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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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sehr
weise Einstellung zu sein«, sagte Elizabeth vorsichtig.
    »Sie würden eine gute Diplomatin
abgeben, Lizzie Hotchkiss«, stellte Lady Danbury fest. »Wo ist mein
Baby?«
    Elizabeth zuckte mit keiner Wimper.
Lady Danburys abrupte Themenwechsel waren hinlänglich bekannt. »Ihr Kater hat während der ganzen letzten
Stunde auf der Ottomane geschlafen«, betonte sie und zeigte quer durch
das Zimmer.
    Malcolm hob kurz seinen buschigen
Kopf, sah sie aus leicht schielenden blauen Augen an und schickte sich an
weiterzuschlafen.
    »Malcolm«, flötete Lady
Danbury. »Komm zu Mama!«
    Malcolm ignorierte sie.
    »Ich habe eine Leckerei für
dich!«
    Der Kater gähnte, erkannte in Lady
Danbury seine Hauptfutterquelle und sprang von der Ottomane.
    »Madam, Sie wissen doch, dass er zu
dick ist!« schalt Elizabeth.
    »Unsinn.«
    Elizabeth schüttelte den Kopf.
Malcolm wog bestimmt sieben Kilogramm, auch wenn er ein sehr dichtes Fell
hatte. Jeden Abend verbrachte sie zu Hause lange Zeit damit, die Katzenhaare
von ihrer Kleidung zu entfernen. Was bemerkenswert war, denn das versnobte
Tier hatte sich in den letzten fünf Jahren kein einziges Mal von ihr auf den
Arm nehmen lassen.
    »Braves Kätzchen«, sagte Lady
Danbury und streckte die Hand nach ihm aus.
    »Ungeheuer«, murmelte
Elizabeth, als der cremefarbene Kater kurz stehen blieb, sie anstarrte und dann
weiterging.
    »Wie reizend du bist!« Lady
Danbury streichelte ihm den weichen Bauch. »So ein liebes Tier!« Der Kater
streckte sich rücklings auf Lady Danburys Schoß aus.
    »Das ist kein Kater, sondern die
armselige Version eines Bettvorlegers«, bemerkte Elizabeth.
    Die alte Dame hob eine Braue. »Ich
weiß, dass Sie das nicht so gemeint haben, Lizzie Hotchkiss!«
    »O doch, das habe ich.«
    »Unsinn. Sie lieben Malcolm.«
    »Ungefähr genauso wie Attila, den
Hunnenkönig.«
    »Jedenfalls liebt er Sie.«
    Der Kater hob den Kopf, und
Elizabeth hätte schwören können, dass er ihr die Zunge herausstreckte. »Dieses
Tier ist eine Gefahr für die Allgemeinheit«, sagte sie indigniert.
    »Ich      gehe     jetzt     in      die  Bibliothek.«
»Gute Idee. Suchen Sie mir ein schönes Buch aus. Und keinen solchen Zeugungskram!«
rief Lady Danbury ihr nach, und Elizabeth musste wider Willen lachen.
    Sie überquerte den Flur, und das
Klappern ihrer Absätze auf dem Marmor verstummte, als sie auf den dicken
Teppich der Bibliothek trat. Seufzend sah sie sich um. Großer Gott, so viele
Bücher! Wo sollte sie nur anfangen zu suchen?
    Sie wählte ein paar Romane und zog
dann einen Sammelband mit Komödien von Shakespeare heraus. Ein schmaler Band
romantischer Gedichte ergänzte den Stapel, und dann, als sie schon gerade zu
Lady Danbury zurückkehren wollte, fiel ihr Blick auf ein weiteres Buch.
    Es war ziemlich klein und in dem
hellsten roten Leder gebunden, das Elizabeth je gesehen hatte. Das Auffälligste
an dem Buch jedoch war, dass es flach auf dem Regal lag. Wer würde in dieser
peinlich genau geordneten Bibliothek ein Buch so lässig hinlegen?
    Elizabeth setzte ihren Bücherstapel
ab und nahm das kleine rote Buch zur Hand. Es lag verkehrt herum, so dass sie
es erst umdrehen musste, um den Titel lesen zu können.
    WIE HEIRATET MAN EINEN MARQUIS
    Wie vom Blitz getroffen ließ sie das
Buch fallen. Das konnte doch wohl nur ein Scherz sein! Erst an diesem Nachmittag hatte sie beschlossen, dass sie heiraten musste, und nun ...
    »Susan?« rief sie. »Lucas?
Jane?« Sie schüttelte den Kopf. Das war doch lächerlich. Ihre Geschwister,
so frech sie manchmal auch sein mochten, würden sich niemals in Lady Danburys
Haus schleichen, um dort ein unechtes Buch zu ... Nun, bei näherem Hinsehen sah
es eigentlich durchaus echt aus. Es war solide gebunden, und das Leder des
Einbands schien von bester Qualität zu sein. Elizabeth sah sich verstohlen
um, ob auch niemand sie beobachtete – obwohl sie sich nicht sicher war, warum
ihr das so peinlich sein sollte –, und schlug vorsichtig die erste Seite auf.
    Die Verfasserin war eine gewisse
Mrs. Seeton, und das Buch war im Jahr 1792 erschienen, also in ihrem eigenen
Geburtsjahr. Elizabeth fand zwar, dass das ein seltsamer kleiner Zufall war,
aber abergläubisch war sie nicht. Und sie brauchte bestimmt kein kleines Buch,
das ihr sagte, wie sie ihr Leben zu gestalten hätte. Und außerdem – was wusste
diese Mrs. Seeton schon? Wenn sie selbst einen Marquis geheiratet hätte, würde sie
sich ja gewiss Lady Seeton nennen, nicht

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