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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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als ich, Elizabeth. Du predigst
immer über Aufrichtigkeit, und doch wolltest du irgendeinen armen, arglosen
Narren in die Heiratsfalle locken!«
    »Das ist nicht wahr! Ich hätte nie
jemanden geheiratet, ohne ihn vorher über meine Situation aufzuklären. Das
weißt du auch.«
    »Ach ja? Ich kann mich nicht
erinnern, dass du je so noble Prinzipien geäußert hättest. Das Einzige, woran
ich mich erinnere, ist, dass du deine Tricks an mir ausprobiert hast!«
    »Du hattest mich doch dazu
aufgefordert!«
    »James Siddons, der Verwalter, war
gut genug, um ihn an der Nase herumzuführen, aber nicht, um ihn zu heiraten.
Wares nicht so?«
    »Ich liebte James Siddons!«
brach es aus ihr hervor. Entsetzt über ihre eigenen Worte sprang sie auf und
eilte zur Tür.
    Aber James war zu schnell, er
versperrte ihr den Weg. »Du liebtest mich?« flüsterte er.
    »Ich liebte ihn!« rief
sie. »Wer du bist, weiß ich nicht!«
    »Ich bin derselbe Mann.«
    »Nein, das bist du nicht. Der Mann,
den ich kannte, hätte nie eine Frau so verspottet, wie du es getan hast.«
Ihre Stimme brach. »Und doch, er hat es getan. Nicht wahr?«
    »Um Gottes willen, Elizabeth, was
habe ich denn so Schreckliches getan?«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Du
weißt es nicht einmal? Du widerst mich an.«
    Seine Kehle war vor Zorn wie
zugeschnürt, und er musste sich ungeheuer beherrschen, dass er sie nicht bei
den Schultern packte und schüttelte, bis sie zur Vernunft kam. Wut und Schmerz
brodelten so dicht unter seiner Oberfläche, dass er befürchtete, sie könnten
jederzeit ausbrechen. »Dann erkläre es mir«, brachte er mühsam hervor.
    Eine Weile stand sie ganz still da,
doch dann ging sie zielstrebig durch das Zimmer und nahm das kleine rote Buch
vom Regal. »Kennst du das noch?« rief sie und schwenkte es vor ihm hin und
her.
    »Ich glaube, du hast mich gebeten,
dieses Buch vor den Ravenscrofts nicht zu erwähnen.«
    »Das spielt keine Rolle mehr. Du
hast mich ohnehin bereits so gründlich vor ihnen gedemütigt, dass ich die
Geschichte jetzt auch genauso gut zu Ende bringen kann.«
    Caroline legte ihr tröstend eine
Hand auf den Arm. »Ich finde, Sie sind sehr tapfer. Bitte glauben Sie nicht,
dass Sie in irgendeiner Form gedemütigt worden sind.«
    »Ach nein?« spie Elizabeth aus.
»Nun, dann sehen Sie sich das an!« Sie drückte Caroline das Buch in
die Hand.
    Es lag mit dem Titel nach unten, so
dass Caroline erst ein verständnisloses Gesicht machte, aber als sie es
umdrehte, entfuhr ihr ein Laut des Erschreckens.
    »Was ist das, Liebling?« wollte
Blake wissen.
    Schweigend reichte sie ihm das Buch.
Er betrachtete es, blätterte es durch, und dann sahen sie beide zu James.
    »Ich bin mir nicht sicher, was
geschehen ist«, meinte Caroline vorsichtig. »Aber mir schweben alle
möglichen Katastrophen vor.«
    »Er hat mich damit ertappt«,
berichtete Elizabeth. »Ich weiß, es ist ein lächerliches Buch, aber ich musste
unbedingt heiraten, und ich hatte niemanden, an den ich mich um Rat hätte
wenden können. Und dann entdeckte er mich mit dem Buch, und ich hatte Angst, er
würde mich damit aufziehen. Aber das tat er nicht.« Sie wischte sich
hastig eine Träne fort. »Er war so freundlich. Und dann bot er mir an, mir ...
Nachhilfestunden zu geben. Er stimmte mir zu, dass ich keinerlei Hoffnung
hatte, je einen Marquis heiraten zu können ...«
    »Das habe ich nie gesagt!« warf
James hitzig ein. »Das hast du selbst gesagt. Ich nicht.«
    »Er bot mir an, die Regeln in dem
Buch richtig zu interpretieren, damit ich ...«
    »Ich bot dir an, das Buch zu
verbrennen, falls du dich erinnerst.« Wütend sah er sie an, aber als sie
das nicht einzuschüchtern schien, wandte er sich mit demselben Blick an Blake
und Caroline. Doch auch sie schien das nicht zu beeindrucken, und so ließ er wieder
seinen Zorn an Elizabeth aus. »Bei Gott, Weib, in dem ganzen Buch steht nur
eine einzige richtige Aussage!«
    »Und die wäre?« fragte
Elizabeth verächtlich.
    »Dass du deinen Marquis
heiratest!«
    Sie schwieg lange Zeit, ohne den
Blick von ihm zu wenden, dann drehte sie sich mit einer Bewegung um, die ihm
das Herz brach. »Er sagte, er wolle mir helfen und mir beibringen, wie man
einen Ehemann findet«, erklärte sie den Ravencrofts. »Aber er verriet mir
nie, wer er ist. Er verriet mir nie, dass er selbst Marquis ist.« Niemand
antwortete, und so stieß Elizabeth verbittert den Atem aus. »Und nun kennen Sie
die ganze Geschichte. Wie er sich über mich und meine

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