JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Alexander Drayton. Und du kannst sicher sein, dass ich dich nie geliebt habe.“
Sie wirbelte herum und stürzte aus dem Büro. Als sie wenig später ihre Apartmenttür hinter sich zuschlug, hatte Carrie Seitenstechen vom Laufen.
Carrie duschte, packte ihren Koffer und machte sich Tee.
Jedes Mal, wenn sie einen Automotor hörte, zuckte sie zusammen. Auch jedes andere Geräusch – kam es nicht aus dem Apartment über ihr? – versetzte sie in Panik.
Närrin! schalt Carrie sich zum x-ten Mal. Du hast doch alle Zugänge im Auge behalten. Alex kann gar nicht oben sein.
Und er würde auch nicht zu ihr kommen. Sie bedeutete ihm nichts. Dennoch … als er gesagt hatte „… zuzugeben, was du für mich empfindest“, hatte das geklungen wie … Ja, wie? Als wünsche er sich Gegenliebe?
Unsinn! Er liebte nur sich selbst – und Geld, ging über Leichen, um Profit zu machen, war so unsensibel wie ein Stein.
Du tust ihm Unrecht, mahnte eine innere Stimme Carrie. Denk nur daran, was für ein wunderbar einfühlsamer Liebhaber er gewesen ist. Auch in vielen Kleinigkeiten hat er sich von einer zutiefst menschlichen Seite gezeigt. Beim Picknick am Strand, bei der Sevillana in Córdoba, bei …
„Ach, hör auf, ihn zu verteidigen!“, sagte sie laut. „Selbst der rücksichtsloseste Mensch hat manchmal sentimentale Anwandlungen, die man mit echter innerer Tiefe oft verwechselt. Alex kennt keine Skrupel. Howard soll sich auf Krücken ins Büro quälen, nur damit die Vertragsverhandlungen mit den Japanern ohne Probleme über die Bühne gehen können, mich hat Alex wegen Adela letztendlich wieder zurückgestoßen – und das nach allem, was wir in Córdoba erlebt haben. Oh, verdammt!“
Adela musste ihn in sexueller Hinsicht viel mehr reizen als sie, Carrie, die ihn liebte, während Adela nur eine Betrügerin war.
Schließlich ging Carrie zu Bett, aber es dauerte lange, bis sie einschlief. Und dann wurde sie von wirren Träumen gequält. Einmal sah sie Alex und Adela eng umschlungen auf sich zukommen. Die beiden schienen sie auszulachen. In einem verzweifelten Versuch, ihn für sich zu gewinnen, streckte sie die Arme nach Alex aus.
„Alex! Alex!“, rief sie. „Adela ist doch nur … Alex! Alex!“
„Liebling, es ist ja gut. Ich bin da.“ Alex umfing sie liebevoll und strich ihr das feuchte Haar aus der schweißnassen Stirn. „Du hast nur schlecht geträumt. Jetzt ist es vorbei.“
Carrie öffnete die Augen und umklammerte seine Schultern, um sich zu überzeugen, dass kein Gespenst auf der Bettkante saß.
„O Alex“, schluchzte Carrie. „Ich liebe dich. Ohne dich kann ich nicht weiterleben!“
Er sagte kein Wort; wiegte sie nur behutsam wie ein kleines Kind.
Irgendwann fiel die Benommenheit von Carrie ab, und sie lehnte sich ein Stück zurück. „Was ist eigentlich passiert?“
Alex lächelte. „Du hattest einen Albtraum Ich habe dich geweckt.“
„Aber wieso bist du …“
„Ich wollte noch einmal mit dir reden. Siehst du, ich konnte nicht glauben, dass ich dir nichts bedeute. Ich dachte, wenn sich dein Ärger erst gelegt hätte, würdest du erkennen, dass es nicht so zwischen uns enden darf. Als ich ins Haus kam, hörte ich dich nach mir rufen. Adela hast du auch erwähnt …“
Vor Verlegenheit errötete sie. „Ich dachte, Adela hätte dich …“
Alex brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. „Pst … lass mich reden. Deshalb bin ich ja schließlich gekommen. Kannst du es aushalten?“
„Mit dir kann ich alles aushalten“, flüsterte sie, sah ihn jedoch gleich darauf unsicher an. „Alex, falls du Adela jedoch vorziehst …“ Sie verstummte.
„Mach kein so ängstliches Gesicht, Liebste. Nein, ich ziehe Adela nicht vor. Ja, sie hat gewisse Reize, aber ich liebe dich. Dich, Carrie! Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt, als ich dich sah – nackt, pudelnass und tödlich verlegen. Von dem Moment an hattest du mein Herz erobert. In Córdoba habe ich fast den Verstand verloren. Ich habe dich verzweifelt begehrt, aber ich wollte nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Liebe. Erst dachte ich, ich hätte sie. Dann ging alles schief.“
„Während der Rückfahrt hast du das schöne Buch aus dem Fenster geworfen, weil ich behauptet habe, ich mache mir nichts aus den Gedichten Lorcas. Alex, ich mag sie sehr. Ich wollte dich verletzen, weil ich mich von dir verletzt fühlte. Eigentlich hätte ich wissen müssen, was das Geschenk bedeutete.“ Scheu berührte sie seine Wange. Er wandte den
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