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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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bestem Wege dahin.«
    Er sah auf und erblickte Caroline,
die in der Tür stand, ein aufreizend breites Grinsen im Gesicht. »Was wollen
Sie?« fragte er kurz angebunden.
    »O nichts«, erwiderte sie mit
Unschuldsmiene. »Ich wollte Ihnen bloß mitteilen, dass Sie Recht hatten.«
    Seine Augen verengten sich
argwöhnisch. »Was meinen Sie?«
    »Lassen Sie uns sagen, ich habe
letztendlich doch noch das Lächerliche an unserer gegenwärtigen Lage entdeckt.«
    Er schaute sie finster an und machte
einen drohenden Schritt auf sie zu.
    Sie schien davon unbeeindruckt. »Ich
kann mich wirklich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so lachen musste«,
verkündete sie und griff nach dem Tablett.
    »Caroline, liegt Ihnen etwas an
Ihrem Hals?«
    »Ja, er bedeutet mir viel. Warum
fragen Sie?«
    »Weil ich ihn Ihnen, wenn Sie nicht
gleich den Mund halten, umdrehen werde.«
    Sie eilte zurück in den Ankleideraum.
»Verstanden.« Dann schloss sie die Tür und ließ ihn wutschnaubend in seinem
Schlafzimmer zurück.
    Und als ob das noch nicht schlimm
genug wäre, war als Nächstes das Geräusch eines Schlüssels, der im Schloss
umgedreht wurde, zu vernehmen.
    Das verflixte Frauenzimmer hatte ihn
ausgesperrt. Sie hatte das ganze Essen mitgenommen und ihn dann aus seinem
eigenen Ankleideraum ausgesperrt.
    »Dafür werden Sie bezahlen«, rief er
ihr nach.
    »Seien Sie ruhig«, erklang die
gedämpfte Antwort. »Ich esse.«

16. KAPITEL
    äs/the/tisch (Adjektiv). Stilvoll-schön, ansprechend, formvollendet.
    Da ich nun einmal in seinem Ankleideraum festsitze, habe ich wenigstens genug Zeit, mein Äußeres nach ästhetischen Gesichtspunkten zu verändern. Ich schwöre, meine Haare haben noch nie so gut ausgesehen.
    Aus dem persönlichen Wörterbuch von Caroline Trent
    Während er später am Abend sein Supper zu
sich nahm, musste Blake immerzu daran denken, welche Freude und Genugtuung es
ihm verschaffen würde, der werten Miss Caroline Trent den Hals umzudrehen.
Und es entging ihm keineswegs, dass das alles andere als eine neue
Entwicklung der Dinge war. Sie hatte nicht nur sein ganzes Leben auf den Kopf
gestellt; nein, nein, damit hatte sie sich nicht zufrieden gegeben, sie hatte
es auf die Seite gekippt, das Innere nach außen gestülpt, alles ausgeschüttet
und darunter ein Feuer angezündet.
    Trotzdem, dachte er großmütig, ist den
Hals umdrehen vielleicht doch etwas übertrieben. Er war nicht zu stolz zuzugeben, dass sie ihm tatsächlich ein wenig ans Herz gewachsen war. Aber er
hätte sie am liebsten geknebelt, so wie er es schon einmal getan hatte.
    Ja, knebeln wäre genau das Richtige.
Dann würde sie nicht mehr reden können.
    Oder essen.
    »Sag mal, Blake«, unterbrach
Penelope mit besorgter Miene seine Gedankengänge, »soll das Suppe sein?«
    Er nickte.
    Sie betrachtete die beinahe völlig
durchsichtige Brühe in ihrer Suppentasse. »Ehrlich?«
    »Es schmeckt wie Salzwasser«, sagte
er gedehnt, »aber Mrs. Mickle versicherte mir, es wäre Suppe.«
    Penelope aß zögernd einen Löffel,
nahm dann einen ziemlich großen Schluck Rotwein. »Du hast nicht zufällig noch
etwas von diesem Schinken von deinem Imbiss übrig?«
    »Ich kann dir versichern, dass es
uns völlig unmöglich ist, etwas von diesem Schinken zu essen.«
    Falls seiner Schwester seine
Wortwahl verwunderlich erschien, so ließ sie dazu keine Bemerkung fallen.
Stattdessen legte sie ihren Löffel zur Seite und fragte: »Hat Perriwick denn
sonst nichts gebracht? Ein Stückchen Brot vielleicht?«
    Blake schüttelte betrübt den Kopf.
    »Speist du am Abend immer so ...
leicht?«
    Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Oh. Dann hat das heute also einen
besonderen Anlass?«
    Er hatte keine Ahnung, was er darauf
antworten sollte, deshalb nahm er einfach einen weiteren Löffel voll von der
schauderhaften Suppe. Irgendwo darin musste sich doch eine Art Nährwert
verbergen.
    Aber dann schlug sich zu seiner
Überraschung Penelope die Hand vor den Mund, wurde krebsrot und sagte: »Oh! Es
tut mir ja so Leid.«
    Langsam ließ er seinen Löffel
sinken. »Was, bitte sehr, meinst du?«
    »Natürlich ist dies ein besonderer
Anlass! Ich hatte es vollkommen vergessen. Es tut mir Leid.«
    Er mahnte sich zu Geduld. »Penelope,
wovon, zum Teufel, sprichst du?«
    »Marabelle.«
    Blake verspürte ein seltsames Ziehen
in der Brust. Warum sollte Penelope gerade jetzt seine verstorbene Verlobte erwähnen? »Was ist mit Marabelle?« erkundigte er sich, sein Tonfall ausdruckslos.
    »Oh.« Sie

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