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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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dass
Lady Danbury für diesen Tag ein herzhaftes Mittagessen eingeplant hatte. Sie
stellte eine gusseiserne Pfanne auf den Dreifuß über dem Herdfeuer und schlug
die drei Eier auf.
    Susan verstand den Wink und fing an,
Brot zu schneiden. »Manche dieser Regeln sind gar nicht so schwer«,
berichtete sie. »Ich glaube, sogar du könntest sie befolgen.«
    »Ich bin überwältigt von deinem
Vertrauen in meine Fähigkeiten«, spottete Elizabeth.
    »Im Grunde solltest du jetzt schon
mit dem Üben anfangen. Will Lady Danbury irgendwann diesen Sommer ein Fest
geben? Bestimmt kommen dann einige mögliche Ehekandidaten.«
    »Aber ich werde nicht dabei
sein.«
    »Lady Danbury will dich nicht
einladen?« brauste Susan verärgert auf. »Das hätte ich nie von ihr
gedacht! Du magst zwar nur ihre Gesellschaftsdame sein, aber immerhin bist du
auch die Tochter eines Baronet, und als solche ...«
    »Natürlich wird sie mich
einladen«, unterbrach Elizabeth sie sanft. »Und ich werde
ablehnen.«
    »Warum das denn?«
    Elizabeth schwieg zunächst und
beobachtete, wie die Eier brutzelten. »Susan, sieh mich doch an«, meinte
sie schließlich.
    »Ja, und?«
    Elizabeth nahm einen Zipfel ihres
verwaschenen grünen Kleides in die Hand. »Soll ich etwa so auf ein elegantes
Fest gehen? Ich mag verzweifelt sein, aber ich habe trotzdem meinen
Stolz.«
    »Das Kleiderproblem werden wir
angehen, wenn es so weit ist«, teilte Susan ihr entschlossen mit. »Es
sollte ohnehin keine große Rolle spielen. Nicht, wenn dein Zukünftiger außer
dir nichts mehr anderes wahrnimmt.«
    »Wenn ich diesen Satz noch ein
einziges Mal höre ...«
    »In der Zwischenzeit werden wir
deine Fähigkeiten etwas aufpolieren«, unterbrach Susan sie ungerührt.
»Hast du nicht gesagt, Lady Danbury hätte einen neuen Verwalter?«
    »Ich habe nichts dergleichen
gesagt!«
    »Ach, nein? Dann muss es Fanny
Brinkley gewesen sein, die es von ihrer Zofe gehört hat, und die wiederum hat
es von ...«
    »Komm zur Sache, Susan«,
verlangte Elizabeth zähneknirschend.
    »Warum übst du nicht ein wenig an ihm?
Natürlich nur, wenn er nicht abstoßend hässlich ist.«
    »Das ist er nicht«, murmelte
Elizabeth. Ihre Wangen begannen zu glühen, und sie senkte den Kopf, damit Susan
es nicht bemerkte. Lady Danburys neuer Verwalter war alles andere als abstoßend. Im Gegenteil, er war der
bestaussehende Mann, den sie je gesehen hatte. Und sein Lächeln hatte die
eigenartigsten Empfindungen in ihr ausgelöst. Schade, dass er nicht
steinreich war.
    »Sehr gut!« Susan klatschte
aufgeregt in die Hände. »Nun muss es dir nur noch gelingen, ihn in dich
verliebt zu machen.«
    Elizabeth wendete die Eier. »Und was
dann? Susan, er ist Verwalter. Er wird nicht genug Geld haben, um Lucas nach
Eton schicken zu können.«
    »Du Dummerchen, du sollst ihn ja
auch nicht heiraten.
    Nur an ihm üben!«
    »Das hört sich ziemlich kaltblütig
an«, stellte Elizabeth stirnrunzelnd fest.
    »Nun, du hast aber keinen anderen,
an dem du deine Fähigkeiten ausprobieren könntest. Jetzt höre mir aufmerksam
zu. Ich habe ein paar Regeln ausgesucht, mit denen wir anfangen werden.«
    »Regeln? Ich dachte, das seien
Edikte!«
    »Edikte, Regeln, das kommt doch
alles auf dasselbe hinaus. Also gut...«
    »Jane! Lucas!« rief Elizabeth.
»Das Frühstück ist fertig!«
    »Wie schon gesagt, wir sollten mit
den Edikten zwei, drei und fünf anfangen.«
    »Was ist mit vier?«
    Susan errötete. »Darin geht es
darum, wie man sich nach der neuesten Mode kleidet.«
    Elizabeth hätte ihr am liebsten
einen Teller an den Kopf geworfen.
    Susan runzelte die Stirn.
»Vielleicht möchtest du sogar lieber gleich mit Edikt acht anfangen.«
    Elizabeth war klar, dass sie nun
eigentlich den Mund halten sollte, trotzdem fragte sie nach. »Und wie lautet
das?«
    Susan las vor: »,Ihr Charme muss
mühelos wirken.'«
    »Mein Charme muss mühelos wirken?
Was soll mir das bitte ... Au!«
    »Ich denke, das heißt, du sollst
nicht so sehr mit den Armen herumwedeln, dass du dir dabei die Hand an der
Tischkante anschlägst!«
    Wenn Blicke hätten töten können ...
    Susan hob trotzig das Kinn. »Ich
sage nur, was wahr ist!«
    Elizabeth starrte sie weiter durchbohrend
an, während sie ihre schmerzende Hand rieb. »Jane! Lucas!« rief sie
erneut, diesmal noch um einiges lauter. »Beeilt euch! Euer Frühstück wird
kalt!«
    Jane hüpfte in die Küche und setzte
sich. Die Mitglieder der Familie Hotchkiss hatten es schon lange aufgegeben,
ein ganz formelles

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