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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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seinen Augen lesen konnte.
    »Es gibt ein paar Dinge, die ich
nicht für Geld tun würde«, teilte sie ihm eisig mit. »Und wenn du glaubst,
ich käme zurück und würde weiter für deine Tante arbeiten ... Großer
Gott.« Sie schien erst jetzt zu merken, was sie gesagt hatte. »Sie ist
deine Tante. Sie muss es gewusst haben! Wie konnte sie mir das antun?«
    »Agatha hatte keine Ahnung davon,
was zwischen uns geschah. Ihr gebührt keinerlei Vorwurf.«
    »Ich habe ihr vertraut«,
flüsterte sie. »Sie war wie eine Mutter zu mir. Warum sollte sie so etwas
zulassen?«
    »James? Elizabeth?«
    Sie fuhren beide herum und sahen,
wie ein Kürbis sehr zögernd um die Hausecke kam, gefolgt von einem reizbar
wirkenden schwarzhaarigen Piraten, der mit den Armen fuchtelte und rief: »Geht
weg, alle! Hier gibt es nichts zu sehen!«
    »Das ist kein guter Zeitpunkt,
Caroline«, teilte James ihr knapp mit.
    »Ich fürchte, der Zeitpunkt ist
sogar genau richtig gewählt«, widersprach Caroline sanft. »Vielleicht
sollten wir alle hineingehen? Irgendwohin, wo wir unter uns sind?«
    Blake Ravenscroft, Carolines Mann
und James' bester Freund, trat vor. »Sie hat Recht, James. Der Klatsch blüht bereits. In Kürze wird hier die
Hälfte aller Ballbesucher versammelt sein.«
    Caroline nickte. »Es wird einen
fürchterlichen Skandal geben.«
    »Ich bin sicher, den gibt es
längst«, gab Elizabeth zurück. »Aber das ist mir gleich. Ich werde nie
wieder einen von diesen Leuten sehen.«
    James' Fingernägel gruben sich in
seine Handballen. Langsam war er Elizabeths Sturheit gründlich leid. Nicht ein
einziges Mal hatte sie ihm die Gelegenheit gegeben, ihr etwas zu erklären. Was
sollte der ganze Unsinn, dass sie ihm vertraute? Wenn sie ihm tatsächlich
vertraute, hätte sie ihn zu Wort kommen lassen. »Du wirst diese Leute
wieder sehen!« sagte er gefährlich leise.
    »Ach, und wann soll das bitte der
Fall sein?« spottete sie. »Ich stamme nicht aus deinen Kreisen.«
    »Nein, du bist ein viel besserer
Mensch«, erwiderte er weich.
    Das brachte sie zum Schweigen. Ihre
Lippen bebten, und ihre Stimme klang unsicher, als sie schließlich antwortete.
»Nein, das darfst du nicht. Was du getan hast, ist unverzeihlich, und du
kannst jetzt nicht mit süßen Worten um Absolution bitten.«
    James presste die Kiefer aufeinander
und trat einen Schritt auf sie zu. Es kümmerte ihn nicht, dass Caroline und
Blake die Szene fassungslos verfolgten. »Ich gebe dir einen Tag, um deinen Zorn
zu überwinden, Elizabeth. Bis morgen Abend um dieselbe Zeit.«
    »Und was passiert dann?«
    Seine Augen funkelten, als er sich
zu ihr beugte. »Und dann wirst du mich heiraten.«

18. KAPITEL
    Elizabeth versetzte ihm erneut einen Boxhieb,
und dieses Mal war James nicht darauf vorbereitet und stürzte zu Boden. »Wie
kannst du so etwas Schreckliches sagen!« rief sie aufgebracht.
    »Elizabeth.« Caroline griff
nach ihrem Handgelenk und zog sie zur Seite. »Er hat Sie soeben gebeten, ihn zu
heiraten. Das ist doch nichts Schreckliches! Im Gegenteil!« Sie drehte
sich zu ihrem Mann um, der James beobachtete und sich bemühte, nicht zu lachen.
»Habe ich nicht Recht?«
    »Er meint es aber nicht so«,
gab Elizabeth hitzig zurück. »Er sagt das nur, weil er ein schlechtes Gewissen
hat. Er weiß, dass es falsch war, was er getan hat ...«
    »Moment«, warf Blake ein.
»Sagten Sie nicht eben, er sei sich gar nicht bewusst, etwas Falsches getan zu
haben?«
    »Das ist er auch nicht. Das heißt,
doch ... Ach, ich weiß es nicht.« Sie fuhr herum und betrachtete den
dunkelhaarigen gut aussehenden Mann argwöhnisch. »Und Sie waren nicht einmal
dabei! Woher wissen Sie, was ich gesagt habe? Haben Sie etwa gelauscht?«
    Blake, der viele Jahre mit James im
Kriegsministerium zusammengearbeitet hatte, zuckte nur die Achseln. »Jahrelange Gewohnheit, vermutlich.«
    »Nun, das ist eine abscheuliche
Gewohnheit. Ich ...« Sie stutzte und zeigte ungeduldig auf ihn. »Wer sind
Sie überhaupt?«
    »Blake Ravenscroft.« Er
verneigte sich höflich.
    »Mein Mann«, ergänzte Caroline.
    »Ach ja, der, der jahrelang mit ihm befreundet war.« Sie wies verächtlich auf James. »Verzeihen Sie, aber
diese Verbindung spricht nicht gerade für Sie.«
    Blake lächelte nur.
    Elizabeth schüttelte benommen den
Kopf. Ihre ganze bisherige Welt schien auf einmal in Windeseile in die Brüche
zu gehen, alle redeten durcheinander, und das Einzige, woran sie sich
festhalten konnte, war ihr Zorn auf James. Aufgebracht

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