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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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vor.
    Elizabeth
nickte. »Das tue ich auch. Gleich morgen.«
    »Wir können uns später überlegen,
wie wir weiter vorgehen wollen. Ich bin sicher, du findest auch so einen Ehemann, ohne vorher üben zu ...«
    Elizabeth hob die Hand. »Lass uns
jetzt nicht darüber sprechen.«
    Susan lächelte schwach und hielt das
Buch hoch. »Ich werde es ein wenig abstauben. Morgen kannst du es dann
zurückbringen.«
    Reglos sah Elizabeth ihrer Schwester
nach, als diese das Zimmer verließ. Dann legte sie sich auf ihr Bett und fing
wieder zu weinen an. Doch dieses Mal zog sie sich das Kissen über den Kopf,
damit man sie nicht hören konnte. Das Letzte, was sie wollte, war noch mehr
Mitleid.

8. KAPITEL
    Früher als sonst traf Elizabeth am anderen
Morgen in Danbury House ein. Sie hoffte, sich in die Bibliothek schleichen
und das Buch zurücklegen zu können, ehe Lady Danbury mit dem Frühstück fertig
war. Sie wollte nur noch eins – dieses verfluchte Buch ein für alle Mal
loswerden.
    In Gedanken hatte sie die Szene
hundert Mal durchgespielt. Sie würde das Buch ins Regal legen und dann die
Tür zur Bibliothek fest hinter sich zuziehen. Und damit war der Fall dann
hoffentlich erledigt.
    »Du hast mir nichts als Kummer
bereitet«, flüsterte sie dem Buch zu. Liebe Güte, sie verlor anscheinend
wirklich langsam den Verstand! Sie redete mit einem Buch. Einem Buch! Es hatte
keine magischen Kräfte, es würde ihr Leben nicht verändern, und ganz sicher
würde es ihr nicht antworten, wenn sie so töricht war, ihm Fragen zu stellen.
Es war nur ein Buch. Ein lebloser Gegenstand. Die einzige Macht, die es hatte,
war die, die sie selbst ihm zuschrieb. Es konnte nur eine Rolle in ihrem Leben
spielen, wenn sie das zuließ.
    Auf Zehenspitzen schlich sie über
den Flur und war ausnahmsweise einmal zutiefst dankbar dafür, dass Lady
Danbury so großen Wert auf Routine hielt. Die Countess frühstückte nun seit
genau einer Viertelstunde, was bedeutete, dass Elizabeth noch mindestens
zwanzig Minuten Zeit hatte, ehe sich ihre Arbeitgeberin in den Salon begab.
Zwei Minuten, um das Buch zurückzulegen, und achtzehn Minuten, um sich zu
beruhigen.
    Elizabeth hatte die Hand fest um das
kleine Buch in ihrer Tasche gelegt. Die Tür zur Bibliothek stand offen. Wunderbar. Je weniger Lärm sie machte, desto unwahrscheinlicher war es, dass jemand
auf sie aufmerksam wurde. Nicht dass in diesem Teil des Haus sehr viel
los gewesen wäre, solange Lady Danbury noch frühstückte, dennoch konnte man
nicht vorsichtig genug sein.
    Sie stahl sich in die Bibliothek,
den Blick fest auf das Regal gerichtet, wo sie das Buch vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Sie musste jetzt nur den Raum durchqueren, das Buch zurücklegen
und verschwinden. Keine unnötigen Umwege, keine Verzögerungen.
    Sie zog das Buch aus der Tasche.
Noch zwei Schritte ...
    »Guten Morgen, Elizabeth!«
    Sie stieß einen Schrei aus.
    James wich überrascht zurück. »Ich
bitte aufrichtig um Verzeihung, dass ich Sie erschreckt habe.«
    »Was machen Sie denn hier?«
entfuhr es ihr.
    »Sie zittern ja!« stellte er
teilnahmsvoll fest. »Ich habe Sie tatsächlich erschreckt, nicht wahr?«
    »Nein«, behauptete sie mit
übertrieben lauter Stimme. »Es ist nur, weil ich hier niemanden erwartet hatte.
Die Bibliothek ist sonst zu dieser Tageszeit leer.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich lese
sehr gern. Lady Danbury hat mir angeboten, ich dürfte mich jederzeit in ihrer
Bibliothek aufhalten. Übrigens, was haben Sie denn da?«
    Sie folgte seinem Blick und starrte
entsetzt auf ihre Hand, in der sie immer noch das Buch hielt. »Ach, nichts
weiter«, sagte sie hastig und versuchte, es wieder in ihre Tasche zu
schieben. Doch vor lauter Nervosität ließ sie es zu Boden fallen.
    »Das ist ja das Buch, das Sie
neulich vor mir verstecken wollten!« stellte er mit triumphierendem Blick
fest.
    »Nein, das ist es nicht!« rief
sie laut und ließ sich auf dem Boden nieder, um es zu verdecken.
    »Ist es gut?« erkundigte er
sich gedehnt. »Dann würde ich es eventuell gern lesen.«
    »Es würde Ihnen gar nicht
gefallen«, versicherte sie hastig. »Es ist ein Liebesroman.«
    »Ich mag Liebesromane.«
    »Aber wollen Sie so etwas wirklich
lesen? Ich glaube kaum. Es ist sehr melodramatisch. Sie würden sich zu Tode
langweilen.«
    »Meinen Sie?« Er lächelte
leicht.
    Sie nickte heftig. »Eigentlich ist
es wirklich eher ein Buch für
Frauen.«
    »Das ist ziemlich diskriminierend,
finden Sie nicht auch?«
    »Ich möchte nur, dass

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