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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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beeilen
und dabei riskieren, sich wieder wehzutun.«
    Er sah ihr an, dass sie über seine
Worte nachdachte, doch schließlich schüttelte sie den Kopf. »Es steht Ihnen
frei, Ihre eigenen Entscheidungen zu fällen.« Damit drehte sie sich um und
eilte davon.
    James stöhnte insgeheim auf und
versuchte sich darauf zu besinnen, weshalb er überhaupt hinter ihr her hetzte.
Tante Agatha, sagte er zu sich. Es geht hier nur um Tante Agatha. Er musste
herausfinden, ob Elizabeth die Erpresserin war oder nicht.
    Eine innere Stimme sagte ihm, dass
sie es nicht war. Jemand, der so viel Sorge und Anteilnahme für eine launische alte Dame aufbrachte, würde sie sicher nicht erpressen. Andererseits
hatte er keine weiteren Verdächtigen, und so folgte er ihr langsam.
    Sie bog erneut um eine Ecke, und
kurzfristig verlor er sie aus den Augen, aber schon bald
entdeckte er sie, wie sie reglos mit dem Rücken an die Hecke gelehnt dastand und
den Kopf so verdrehte, dass sie über ihre Schulter blicken konnte.
    »Was sehen
Sie?« wollte er wissen.
    »Nichts«, gab sie zu. »Aber ich
scheine mir meinen Nacken ziemlich verrenkt zu haben.«
    Nur mit Mühe unterdrückte James ein
Lachen. »Möchten Sie, dass ich einmal nachsehe?«
    Sie drehte den Kopf nach vorn und
neigte ihn dann mit schmerzerfülltem Gesicht nach links und rechts. James
zuckte zusammen, als er dabei ein hässliches Knacken hörte.
    Sie rieb sich über den Nacken.
»Meinen Sie, Sie schaffen das, ohne gesehen zu werden?«
    Bilder aus der Vergangenheit zogen
an ihm vorbei. Er war ein Meister darin, nicht gesehen zu werden. »Ich denke,
ja«, erwiderte er gelassen.
    »Gut. Aber wenn Sie auch nur eine
Sekunde lang das Gefühl haben, sie könnte uns sehen, weichen Sie sofort
zurück.«
    James
salutierte scherzhaft. »Sie sind der General.«
    In diesem Moment vergaß Elizabeth
alles. Sie vergaß, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie ihre jüngeren
Geschwister weiter versorgen sollte.
    Sie vergaß, dass Lady Danbury sich
sehr merkwürdig benahm, und dass sie befürchtete, ihre Arbeitgeberin könne
krank sein.
    Sie vergaß jede einzelne Regel aus
Mrs. Seetons kleinem Buch, und vor allem vergaß sie, dass ihr immer schwindelig
wurde, sobald dieser Mann sie auch nur ansah.
    Sie vergaß alles bis auf die heitere
Schwerelosigkeit dieses Augenblicks und das unwiderstehliche Lächeln von
James Siddons. Sie lachte atemlos auf. »Ach, hören Sie auf damit!«
    »Womit
denn?« fragte er unschuldsvoll.
    Sie ahmte
sein Salutieren nach.
    »Sie haben in der Tat sehr gekonnt
Order erteilt«, rechtfertigte er sich. »Da war es nur natürlich, dass
ich Sie verglichen habe mit einem ...«
    »Sehen Sie nach Lady Danbury«, fiel sie ihm ins Wort.
    Er lächelte und schlich um die Hecke
herum.
    »Können Sie etwas sehen?«
flüsterte sie.
    Er wich zurück. »Ich sehe Lady
Danbury.«
    »Ist das alles?«
    »Ich dachte, der Kater würde Sie
weniger interessieren.«
    »Malcolm?«
    »Er liegt auf ihrem Schoß.«
    »Es ist mir gleich, was der Kater
tut.«
    »Sehen Sie, das dachte ich
mir.«
    »Und was macht Lady Danbury?«
wollte Elizabeth gereizt wissen.
    »Sie schläft.«
    »Sie schläft?«
    »Das ist doch genau das, was sie
sich vorgenommen hatte, nicht wahr?«
    Ihr Blick war mehr als ungehalten.
»Ich meinte, schläft sie normal? Geht ihr Atem
regelmäßig? Bewegt sie sich irgendwie?«
    »Im Schlaf?« gab er zu
bedenken.
    »Seien Sie kein Dummkopf. Alle
Menschen bewegen sich, wenn sie ...« Ihre Augen wurden
schmal. »Warum lächeln Sie so?«
    James versuchte, seine aufsteigende Lachlust
mit einem Husten zu tarnen. Er konnte sich
nicht erinnern, wann ihn zum letzten Mal eine Frau als
Dummkopf bezeichnet hatte.
    Die Damen, die er noch vor kurzem in
London gesehen hatte, waren alle sehr geziert
gewesen und hatten ihm wegen seiner Garderobe, seines
Gesichts und seiner Figur geschmeichelt. Als eine tatsächlich
so weit gegangen war, ihm ein Kompliment über seine hohe
Stirn zu machen, hatte er gewusst, dass es Zeit war
zu verschwinden. Er hätte niemals gedacht, wie
belustigend es war, von Elizabeth Hotchkiss beleidigt zu werden.
    »Warum lächeln Sie?«
wiederholte sie ungeduldig.
    »Habe ich das getan?«
    »Das wissen Sie ganz genau.«
    Er beugte sich so nah zu ihr, dass
sie die Luft anhielt.
    »Wollen Sie die Wahrheit
wissen?«
    »Nun, ja. Die Wahrheit ist fast
immer zu bevorzugen.«
    »Fast?«
    »Ja, außer wenn man damit jemanden
nur unnötig verletzen würde«, erklärte sie. »Dann
... Moment,

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