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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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gesund ist oder dass
Sie schon lange nicht mehr gelacht haben?«
    »Beides.«
    Sie dachte einen Augenblick nach,
bevor sie antwortete: »Nun, was Sie betrifft, kann ich nicht sicher sagen,
woher ich es weiß. Sie sehen irgendwie ein wenig überrascht aus, wenn Sie lachen. Als ob Sie nicht
recht glauben könnten, dass Sie fröhlich sind.«
    Blakes Augen weiteten sich
unmerklich, und ohne es zu wollen, flüsterte er heiser: »Das tue ich auch
nicht.«
    »Und was Ihre andere Frage
betrifft ...«, setzte Caroline an, und ein kleines, unendlich trauriges Lächeln
huschte über ihre Züge. Eine lange Pause entstand, während der sie angestrengt
darüber nachdachte, die passenden Worte zu finden. »Ich weiß, wie es ist, nicht
zu lachen. Ich weiß, wie es wehtut.«
    »Wirklich?«
    »Und ich weiß, dass Sie lernen
müssen, Ihr Lachen und Ihren Seelenfrieden wieder zu finden. Meinen finde ich
...« Sie wurde rot. »Das tut jetzt nichts zur Sache.«
    »Nein«, widersprach er mit
Nachdruck. »Erzählen Sie es mir.«
    Caroline sah sich im Zimmer um. »Was
ist mit dem Marquis geschehen? Er scheint schon wieder verschwunden zu sein.«
    Blake ging auf ihre Frage nicht
näher ein. James besaß ein beeindruckendes Talent dafür, sich im richtigen
Augenblick unbemerkt zurückzuziehen. Blake hielt es nicht für unmöglich, dass
sein Freund versuchen könnte, Ehestifter zu spielen. »Erzählen Sie es mir«,
wiederholte er.
    Caroline hielt den Blick auf eine
Stelle rechts neben seinem Gesicht gerichtet und begriff ihren Wunsch nicht
ganz, diesem Mann ihre Seele zu entblößen. »Meinen Seelenfrieden finde ich
immer, wenn ich den Nachthimmel betrachte. Es ist etwas, das meine Mutter mir
beigebracht hat. Nichts als ein Trick, aber ...« Ihre Blicke trafen sich. »Sie
halten mich jetzt vermutlich für eine dumme Gans.«
    »Nein«, entgegnete Blake und spürte,
wie ihm mit einem Mal seltsam warm ums Herz wurde. »Ich denke, dass Sie alles
andere als dumm sind. Ganz im Gegenteil, ganz im Gegenteil.«

9. KAPITEL
    e/kla/tant (Adjektiv). In wenig angenehmer Weise Aufsehen erregend, auffallend.
    Mein Mundwerk beweist leider nur zu oft einen eklatanten Mangel an Verschwiegenheit, Umsicht und ganz allgemein gutem Geschmack.
    Aus dem persönlichen Wörterbuch von Caroline Trent
    Carolines Knöchel ging es am nächsten Tag
schon wesentlich besser, auch wenn sie immer noch einen Stock beim Gehen
brauchte. Ihre Arbeit in der Bibliothek wieder aufzunehmen und zu Ende zu
führen stand jedoch außer Frage; sie bewegte sich, auch ohne schwere
Bücherstapel schleppen zu müssen, unbeholfen genug. Es wäre nicht auszumalen,
wie die Bibliothek aussehen würde, wenn sie beim Umräumen auch noch durch
einen geschwollenen Knöchel behindert würde.
    Beim Essen am gestrigen Abend hatte
James gefragt, ob sie vielleicht eine Zeichnung des Grundrisses von Prewitt Hall
anfertigen könnte. Blake, der während der gesamten Mahlzeit sehr schweigsam
gewesen war, hatte etwas Zustimmendes gemurmelt, als sie sich erkundigt
hatte, ob er das auch für eine gute Idee hielte. Voller Eifer, ihre Gastgeber
zu beeindrucken, ließ sie sich an einem Tisch im Blauen Salon nieder und begann
zu zeichnen.
    Den Grundriss von Prewitt Hall
angemessen zu Papier zu bringen erwies sich jedoch als wesentlich schwieriger
als angenommen, und schon bald war der Fußboden um sie herum mit zusammengeknüllten
Blättern Papier übersät, auf denen sich Zeichnungen befanden,
die sie als nicht akzeptabel verworfen hatte. Nach einer halben Stunde fehlgeschlagener Versuche machte sie ihrer Verzweiflung Luft und verkündete laut: »Ich
habe jetzt eine neue, nie geahnte Hochachtung für die Arbeit von Architekten.«
    »Verzeihung?«
    Caroline blickte auf, verlegen, da
sie dabei ertappt worden war, wie sie mit sich selbst sprach. Blake stand auf
der Türschwelle, aber sie konnte nicht recht entscheiden, ob sein Gesichtsausdruck
belustigt oder verärgert war.
    »Oh ... ich habe nur ein wenig mit
mir selbst geredet«, stammelte sie.
    Er lächelte, und sie erkannte
erleichtert, dass er belustigt war. »Ja, das war mir auch schon klar«, sagte
er. »Irgendetwas über Architekten, glaube ich?«
    »Ich versuche den Grundriss von
Prewitt Hall für Sie und den Marquis aufzuzeichnen«, erklärte sie. »Aber ich
bekomme es einfach nicht richtig hin.«
    Er kam zu dem Tisch, an dem sie saß,
und beugte sich über ihre Schulter, um ihren neuesten Versuch zu studieren. »Wo
liegt das Problem?«
    »Irgendwie gelingt es

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