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JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE FOX ANNE WEALE DIANA HAMILTON
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hinbeugte, sah sie den spöttischen Ausdruck in seinen Augen. Sie wusste nicht, wie sie seine Frage beantworten sollte. Damals war sie in Sebastian verliebt gewesen, und es hatte ihr fast den Verstand geraubt. Was sie für Greg empfand, konnte man nicht mit den leidenschaftlichen Gefühlen vergleichen, die sie für Sebastian empfunden hatte. Sie war von ihm abhängig gewesen.
    Er hatte ihre Selbstachtung zerstört, und schließlich hatte sie an nichts anderes mehr denken können als nur noch an ihn. Nein, solche Gefühle hatte sie für Greg nicht. Und das wollte sie auch gar nicht. Nie wieder würde sie sich so stark an einen Mann binden.
    Allerdings würde sie Sebastian nicht verraten, dass sie Gregs Heiratsantrag nur angenommen hatte, weil er wahrscheinlich ein guter Vater für die Kinder sein würde, die sie eines Tages haben wollten. Und weil er zuverlässig war, sie respektierte und ihr nicht die Selbstachtung nahm und auch nicht versuchen würde, sie zu beherrschen. Deshalb sagte sie nur: „Das geht dich nichts an.“ Sie trank den Wein aus und war froh darüber, Sebastian in die Schranken gewiesen zu haben. Und damit er keinen Triumph darüber empfinden konnte, dass sie zugestimmt hatte, vier Wochen bei ihm zu bleiben, fügte sie hinzu: „Vielleicht fahre ich morgen weiter und beantrage dann eine gesetzliche Trennung.“
    „Das würde zwölf Monate dauern, und du wärst nicht bessergestellt als jetzt – meine Zustimmung zur Scheidung hättest du immer noch nicht. An deiner Stelle würde ich es mir gut überlegen. Du liebst nämlich diesen Buchhalter gar nicht.“ Dann füllte er ihr Glas wieder bis zum Rand.
    „Kannst du etwa hellsehen? Oder woher willst du sonst wissen, was ich fühle?“
    „Ich weiß viel mehr, als du denkst, meine liebe Frau.“ Seine Stimme klang hart. „Vielleicht möchtest du wissen, weshalb ich wünsche, dass du hierbleibst. Nun …“ Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. „Du hast mir einmal so etwas Ungeheuerliches unterstellt, dass ich mir geschworen habe, mich zu rächen und dich so sehr zu verletzen, dass du glaubst, es würde dir die Seele zerreißen. Deshalb habe ich dich beobachten lassen.“
    Schweigend schaute Charley ihm in die dunklen Augen, dabei wurde ihr der Mund ganz trocken. Rachegefühle waren etwas Schlimmes. Jahrelang wartete man auf den richtigen Zeitpunkt, und wenn er dann gekommen war, schlug man zu. Hatte Sebastian sie nur deshalb gebeten, vier Wochen bei ihm zu bleiben, um sich an ihr zu rächen? Wenn ja, dann war sie ihm tatsächlich in die Falle gegangen. Aber sie hatte keine Angst, denn er konnte ihr nichts anhaben. Im schlimmsten Fall musste sie noch ein Jahr warten, bis sie die Scheidung einreichen konnte. Danach hätte sie nichts mehr mit ihm zu tun.
    Unerschrocken hielt sie seinem Blick stand. Dann zuckte sie die Schultern, während sie ihr Glas hin und her drehte. „So eine kindische Taktik passt nicht zu dir, Sebastian. Ich habe dich zweier Vergehen beschuldigt. Hast du das vergessen? Welche meiner Anschuldigungen war der Anlass, dass du Geld zum Fenster hinauswerfen und mich beobachten lassen musstest? Dass du deinen eigenen Bruder umgebracht hast oder dass du deine Affäre mit Olivia auch nach unserer Hochzeit weitergeführt hast?“
    Er sagte nichts, sondern beobachtete sie nur. Unter halb geschlossenen Augenlidern blickte er sie so durchdringend an, als könne er ihr in die Seele schauen. In dem sanften Kerzenlicht wirkten seine edlen Züge wie eine undurchdringliche Maske, die Charley ihm am liebsten heruntergerissen hätte.
    Sie erbebte insgeheim. Nur er konnte solche heftigen Reaktionen in ihr auslösen. Aber sie war entschlossen, es nicht mehr zuzulassen. Sie hob das Glas an die Lippen und trank einige Schlucke. Dann meinte sie kühl: „Du erinnerst dich sicher, du hast keine der beiden Anschuldigungen abgestritten. Warum eigentlich nicht? Weil es die Wahrheit war?“ Wenn er damals versucht hätte, alles abzustreiten, wäre sie darüber glücklich gewesen und hätte ihm nur allzu gern geglaubt. Auch dann noch, nachdem Olivia ihr die Augen geöffnet hatte, hatte er kein Wort zu seiner Verteidigung gesagt.
    „Hatte ich das nötig?“ Aus seinen Worten sprach unbeugsamer Stolz, und seine Miene war kalt und ausdruckslos, während er sich zurücklehnte. „Die Tatsache, dass du keinen Rechtsanwalt eingeschaltet hast und mir dein Anliegen lieber persönlich vortragen wolltest, spricht für sich selbst.“ Er senkte die Stimme, die

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