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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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gerne einmal ansehen.«
    Die Countess zuckte die Achseln. »Im
Sommer wird es dort in dem Gedränge ein bisschen heiß. Es gibt nichts, das
einen so belebt wie die frische Seeluft.«
    Caroline lächelte. »Ja, das stimmt.
Wenn sie doch nur auch gebrochene Herzen heilen könnte ...«
    O dummer, dummer Mund. Warum hatte
sie das nur gesagt? Sie hatte es als Scherz gemeint, aber die Countess lächelte bereits und betrachtete sie mit einem mütterlichen Ausdruck in den
Augen, der nur bedeuten konnte, dass sie jetzt gleich eine überaus persönliche
Frage stellen würde.
    »Oh, meine Liebe. Ist Ihr Herz denn
gebrochen?«
    »Ich würde eher sagen, leicht
angeschlagen«, erwiderte sie und musste dabei unwillkürlich denken, dass sie
langsam die Kunst des Lügens viel zu gut beherrschte. »Es ist nur ein Junge,
den ich mein ganzes Leben lang kenne. Unsere Väter hofften auf eine Verbindung,
aber ...« Sie brach mit einem Schulterzucken ab und überließ es der Countess,
ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
    »Schade. Sie sind so ein reizendes
Mädchen. Ich sollte Sie meinem Bruder vorstellen. Er lebt ganz in der Nähe.«
    »Ihr Bruder?« krächzte Caroline und
nahm zum ersten Mal bewusst das Aussehen der Countess war. Schwarze Haare.
Graue Augen.
    O nein!
    »Ja. Er ist Mr. Blake Ravenscroft
von Seacrest Manor. Kennen Sie ihn?«
    Caroline verschluckte sich beinahe
an ihrer Zunge, bevor es ihr zu sagen gelang: »Wir wurden einander vorgestellt.«
    »Ich bin gerade auf dem Weg, ihm
einen Besuch abzustatten. Sind wir weit von seinem Haus entfernt? Ich bin
noch nie hier gewesen.«
    »Nein. Nein, es liegt ... gleich
dort hinter dem Wäldchen.« Sie deutete in die Richtung, in der Seacrest Manor
lag, zog ihre Hand aber gleich wieder herunter, als sie bemerkte, dass sie
zitterte. Was sollte sie nur tun? Sie konnte nicht in Seacrest Manor bleiben,
solange Blakes Schwester dort war. O verflixt und zugenäht! Dieser unmögliche
Mann! Warum hatte er ihr nicht mitgeteilt, dass seine Schwester ihn besuchen
kommen würde?
    Es sei denn, er wusste es gar nicht.
O nein. Blake würde fuchsteufelswild werden. Caroline schluckte beunruhigt und
sagte: »Ich wusste gar nicht, dass Mr. Ravenscroft eine Schwester hat.«
    Die Countess machte eine wegwerfende
Handbewegung, die Caroline an Blake erinnerte. »Er ist grässlich, ständig
straft er uns mit Nichtachtung. Gerade ist unser ältester Bruder Vater einer
Tochter geworden. Ich bin gekommen, ihm die Neuigkeit mitzuteilen.«
    »Oh. Ich ... ich ... ich bin sicher,
er wird sich freuen.«
    »Dann sind Sie die Einzige, die das
glaubt. Ich bin davon überzeugt, dass er mehr als ein wenig verärgert sein
wird.«
    Caroline zwinkerte heftig, da sie
kein Wort von dem, was die Countess da sagte, begriff. »Ich ... ich .. ich
verstehe nicht ganz.«
    »David und Sarah haben eine Tochter
bekommen. Ihre vierte Tochter, was heißt, dass Blake immer noch an zweiter
Stelle in der Erbfolge des Titels steht.«
    »Ich ... verstehe.« Das tat sie
eigentlich gar nicht, aber sie war so froh, diesmal nicht gestottert zu haben,
dass es ihr eigentlich egal war.
    Die Countess seufzte. »Wenn Blake eines
Tages Viscount Darnsby werden sollte, was nicht völlig unwahrscheinlich ist,
dann wird er heiraten und einen Erben zeugen müssen. Wenn Sie in der Gegend
hier leben, werden Sie gewiss schon bemerkt haben, dass er ein erklärter
Junggeselle ist.«
    »Im Grunde genommen kenne ich ihn
nicht sehr gut.«
    Caroline war sich unsicher, ob sie
nicht ein wenig zu unbeteiligt geklungen hatte, weshalb sie hinzufügte: »Nur
bei örtlichen Gesellschaften und so weiter sind wir uns begegnet. Sie wissen
schon, Tanzabende hier auf dem Land und so etwas.«
    »Ach tatsächlich?« fragte die
Countess mit unverhohlenem Interesse. »Mein Bruder hat an Tanzgesellschaften
auf dem Land teilgenommen? Mir schwindelt bei der Vorstellung. Ich vermute,
als Nächstes werden Sie mir erzählen wollen, dass kürzlich der Mond in den
Ärmelkanal gestürzt ist, was?«
    »Nun«, merkte Caroline an und
schluckte angestrengt, »er war nur ein einziges Mal dort. Die Gesellschaft hier
ist nicht groß, deshalb weiß ich natürlich, wer er ist. Jeder hier weiß, wer er
ist.«
    Die Countess schwieg eine kurze
Weile, dann sagte sie abrupt: »Sie meinen, das Haus meines Bruders läge nicht
weit von hier?«
    »Nein, Mylady. Es dürfte ein
Fußmarsch von nicht mehr als einer Viertelstunde bis dahin sein.« Caroline
blickte zu den Truhen. »Natürlich werden Sie Ihr Gepäck

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