Julia Quinn
zu
heiraten?«
»Nun, ja«, meinte Caroline
achselzuckend. »Aber er hat es nicht ernst gemeint.«
Elizabeth wandte sich an James. »Ist
das eine Angewohnheit von dir, öfter nicht ernst gemeinte Heiratsanträge zu
machen?«
Aber James sah nur Caroline böse an.
»Du trägst nicht unbedingt dazu bei, die Situation zu entschärfen!«
Caroline warf ihrem Mann einen
flehenden Blick zu.
»Mich darfst du jetzt nicht um Hilfe
bitten«, teilte er ihr mit.
»Er hätte mich geheiratet, wenn ich
Ja gesagt hätte«, erzählte Caroline seufzend. »Aber er hat mich nur
gefragt, um Blake zu provozieren, damit der mir einen Antrag machte. Das
war wirklich sehr klug gedacht von James. Er würde Ihnen ein wunderbarer Ehemann
sein, Elizabeth, das versichere ich Ihnen.«
Elizabeth starrte die drei ungläubig
an. Es war sehr anstrengend, Zeuge zu sein, wie sie alle gegenseitig auf sich
einwirkten.
»Wir verwirren Sie, nicht
wahr?« fragte Caroline.
Elizabeth konnte kein Wort hervorbringen.
»Es ist wirklich eine bemerkenswerte
Geschichte gewesen«, stellte Blake achselzuckend fest. »Ich würde glatt
ein Buch darüber schreiben wollen, aber wahrscheinlich würde mir den Inhalt
niemand abnehmen.«
»Wirklich?« Carolines Augen
begannen zu leuchten. »Welchen Titel würdest du ihm denn geben?«
»Da bin ich mir noch nicht ganz
sicher.« Blake rieb sich das Kinn. »Vielleicht irgendetwas im Sinne davon,
wie man eine reiche Erbin erobert.«
»Warum nennst du es nicht gleich
,Wie treibt man seine Freunde endgültig und unwiderruflich zum Wahnsinn'?«
schnauzte James ihn an.
Elizabeth schüttelte den Kopf. »Ihr
seid alle verrückt. Da bin ich mir ganz sicher.«
Blake zuckte die Achseln. »Das denke
ich auch ziemlich oft.«
»Kann ich jetzt endlich mit
Elizabeth reden?« schrie James.
»Verzeihung«, meinte Blake
übertrieben höflich. »Ich hatte ganz vergessen, warum wir hier sind.«
James raufte sich die Haare. »Ich
fange allmählich an zu begreifen, warum man solche Dinge lieber unter vier
Augen besprechen sollte.«
»Was meinst du damit?« Blake
zog die Brauen hoch.
»Damit meine ich, dass ihr alles
ruiniert habt!«
»Inwiefern?« konterte
Elizabeth. »Etwa, weil sie versehentlich deine wahre Identität enthüllt
haben?«
»Ich hatte vor, dir morgen alles zu
sagen.«
»Das glaube ich dir nicht.«
»Es ist mir egal, ob du es
glaubst!« rief er. »Es ist jedenfalls die Wahrheit!«
»Verzeih, dass ich
unterbreche«, schaltete Caroline sich ein. »Aber sollte es für dich nicht
doch von einiger Wichtigkeit sein, dass sie dir glaubt? Immerhin hast du sie
gebeten, deine Frau zu werden.«
James hatte plötzlich das
unstillbare Bedürfnis, jemanden zu erwürgen, aber er wusste noch nicht genau,
auf wen er eigentlich am meisten wütend war. Da war Blake mit seinen
süffisanten Blicken; Caroline, die sich wirklich in alles und jedes einmischte;
und Elizabeth ...
Elizabeth. Ja, sie musste diejenige
sein, denn schon allein ihr Name brachte sein Blut in Wallung. Und das nicht
nur aus Leidenschaft. Er war wütend. Zum aus der Haut fahren und rasend wütend.
Und die drei anderen ahnten eindeutig nicht, in welcher Gefahr sie sich jedes
Mal befanden, wenn sie wieder so einen dummen Spruch losließen.
»Ich werde jetzt sprechen«,
kündigte er bedrohlich leise und langsam an. »Und derjenige, der mich dabei
noch ein einziges Mal stört, fliegt aus dem Fenster. Ist das klar?«
Schweigen.
»Ist das klar?«
»Ich dachte, wir sollten still
sein«, erinnerte Blake ihn.
Und das war für Caroline offenbar
der Anstoß, noch hinzuzufügen: »Glaubst du, er hat gemerkt, dass das Fenster
zu ist?«
Elizabeth schlug sich die Hand vor
den Mund. James starrte sie wutentbrannt an. Der Himmel sollte ihr beistehen,
wenn sie jetzt zu lachen anfing.
Er holte tief Luft und sah ihr
eindringlich in die Augen. »Ich habe dir nicht gesagt, wer ich bin, weil ich
hergerufen worden war, um den Erpresser meiner Tante zu entlarven.«
»Jemand erpresst deine Tante?«
entfuhr es Caroline erschrocken.
»Großer Gott!« rief Blake aus.
»Dieser Schwachkopf muss selbstmörderische Neigungen haben. Ich jedenfalls habe
große Angst vor dem alten Drachen!«
James sah die Ravencrofts an, warf
dann einen viel sagenden Blick zum Fenster und wandte sich wieder Elizabeth
zu. »Es wäre nicht klug gewesen, dich über die wahren Gründe für meinen
Aufenthalt in Danbury House in Kenntnis zu setzen, denn, wenn du dich
erinnerst, du warst ja die erste
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