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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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herausgefunden hast.«
    James setzte sich auf einen Sessel,
ließ sich bequem zurücksinken und lockerte sein Krawattentuch. »Ich habe Prewitt Hall noch ein bisschen unter Beobachtung gehalten.«
    »Warum hast du mir nicht gesagt,
dass du dorthin wolltest?«
    »Du hättest darauf bestanden, mit
mir zu kommen.«
    »Da hast du verflucht noch einmal
Recht. Ich ...«
    »Irgendjemand musste aber hier
bleiben und unserem Gast Gesellschaft leisten.«
    »Unser Gast«, entgegnete
Blake sarkastisch, »ist eine erwachsene Frau. Sie wird schon nicht vor
Vernachlässigung sterben, wenn wir sie ein paar
Stunden sich selbst überlassen.«
    »Das mag stimmen, allerdings könnte
es sein, dass bei deiner Rückkehr ein weiterer Raum in Schutt und Asche
liegt.«
    »Sei kein
Idiot, Riverdale.«
    James betrachtete angelegentlich
seine Fingernägel. »Du hast wirklich Glück, dass ich Bemerkungen wie diese
nicht als Beleidigung ansehe.«
    »Und du hast wirklich Glück, dass
ich dir nicht deine verdammte Zunge in den Schlund stopfe.«
    »Es ist so rührend, dich eine Frau
derart vehement verteidigen zu sehen«, erklärte James mit einem trägen
Lächeln.
    »Ich verteidige hier niemanden. Und
hör endlich auf, zu versuchen, mich zu ködern.«
    James zuckte bloß die Achseln. »Einer
allein kann ohnehin viel leichter unbemerkt beobachten als zwei. Ich wollte
auf keinen Fall Verdacht erregen.«
    »Riverdale,
du lebst dafür, unauffällig zu sein.«
    »Ja, es ist reichlich lustig, ab und
zu im Unterholz zu verschwinden, nicht wahr? Es ist höchst erstaunlich, was
die Leute einem sagen, wenn sie keine Ahnung haben, wer man ist. Oder«, fügte
er mit einem teuflischen Lächeln hinzu, »wenn sie keine Ahnung haben, dass du
überhaupt da bist.«
    »Hast du
irgendetwas herausgefunden?«
    »Nichts von Bedeutung, fürchte ich,
obwohl Prewitt eindeutig über seine Verhältnisse lebt. Oder über das, was
seine Verhältnisse sein müssten.« James erhob sich und begann durch das Zimmer
zu schlendern.
    Blake nahm
einen neuen Pfeil und zielte. »Geh zur Seite.«
    James tat, wie ihm befohlen, und
beobachtete ohne rechtes Interesse, wie der Pfeil aus Blakes Hand mitten in
das Schwarze traf.
    »Das ist schon besser«, murmelte
Blake. Er drehte sich zu James um und sagte: »Unser Problem ist, wir können
nicht einfach davon ausgehen, dass seine zusätzlichen Einkünfte aus
hochverräterischen Aktivitäten stammen. Wenn er wirklich Botschaften für
Carlotta De Leon übermittelt, dann bin ich sicher, dass er dafür eine hübsche
Summe erhält. Wie auch immer, wir wissen auf der anderen Seite, dass er auch
Brandy und Seide schmuggelt; er bestreitet auf diese Weise seit Jahren seinen
Lebensunterhalt. Und ganz bestimmt könnte er auch Carolines Erbe stehlen.«
    »Es würde mich
sehr überraschen, wenn es anders wäre.«
    »Aber wie das Leben so spielt«, fuhr
Blake mit einem leicht selbstzufriedenen Lächeln fort, »habe ich selbst heute
ein paar Nachforschungen angestellt.«
    »Ach ja?«
    »Wie es scheint, gibt es ein Zimmer,
das Prewitt immer verschlossen hält. Caroline war das Betreten verboten,
genauso wie seinem Sohn.«
    Auf James' Gesicht erschien ein
breites Lächeln. »Volltreffer!«
    »Genau.« Blake warf einen weiteren
Dartpfeil, traf aber nur einen äußeren Ring der Scheibe. »Na ja, vielleicht
nicht immer.«
    »Es scheint mir an der Zeit zu sein,
Prewitt Hall einen geheimen Besuch abzustatten«, schlug James vor.
    Blake nickte. Er wünschte sich
nichts sehnlicher, als diesen Fall abzuschließen, sich von der Arbeit für das
Kriegsministerium zurückzuziehen und sich seinem neuen, anständigen und höchst
langweiligen Leben zu widmen. »Da kann ich dir nur von Herzen zustimmen.«
    Sie fanden Caroline in der Bibliothek, wo sie unter
einem Tisch saß.
    »Was, zum Teufel, tun Sie dort
unten?« verlangte Blake zu wissen.
    »Wie bitte? Oh, guten Tag.« Sie kam
hervorgekrochen. »Wischen Ihre Diener eigentlich keinen Staub hier? Ich habe
ziemlich oft niesen müssen und damit immer mehr aufgewirbelt.«
    »Sie haben meine Frage nicht
beantwortet.«
    »Ich war lediglich gerade damit
beschäftigt, ein paar dieser Stapel durchzugehen. Ich versuche all Ihre
Geschichtsbücher an einer Stelle zu sammeln.«
    »Ich dachte, Sie wollten hier nicht
weitermachen, bis Ihr Knöchel sich erholt hat«, erwiderte Blake und klang ihrer
Meinung nach reichlich anklagend.
    »Ich räume die Bücher ja noch nicht
in die Regale zurück«, antwortete sie. »Da ich sie bloß um mich

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