JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
gerettet worden war!
„Hast du verstanden, was ich gesagt habe, Francine?“, fragte Pete leicht ungeduldig.
„Was …?“, reagierte sie gereizt.
„Ich möchte, dass du dich genau in die Mitte der Brücke postierst, unter der Laterne. Und versuche, verträumt dreinzuschauen – so als kämest du gerade von deinem Liebhaber.“
Francine folgte seinen Anweisungen. Und auch der verträumte Blick fiel ihr nicht sonderlich schwer.
„Sehr schön“, sagte Pete ermutigend. „Das Licht ist perfekt, klar und golden. Bleib so, bis ich ein paar Aufnahmen geschossen habe.“
Wie viele Fotografen machte Pete zuerst einige Polaroid-Fotos, um einen groben Eindruck zu bekommen, wie die fertigen Bilder wohl in etwa aussähen. Er schoss ein Dutzend Fotos, wartete, bis sie entwickelt waren, und murmelte dann voller Zufriedenheit.
„Sieht gut aus. O.K. Ich baue jetzt die Kameras auf, und gleich kann’s richtig losgehen.“
Während er herumwirbelte, stand Francine wie eine Statue da. Ihr rotgoldenes Haar leuchtete in der Sonne, und ihr war schon jetzt sehr heiß. Ihr Magen rumorte leise, als sie an die vergangene Nacht – an Alessandro – dachte. Sie hatte sich doch so fest vorgenommen, ihn aus ihren Gedanken zu verbannen! Und nun war sie hier, genau an dem Punkt, wo sie ihm zuerst begegnet war. Pete war natürlich völlig ahnungslos. Seine Wahl dieses Ortes für den ersten Fototermin war reiner Zufall. Doch ebenso natürlich war, dass sie sich hier sehr seltsam fühlte.
Nach einer Weile überkam Francine das Gefühl, zu träumen – oder gar Halluzinationen zu haben. Denn plötzlich tauchte eine große, dunkle Person am anderen Ende der Brücke auf. Das Gesicht war von ihr abgewandt, doch alles an dieser kräftigen Gestalt erschien ihr atemberaubend bekannt. Francine hielt sich am Brückengeländer fest, denn ihre Beine fühlten sich mit einem Mal wie Pudding an.
Pete ging zu der Person hinüber und begann, sich mit ihr zu unterhalten. Francine konnte nicht hören, was gesprochen wurde, sondern vernahm nur vage ihre Stimmen. Ihr Herz klopfte wie wild, und ihre Hände zitterten.
Sie versuchte, sich einzureden, dass der Fremde nicht Alessandro war, es nicht sein konnte, dass alles nur ein Hirngespinst war. Sie schloss die Augen und presste die Lider zusammen. Doch als sie wieder den Mut hatte, sie zu öffnen, war die große, dunkle Gestalt immer noch da – und es war eindeutig Alessandro!
Er hatte sich inzwischen umgedreht und schaute ihr nun direkt ins Gesicht. Francine verlor fast das Gleichgewicht. Sie sah seine Augen, die jetzt im Morgenlicht eher grau schimmerten, und seine Narbe, die quer über seinen Wangenknochen verlief. Sie trat in dem grellen Sonnenlicht plastischer hervor als am Abend zuvor und verlieh seinen nun leicht arrogant wirkenden Gesichtszügen einen geradezu teuflischen Anstrich.
Francine schluckte krampfhaft. Sie war davon überzeugt gewesen, ihn nie wiederzusehen. Nun hatte sie keine Ahnung, was sie tun oder sagen sollte.
Da drehte sich Pete nach ihr um und winkte sie herbei. „Francine, komm einmal kurz hier herüber.“
Sie wollte sich nicht vom Fleck rühren. Einige Sekunden lang war sie sich auch gar nicht sicher, ob sie sich überhaupt bewegen konnte. Schließlich setzte sie langsam ein Bein vor das andere. Ihr gesamter Körper fühlte sich an wie gelähmt.
Alessandros wunderschöne graugrüne Augen blieben ohne Unterlass auf Francine haften. Pete schien nicht zu bemerken, wie blass sie geworden war, denn er lächelte fröhlich, als sie näher kam.
„Francine, dies ist Signor Alessandro Zancani“, stellte er vor. „Er ist an meiner Arbeit interessiert. Und er meint, ich könnte ihm bei einem Projekt, das er zurzeit plant, behilflich sein.“
Francine hörte kaum, was Pete da erzählte. Stattdessen war ihr Blick wie hypnotisiert auf Alessandros dunkles, markantes Gesicht gerichtet.
„Signor Zancani besitzt ein Unternehmen, das Sportmode in Topqualität herstellt“, fuhr Pete enthusiastisch fort. „Er hat zurzeit eine Palette mit neuen Farben und Mustern im Planungsstadium und sucht noch einen Fotografen, der die Bilder für einen weltweit erscheinenden Sportmode-Katalog liefert.“
„Ich würde mir gerne Proben Ihrer bisherigen Arbeit ansehen“, meinte Alessandro. „Vielleicht könnten Sie mir ein paar Abzüge der Aufnahmen zuschicken, die Sie heute hier anfertigen?“
„Aber gewiss“, sicherte Pete begeistert zu. „Diese Fotos sind zwar für einen Kalender. Sie
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