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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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Stärke des Bedürfnisses. Es war fast so, als wüsste er mit
vollkommener Sicherheit, dass wenn er sie nicht augenblicklich küsste, sich
sein Leben verändern würde, und das nicht zum Besseren.
    Er musste sie einfach küssen. Das
war alles, und mehr steckte nicht dahinter.
    Er durchquerte das Zimmer, als wäre
er ein Schlafwandler. Sie sagte etwas zu ihm, aber er hörte die Worte nicht.
Er kam weiter auf sie zu, unaufhaltsam, bis er vor ihr stand.
    Carolines Lippen teilten sich
überrascht. Blake benahm sich höchst seltsam. Als ob er in Gedanken bei etwas
völlig anderem wäre, und doch ließ er sie nicht aus den Augen und musterte sie
mit der merkwürdigsten Eindringlichkeit.
    Sie wisperte seinen Namen nun
bestimmt schon zum dritten Mal, aber er gab ihr keine Antwort, und dann war
er genau vor ihr.
    »Blake?«
    Er berührte sie zart an der Wange,
und darin lag eine Verehrung, die sie erbeben ließ.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Nein«, murmelte er. »Nein. Alles
ist in bester Ordnung.«
    »Was ist dann ...«
    Was auch immer sie sagen wollte, war
augenblicklich wie weggefegt, als er sie näher zu sich zog, sie an sich drückte
und ihren Mund mit wilder Zärtlichkeit gefangen nahm. Sie fühlte eine seiner
Hände in ihrem Haar, während er mit der anderen ihren Rücken streichelte, bevor
er sie auf dem sanften Schwung ihrer Hüfte ruhen ließ.
    Dann legte er sie ihr ins Kreuz und
drückte sie so fest an sich, dass sie das Ausmaß seiner Erregung spüren konnte.
Ihr Kopf sank in den Nacken, und sie stöhnte heiser seinen Namen, während
seine Lippen eine Spur von kleinen, zarten Küssen auf ihren Hals herabregnen
ließen. An ihrem Ausschnitt hielt er inne.
    Ihr entrang sich ein leises
Quietschen, als seine Hand von ihrer Hüfte zu ihrem Gesäß glitt und sie
zärtlich kniff. Der Laut musste ihn aus dem Bann, der ihn gefangen hielt, gerissen haben, denn plötzlich erstarrte er, schüttelte kurz den Kopf und machte
einen Schritt zurück.
    »Es tut mir Leid«, erklärte er und
blinzelte verwirrt. »Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an.
»Es tut dir Leid?« Erst küsste er sie beinahe besinnungslos, und dann hörte er
von einer Sekunde zur anderen auf, nur um ihr zu erklären, dass es ihm Leid tat?
    »Es war ganz merkwürdig«, sagte er,
mehr zu sich selbst als an Caroline gewandt.
    »Ich denke nicht, dass es so
merkwürdig war«, entgegnete sie spitz.
    »Ich musste
dich einfach küssen.«
    »Und ist
das alles?«
    Langsam breitete sich ein Lächeln
auf seinen Zügen aus. »Nun, zuerst ja, aber jetzt ...«
    »Jetzt was?« verlangte sie zu
wissen, als er keine Anstalten machte, weiterzusprechen.
    »Du bist
aber ungeduldig.«
    Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf.
»Blake, wenn du nicht ...«
    »Wenn ich nicht was?« fragte er, und
sein Grinsen war eindeutig verwegen.
    »Zwing mich nicht, es auszusprechen«,
erwiderte sie und wurde dabei ziemlich rot.
    »Ich denke, das heben wir uns lieber
für nächste Woche auf«, murmelte er. »Schließlich bist du noch reichlich
unschuldig. Aber jetzt musst du laufen.«
    »Laufen?«
    Er nickte bekräftigend. »Vor mir
weg, und zwar schnell.«
    »Warum?«
    »Das wirst
du schon noch herausfinden.«
    Sie entfernte sich zögernd zur Tür,
blieb dann noch einmal stehen und fragte: »Was ist aber, wenn ich gefangen
werden möchte?«
    »Oh, du sollst eindeutig gefangen
werden wollen«, antwortete er und näherte sich ihr mit der ganzen Anmut eines
geborenen Raubtieres.
    »Warum soll ich dann denn erst
weglaufen?« erkundigte sie sich atemlos.
    »So macht
es viel mehr Spaß.«
    »Ach ja?«
    Er nickte. »Vertrau
mir.«
    »Hm. Berühmte letzte Worte.« Doch
noch während sie das sagte, war sie schon in der Eingangshalle angekommen und
ging mit bemerkenswerter Schnelligkeit rückwärts zur Treppe.
    Er leckte sich die Lippen.
    »Oh. Dann sollte ich besser ... ich
gehe lieber ...«
    Er beschleunigte seine Schritte.
    »Lieber Himmel.« Sie begann zu
rennen und lachte den ganzen Weg die Treppe hinauf.
    Blake hatte sie auf dem ersten
Treppenabsatz eingeholt, warf sie sich über die Schulter und trug sie, trotz
ihrer nicht völlig überzeugenden Proteste zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer.
    Dort angekommen, trat er die Tür
hinter sich ins Schloss und widmete sich hingebungsvoll der Aufgabe, ihr zu
zeigen, warum gefangen zu werden oft noch mehr Spaß machte als die
Verfolgungsjagd.

22. KAPITEL
    ob/sti/nat (Adjektiv).
Starrsinnig, widerspenstig,

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