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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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versuchen, ihr des Nachts Gewalt anzutun, sondern weil sie es nicht für
ausgeschlossen hielt, dass er die Tür ausprobieren würde, nur um zu sehen, ob
sie seinen Anweisungen folgte. Und sie wollte ihm ganz bestimmt keinen Anlass
geben, mit ihr zu schimpfen.
    Sie hatte in ihrem Hemd geschlafen
und wickelte sich hastig in eine Decke, bevor sie die Tür einen Spalt breit
öffnete und vorsichtig hinausspähte. Sie blickte geradewegs in eines von
Blakes grauen Augen.
    »Darf ich hereinkommen?«
    »Das kommt darauf an.«
    »Worauf?«
    »Haben Sie Frühstück bei sich?«
    »Madam, ich habe seit fast
vierundzwanzig Stunden kein anständiges Essen mehr vorgesetzt bekommen. Ich
hatte gehofft, Perriwick hätte Ihnen etwas zu essen gebracht.«
    Sie machte die Tür auf. »Es ist
nicht nett von den Dienstboten, Ihre Schwester zu strafen. Sie muss halb
verhungert sein.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass sie zum
Tee genug zu essen bekommen wird. Sie werden zu Besuch erwartet, wissen Sie
noch?«
    »O ja. Wie sollen wir das nur
machen?«
    Er lehnte sich lässig an die
marmorne Waschschüssel. »Penelope hat mir bereits aufgetragen, Ihnen meine
beste Kutsche zu schicken.«
    »Ich dachte, Sie besäßen nur eine
Kutsche.«
    »Das tue ich auch. Doch das ist gar
nicht der springende Punkt. Ich soll meine Kutsche zu Ihrem ... äh ... Zuhause senden, um Sie abzuholen.«
    Caroline verdrehte die Augen. »Das
würde ich gerne sehen. Eine Kutsche, die zum Ankleideraum heraufgefahren
kommt. Sagen Sie, wird sie den Weg durch Ihr Schlafzimmer oder über die
Dienstbotentreppe nehmen?«
    Er warf ihr einen Blick zu, der
besagte, dass er keineswegs belustigt war. »Ich soll Sie zum Vieruhrtee hier abliefern.«
    »Wie soll ich mir die Zeit bis dahin
vertreiben?«
    Er sah sich angelegentlich in dem
Raum um, und sein Blick blieb an dem Waschstand hängen. »Waschen?«
    »Das ist nicht komisch, Blake.«
    Einen Moment herrschte Schweigen,
dann sagte er leise: »Es tut mir Leid, was letzte Nacht geschehen ist.«
    »Wagen Sie es nicht, sich zu
entschuldigen!«
    »Aber ich muss. Ich habe Sie
ausgenutzt. Ich habe die Situation ausgenutzt und etwas begonnen, das zu nichts
führen kann.«
    Caroline biss die Zähne zusammen.
Die Erfahrung der vergangenen Nacht war von allem, was sie in den letzten
Jahren erlebt hatte, das, was dem Gefühl, geliebt zu werden, am nächsten kam.
Zu hören, dass ihm Leid tat, was geschehen war, war unerträglich. »Wenn Sie
sich noch einmal entschuldigen, werde ich schreien.«
    »Caroline, seien Sie nicht ...«
    »Ich meine das ernst!«
    Er nickte. »Gut. Dann werde ich Sie
jetzt sich selbst überlassen.«
    »Ah, ja«, erwiderte sie darauf mit
einer großartigen Geste, »mein ach so aufregendes Leben. Es gibt hier so viel
zu tun, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Ich dachte, ich könnte mir die Hände waschen und
danach meine Zehen, und wenn der Ehrgeiz mich packt, versuche ich es vielleicht
sogar mit meinem Rücken.«
    Er runzelte die Stirn. »Möchten Sie,
dass ich Ihnen etwas zu lesen bringe?«
    Ihre Haltung änderte sich
augenblicklich. »Oh, würden Sie das tun? Ich weiß nicht, wo ich den
Bücherstapel gelassen habe, den ich gestern auf mein Zimmer mitnehmen wollte.«
    »Ich werde
die Bücher finden.«
    »Danke.
Wann ... äh ... darf ich Ihre Kutsche erwarten?«
    »Ich werde sie vermutlich für kurz
vor drei bestellen – wollen Sie dann um Punkt drei fertig sein, so dass ich Sie
in die Ställe bringen kann?«
    »Ich kann allein zu den Ställen
gehen. Sie sollten besser dafür Sorge tragen, dass Penelope auf der anderen
Seite des Hauses beschäftigt ist.«
    Er nickte. »Sie haben Recht. Ich
werde dem Stallknecht dann ausrichten, Sie gegen drei Uhr zu erwarten.«
    »Sind dann jetzt alle hier in das
Täuschungsmanöver eingeweiht?«
    »Ich hielt es ursprünglich für
möglich, es auf die drei Dienstboten im Haus zu beschränken, aber inzwischen
sieht es so aus, als ob ich im Stall ebenfalls über die Lage der Dinge Bescheid
sagen müsste.« Er machte einen Schritt von ihr fort, drehte sich dann doch noch
einmal um und ermahnte sie: »Denken Sie daran, pünktlich zu sein.«
    Sie sah sich mit einem fragenden
Gesichtsausdruck im Raum um. »Soweit ich erkennen kann, gibt es hier keine Uhr.«
    Er reichte ihr seine Taschenuhr. »Nehmen
Sie solange die hier. Sie werden sie allerdings in ein paar Stunden wieder
aufziehen müssen.«
    »Sie werden
mir die Bücher bringen?«
    Er nickte. »Niemand soll behaupten
können, ich

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