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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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Sie damit
keine Zeit verschwenden.«
    Er ging neben ihr in die Hocke. »Das
ist sehr rücksichtsvoll von Ihnen.«
    Sie setzte sich jetzt direkt auf das
Buch. »Ich finde es gut, wenn jemand rücksichtsvoll ist.«
    Er näherte sich ihr noch mehr, und
seine Augen funkelten. »Das ist eine von den Eigenschaften, die mir an Ihnen
mit am meisten gefallen, Elizabeth.«
    »Wie
bitte?« stammelte sie.
    »Dass Sie
so rücksichtsvoll sind.«
    »Das kann ja wohl nicht sein«,
konterte sie. »Erst gestern dachten Sie noch, ich würde Lady Danbury erpressen.
Wie lässt sich das mit Rücksichtnahme vereinbaren?«
    »Sie versuchen, das Thema zu
wechseln«, tadelte er. »Aber nur zu Ihrer Erinnerung – ich war da schon
längst zu dem Schluss gekommen, dass Sie nicht die Erpresserin sind. Es ist
wahr, anfangs waren Sie verdächtig, immerhin haben Sie ungehinderten Zugang zu
Lady Danburys Eigentum. Man braucht jedoch nicht viel Zeit in Ihrer Gesellschaft zu verbringen, um sich ein genaues Bild von Ihrem Charakter machen zu
können.«
    »Wie
liebenswürdig von Ihnen«, bemerkte sie bissig.
    »Geben Sie
mir das Buch, Elizabeth.«
    »Nein.«
    »Geben Sie
mir das Buch.«
    Sie seufzte hörbar auf. Wie war sie
nur in diese Situation geraten? Tödlich verlegen war noch eine untertriebene
Bezeichnung dafür, wie sie sich jetzt fühlte. Und ihre Wangen mussten
inzwischen dunkelrot sein.
    »Sie machen es nur noch
schlimmer.« Er griff nach unten und bekam eine Ecke des Buchs zu fassen.
    Sofort versuchte sie, sich noch
schwerer zu machen. »Ich werde mich nicht von der Stelle rühren.«
    »Und ich werde meine Hand nicht
fortnehmen.« Demonstrativ bewegte er die Finger.
    »Sie Lüstling!« stieß sie
hervor. »Betätscheln die Kehrseite einer Dame!«
    »Wenn ich das wirklich täte, hätten
Sie jetzt eindeutig einen anderen Gesichtsausdruck.«
    Sie versetzte ihm einen Hieb gegen
die Schulter. James sah ein, dass das wahrscheinlich nur berechtigt war, aber
der Teufel sollte ihn holen, wenn er die Bibliothek verließ, ohne einen
genaueren Blick auf ihr kleines rotes Buch geworfen zu haben.
    »Sie können mich beleidigen, so viel
Sie wollen«, teilte sie ihm hochmütig mit. »Doch damit erreichen Sie gar
nichts. Ich bleibe hier sitzen.«
    »Elizabeth, Sie sehen aus wie eine
Glucke, die auf ihren Eiern sitzt!«
    »Mr. Siddons! Wenn Sie auch nur
ansatzweise ein Gentleman wären ...«
    »Nun ja, manchmal ist es
erforderlich, ein Gentleman zu sein, manchmal aber auch nicht.« Er schob
die Hand weiter unter sie und bekam das Buch etwas besser zu fassen. Nur noch
ein kleines Stück, und er würde es richtig greifen können – und dann hatte er
es!
    Sie presste die Kiefer aufeinander.
»Nehmen Sie Ihre Hand fort!«
    Er tat genau das Gegenteil und
tastete sich einen weiteren Zentimeter vor. »Eine bemerkenswerte Leistung, so
zwischen den Zähnen hindurch zu sprechen!«
    »James!«
    Er hielt seine andere Hand hoch.
»Nur einen Moment, bitte. Ich muss mich konzentrieren.« Während sie ihn
wütend ansah, gelang es ihm, den Daumen unter die eine Buchecke zu schieben.
Sein Mund verzog sich zu einem unheilvollen Lächeln. »Jetzt sind Sie verloren,
Miss Hotchkiss!«
    »Was machen Sie ... Nein!«
    Mit einem kräftigen Ruck zog er das
Buch unter ihr hervor.
    »Nein!« rief sie erneut so
verzweifelt, als hinge ihr ganzes Lebensglück davon ab, ihn davon abzuhalten,
den Titel des Buches zu lesen.
    James begab sich blitzschnell in die
entgegengesetzte Zimmerecke und hielt das Buch triumphierend hoch in die Luft.
Elizabeth war viel kleiner als er, sie würde niemals an das Buch herankommen.
    »James, bitte!« flehte
sie.
    Er schüttelte den Kopf und wünschte
insgeheim, er würde sich nicht so unbehaglich fühlen. Ihr Gesichtsausdruck
war in der Tat Mitleid erregend und hätte ihn beinah dazu gebracht, ihr das
Bändchen zurückzugeben. Aber seit Tagen hatte er sich nun den Kopf über dieses
Buch zerbrochen, und da er schon einmal so weit gegangen war, legte er den
Kopf in den Nacken, um den Titel zu lesen.
    WIE
HEIRATET MAN EINEN MARQUIS
    Er zuckte kaum merklich zusammen. Sie konnte
doch unmöglich ... Nein, sie konnte nicht wissen, wer er in Wirklichkeit war.
    »Warum haben Sie das getan?«
flüsterte sie mit erstickter Stimme. »Warum?«
    Er sah zu
ihr hinüber. »Was ist das?«
    »Wonach
sieht es denn aus?« fuhr sie ihn an.
    »Ich ... Nun, ich weiß nicht.«
Er hielt das Buch immer noch hoch, schlug es auf und blätterte es flüchtig
durch. »Ehrlich gesagt, es

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