Familie. Jeder wäre stolz, dazuzählen zu dürfen.“
Liz bedachte ihn mit einem verächtlichen Lächeln, aber sie spürte dennoch, welche Aura der Macht diese Familie umgab. Auch Lorenzo strahlte diese Macht aus. Liz erinnerte sich daran, dass Giles ihr einmal erzählt hatte, dass die Familie der dei Cesaris zu den wichtigsten Clans in dieser Region zählte, und das seit vielen Generationen.
Es war also gar nicht verwunderlich, wenn dieser Mann so arrogant auftrat.
„Warum sind Sie nach Muretto gekommen?“, erkundigte er sich erneut, diesmal mit ausgesprochen schmeichlerischer Stimme. „Wenn ich mich nicht irre, ist das Ihr erster Besuch hier.“
Da täuschte er sich wirklich nicht. „Ja, das stimmt.“
„Ist das auch Ihre erste Reise nach Italien?“
Liz schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Ich war schon in Rom, in Florenz und Venedig …“, fing sie an zu erzählen. Sie liebte Italien, das Land, die Menschen und ihre Sprache.
Er unterbrach sie. „Und noch nie haben Sie Ihren Stiefbruder in Muretto besucht, obwohl Sie vielleicht nur einen Katzensprung entfernt waren! Sie scheinen seine Gesellschaft nicht allzu sehr zu schätzen, nehme ich an. Immerhin lebt er bereits seit mehr als drei Jahren hier.“
„Er reist sehr viel und war immer unterwegs, wenn ich gerade in Italien war.“
„Und jetzt ist er auch nicht hier“, erinnerte Lorenzo dei Cesari sie an die Tatsachen. „Ich nehme an, Sie erwarten ihn bald zurück?“
Da war schon wieder die gleiche Frage. Ein leichter Verdacht keimte in Liz auf. Was bezweckte diese Neugierde auf Giles’ Aufenthaltsort? Sie schaute ihn misstrauisch an. „Er wird sicher bald zurück sein“, erklärte sie möglichst unbekümmert.
„Das klingt aber sehr vage.“
Er war wirklich hartnäckig. „Er wird schon kommen, wenn er es schafft“, wiederholte sie stur. Sie musste ihn einfach irgendwie auftreiben. Wenn dieser dei Cesari wüsste, dass sie mit ihrem Latein so ziemlich am Ende war, was Giles’ wahren Aufenthaltsort anging …
„Wie lange bleiben Sie hier in Muretto?“, erkundigte er sich nun wie beiläufig.
Nun, bis ich ihn gefunden habe, hätte sie am liebsten geantwortet, aber das ging nicht. „Ich weiß es noch nicht genau. Ein paar Wochen vielleicht. Oder auch länger …“
Er hob erstaunt die Augenbrauen. „Dann haben Sie aber Glück, dass Sie sich einen so langen Urlaub leisten können.“ Er blickte sie interessiert an. „Darf ich wissen, was Sie beruflich machen?“
Nun, das kann er ruhig wissen, dachte Liz stolz. „Ich führe ein Bilderrahmengeschäft, allerdings nicht allein.“
„Sie sind zu zweit?“
„Ja, das stimmt.“
„Und Ihrem Freund macht es nichts aus, dass Sie ihn einfach so lange Zeit im Stich lassen? Oder ist er gewohnt, dass er die meiste Arbeit allein erledigen muss?“
„Mein Partner ist eine Frau, kein Mann!“, wehrte sich Liz gegen die Unterstellung, sie ließe sich mehr oder weniger aushalten. „Und natürlich macht es ihr nichts aus, allein zurückzubleiben, wo sie weiß, dass …“
Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, mit der Wahrheit herauszuplatzen, und fuhr dann trocken fort: „… mein Urlaub war mehr als überfällig.“
„Und dann ein Urlaub ohne Begrenzung. Sie muss wirklich sehr viel Verständnis für Sie haben.“
Liz verteidigte sich gegen diesen Angriff. „Wir haben eine Aushilfe organisiert, ganz allein habe ich sie nicht zurückgelassen.“ Aber warum erklärte sie ihm das überhaupt, sie war ihm keine Rechenschaft schuldig!
Nun, vielleicht habe ich mir diese defensive Haltung in den letzten Wochen in England angewöhnt, dachte sie bitter. Sie hatte endlose Stunden damit verbracht, sich immer wieder die Frage zu stellen, ob sie sich Alex gegenüber vielleicht anders hätte verhalten können.
Liz richtete sich auf. „Sind Sie immer so neugierig? Vielleicht sollte ich Ihnen jetzt einmal ein paar Fragen stellen.“
Als er nur lächelte, fuhr sie schärfer fort: „Sie könnten mir zum
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