Julia Quinn
wandte er sich an James und Elizabeth.
»Ja«, stieß James grimmig
hervor.
»Nein!« rief Elizabeth
verzweifelt.
»Ich finde, wir sollten gehen«,
sagte Blake zu seiner Frau.
»Aber Elizabeth möchte, dass wir
bleiben«, wandte sie ein. »Wir können sie hier doch nicht mit ihm allein
lassen.«
»Nein, das würde sich nicht
schicken«, bestätigte Elizabeth hastig. Sie wollte nicht mit James
allein sein, denn dann würde er sie dazu bringen, ihren Zorn zu vergessen. Er
würde sanfte Worte und liebevolle Berührungen anwenden, und sie würde nicht
mehr wissen, was richtig oder falsch war. Er hatte diese Macht über sie, und
sie hasste sich deswegen.
»Ich denke, über so etwas sind wir
längst hinaus«, gab James zurück.
»Ach, du liebe Güte.« Caroline
lehnte sich schwach gegen die Tischkante.
Blake betrachtete sie amüsiert.
»Seit wann gibst du denn etwas auf Schicklichkeit?«
»Seit ... Ach, sei still.« Und
dann fügte sie leise hinzu: »Möchtest du denn nicht, dass die beiden
heiraten?«
»Bis vor zehn Minuten wusste ich
nicht einmal, dass sie überhaupt existiert!«
»Ich werde ihn nicht heiraten«,
erklärte Elizabeth und versuchte zu ignorieren, wie brüchig ihre Stimme bei diesen Worten klang. »Es wäre mir sehr
lieb, wenn Sie beide nicht so sprechen würden, als sei ich nicht im
Zimmer.«
Caroline sah betreten zu Boden.
»Entschuldigung«, murmelte sie. »Ich hasse das auch, wenn sich Leute mir
gegenüber so verhalten.«
»Ich möchte nach Hause gehen«,
wiederholte Elizabeth erneut.
»Ich weiß, meine Liebe«,
beschwichtigte Caroline sie sanft. »Aber wir sollten das jetzt wirklich klären
und ...«
Jemand
klopfte an die Tür. »Weg da!« rief Blake laut.
»Es geht Ihnen morgen früh bestimmt
viel besser, wenn wir die Sache jetzt bereinigen«, fuhr Caroline fort.
»Ich verspreche Ihnen, dass ...«
»Ruhe!«
James' Stimme donnerte so laut durch
das Zimmer, dass Elizabeth sich unwillkürlich setzte. Leider hielt er immer
noch ihr Kleid fest, und es gab ein leises reißendes Geräusch. »James, lass
mich bitte endlich los!«
Er tat es, allerdings eher
geistesabwesend. »Verdammt noch mal!« brüllte er. »Wie soll man bei diesem
Lärm bloß vernünftig nachdenken? Könnten wir vielleicht nur eine einzige Unterhaltung
führen? Eine, der wir alle folgen können?«
»Wenn man es genau nehmen
will«, bemerkte Caroline unvorsichtigerweise, »haben wir nur über
ein einziges Thema geredet. Zugegeben, alle auf einmal, aber ...«
Ihr Mann zog sie energisch an seine
Seite, und sie schwieg erschrocken.
»Ich muss mit Elizabeth
sprechen«, erklärte James. »Allein.«
»Nein!« Elizabeths Antwort kam
schnell und entschieden.
Blake ging auf die Tür zu und wollte
Caroline hinter sich her ziehen. »Es wird Zeit, dass wir gehen, Liebling.«
»Wir können Elizabeth nicht gegen
ihren Willen hier allein lassen!« protestierte Caroline. »Das ist nicht
richtig, und ich kann nicht guten Gewissens ...«
»Er wird
ihr schon nichts antun«, fiel Blake ihr ins Wort.
Aber Caroline hielt sich am Tisch
fest. »Ich lasse sie nicht allein«, beharrte sie trotzig.
Elizabeth
warf ihr einen mehr als dankbaren Blick zu.
»Blake ...« James sah zu
Caroline hinüber, die sich nach wie vor am Tisch festklammerte.
Blake zuckte die Achseln. »Du wirst
schon bald lernen, James, dass es Momente gibt, in denen man mit seiner Frau
einfach nicht streiten kann.«
»Nun, das kann er bei einer anderen
Frau lernen«, schaltete Elizabeth sich ein. »Denn ich werde ihn nicht
heiraten.«
»Also gut!« brauste James auf.
»Dann bleibt eben hier und hört zu. Ihr hättet wahrscheinlich ohnehin an der
Tür gelauscht. Und was dich betrifft ...« Er richtete seinen aufgebrachten Blick auf Elizabeth »Du wirst mir zuhören. und du wirst mich
heiraten!«
»Siehst du?« flüsterte Caroline
Blake zu. »Ich wusste doch, dass er nachgeben und uns hier bleiben lassen
würde!«
James drehte sich ganz langsam um,
und seine Kiefermuskeln zuckten. »Ravenscroft, hast du nie das Bedürfnis, ihr
den Hals umzudrehen?« erkundigte er sich drohend.
»O doch«, bestätigte Blake
heiter. ..Aber die meiste Zeit bin ich eigentlich froh, dass sie mich
geheiratet hat und nicht dich.«
»Wie bitte?« Elizabeths Stimme
überschlug sich fast. »Er hat ihr einen Heiratsantrag gemacht?« Eine Weile
sah sie verständnislos zwischen den drei anderen hin und her, ehe es ihr
gelang, ihren Blick auf Caroline zu konzentrieren. »Er hat Sie gebeten, ihn
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