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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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Wir müssen eben einfach nur etwas sparen.«
    »Wie können wir sparen, wenn wir
ohnehin nichts haben?« wollte er wissen.
    Susan schwieg. Jane stieß sie leicht
an. »Ich finde, einer von uns sollte sie trösten.«
    Ehe Susan dazu kam, auch nur zu
nicken, hörten sie einen lauten Knall und dann den erstaunlich heftigen Fluch
ihrer sonst so wohlerzogenen Schwester: »Verdammt, fahr zur Hölle!«
    Jane hielt den Atem an, und Susan
machte ein entgeistertes Gesicht.
    »Kaum zu glauben, dass sie so etwas
sagt!« hauchte Lucas ehrfürchtig. »Ich möchte bloß wissen, wen sie verdammt hat.«
    »Das ist nichts, worauf man stolz
sein könnte«, fuhr Jane ihn an und versetzte ihm einen kräftigen Schubs
mit dem Ellenbogen.
    »Au!«
    »Verdammt sagt man nicht«,
erinnerte Susan ihn.
    »Es ist doch etwas, worauf man stolz
sein kann! Nicht einmal ich habe das jemals gesagt!«
    Jane verdrehte die Augen.
»Männer!«
    »Hört auf, euch zu streiten«,
verlangte Susan zerstreut. »Ich glaube, ich gehe lieber hinein und sehe nach
ihr.«
    »Ja«, stimmte Jane zu. »Wie ich
eben schon sagte ...«
    »Warum muss immer alles dein Einfall
sein?« nörgelte Lucas.
    »Das war mein Einfall!«
    »Ruhe!« schimpfte Susan.
»Hinunter mit euch, alle beide! Und wehe, ich höre noch einen Mucks!« Die
beiden Jüngeren verzogen sich schleunigst, und Susan atmete einmal tief
durch, ehe sie an Elizabeths Tür klopfte. Keine Antwort. Susan klopfte erneut.
»Ich weiß, dass du da drin bist!«
    Schritte, dann wurde die Tür
aufgerissen. »Natürlich weißt du das«, fuhr Elizabeth sie an. »Man kann
mich wahrscheinlich bis Danbury House hören!«
    Susan geriet ins Stocken. »Ich
wollte dich fragen, ob du etwas hast, aber das ist wohl überflüssig. Ich frage
dich lieber, was du hast!«
    Elizabeth antwortete nicht, sondern
starrte nur aufgebracht auf einen roten Gegenstand in der Ecke.
    »Liebe Güte!« Susan durchquerte
das Zimmer. »War das der Knall, den ich gehört habe?«
    Verächtlich sah Elizabeth auf das
rote Buch, das Susan vorsichtig vom Boden aufhob.
    »Das Buch gehört Lady Danbury! Du
selbst hast mich ermahnt, ja nicht den Buchrücken beim Aufklappen zu
beschädigen – und du wirfst es quer durch das Zimmer?« staunte Susan.
    »Ich habe meine Meinung geändert.
Von mir aus kann das Buch in Flammen aufgehen. Von mir aus kann auch Mrs.
Seeton in Flammen aufgehen!«
    Susan machte große Augen. »Hast du
sie eben zur Hölle gewünscht?«
    »Vielleicht.«
    Susan legte sich betroffen die Hand
an die Wange. »Elizabeth, du hörst dich an, als wärst du nicht du
selbst!«
    »Ich glaube, ich bin auch nicht mehr
ich selbst.«
    »Du musst mir sagen, was dich so
bedrückt!«
    Elizabeth stieß einen tiefen Seufzer
aus. »Dieses Buch hat mein Leben ruiniert.«
    Susan sah sie verwirrt an. »Du warst
doch sonst nie so melodramatisch!«
    »Vielleicht habe ich mich
verändert.«
    Langsam wurde Susan gereizt wegen
der ständigen vagen Antworten ihrer Schwester. »Vielleicht wärst du so freundlich, mir zu erklären, warum das Buch dein Leben ruiniert hat!«
    Elizabeth wandte das Gesicht ab,
damit Susan nicht merkte, wie ihr zu Mute war. »Ich hätte nie mit ihm geflirtet. Ich wäre nie auf ihn zugegangen, wenn ich mir nicht in den Kopf gesetzt
hätte, unbedingt ...«
    »Großer Gott!« unterbrach Susan
sie erschrocken. »Was hat er dir angetan? Hat er dich in irgendeiner Form entehrt?«
    »Nein!« rief Elizabeth. »Das
würde er niemals tun.«
    »Was ist denn dann geschehen?«
    »Ach, Susan ...« Nun strömten
ihr doch die Tränen über die Wangen. »Ich könnte ihn lieben. Ich könnte ihn von
ganzem Herzen lieben.«
    »Und? Was ist daran falsch?«
    »Susan, er hat kein Geld! Er ist
Verwalter!«
    »Könntest du dich denn nicht mit
einem einfachen Leben abfinden?«
    »Natürlich könnte ich das!«
brauste Elizabeth auf. »Aber was ist mit Lucas' Schulbildung? Mit deinem Debüt?
Hast du denn kein Wort von dem verstanden, was ich letzte Woche gesagt habe?
Glaubst du, ich suche aus Spaß nach einem Ehemann? Wir brauchen Geld, Susan.
Geld!«
    Susan konnte ihrer Schwester nicht
in die Augen sehen. »Es tut mir Leid, wenn du denkst, dich für uns opfern zu
müssen.«
    »Das Komische ist, ich hielt es bis
vor ein paar Tagen gar nicht für ein Opfer. Viele Frauen heiraten Männer, die
sie nicht lieben. Aber jetzt ...« Sie rieb sich die Augen. »Jetzt ist es
einfach schwer.«
    Susan schluckte. »Vielleicht solltest
du das Buch zurückgeben«, schlug sie sanft

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