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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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sieht aus wie ein Ratgeber.«
    »Dann ist es das wohl auch«,
erwiderte sie knapp. »Und nun möchte ich es wiederhaben. Ich muss es Lady
Danbury zurückgeben.«
    »Es gehört meiner ... Lady
Danbury?« vergewisserte er sich ungläubig.
    »Ja! Und
nun geben Sie es mir.«
    James schüttelte den Kopf, sah erst
auf das Buch und dann wieder zu Elizabeth. »Wozu sollte sie ein Buch wie dieses
brauchen?«
    »Ich weiß es nicht!« rief sie
aus. »Es ist schon alt. Vielleicht hat sie es sich gekauft, ehe sie Lord
Danbury heiratete. Aber bitte, lassen Sie es mich auf das Regal zurücklegen, ehe sie vom Frühstücken kommt!«
    »Gleich.« Er schlug eine andere
Seite auf und begann zu lesen:
    Lächeln Sie niemals mit geöffneten
Lippen. Ein Lächeln mit geschlossenem Mund ist unvergleichlich geheimnisvoller,
und schließlich ist es Ihre Aufgabe, Ihren Marquis zu faszinieren.
    »Ach, deshalb tun sie das also immer«,
murmelte er. Er warf Elizabeth einen Blick zu. »Edikt Nummer zwölf ist sehr
aufschlussreich.«
    »Das Buch,
bitte!« forderte sie und streckte die Hand aus.
    »Nur, falls es Sie interessiert –
ich ziehe Frauen vor, die richtig lächeln können. So etwas er lächelte mit
übertrieben fest aufeinander gepressten Lippen, »ist nicht gerade
reizvoll.«
    »Mrs. Seeton hat wohl auch nicht im
Sinn gehabt, dass Sie das tun sollen.« Und dieses Mal verzog sie
die Lippen zu einem bezaubernden, nur angedeuteten Lächeln, das ihn durch und
durch erschauern ließ ...
    Er hustete.
»Ja. Das ist eindeutig wirkungsvoller.«
    »Ich kann nicht fassen, dass ich
ausgerechnet mit Ihnen darüber diskutiere«, sagte sie mehr zu sich selbst.
»Können wir jetzt bitte dieses Buch zurückstellen?«
    »Wir haben noch mindestens zehn
Minuten Zeit, bis Lady Danbury mit dem Frühstück fertig ist. Keine Sorge.«
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Buch zu. »Ich finde das sehr
interessant.«
    »Ich
nicht«, stieß sie hervor.
    Sein Blick fiel auf Elizabeth. Sie
stand stocksteif da und hatte die herabhängenden Hände zu Fäusten geballt. Auf
ihren Wangen zeichnete sich Zornesröte ab. »Sie sind böse auf mich«,
stellte er fest.
    »Ihr
Scharfsinn ist verblüffend.«
    »Aber ich habe doch nur Spaß
gemacht! Sie müssten eigentlich wissen, dass ich Sie niemals beleidigen
würde.«
    Ihr Blick
wurde noch kälter. »Sehen Sie mich lachen?«
    »Elizabeth!« beschwor er sie
versöhnlich. »Es war wirklich nur Spaß. Sie nehmen dieses Buch doch bestimmt
nicht ernst.«
    Sie antwortete nicht. Das Schweigen
im Raum wurde erdrückend, und James sah so etwas wie Schmerz in ihren
saphirblauen Augen. Ihre Mundwinkel zuckten, und dann wandte sie das Gesicht
ab.
    »O nein«, flüsterte er.
Schuldgefühle trafen ihn wie Messerstiche mitten ins Herz. »Es tut mir ja so
Leid.«
    Sie hob das Kinn, aber er konnte ein
Meer an unterdrückten Emotionen auf ihren Zügen entdecken. »Können wir die
Angelegenheit jetzt bitte beenden?«
    Schweigend senkte er die Arme und
reichte ihr das Buch. Sie dankte ihm nicht, sondern presste es nur fest gegen
ihre Brust.
    »Mir war nicht klar, dass Sie nach
einem Ehemann suchen«, erklärte er sanft.
    »Sie wissen
gar nichts von mir.«
    Er machte eine hilflose Geste in die
Richtung des Buchs. »War es denn hilfreich?«
    »Nein.«
    Ihre ausdruckslose Stimme war für
ihn wie ein Hieb in die Magengrube. Plötzlich hatte er den Wunsch, es wieder
gutzumachen. Er musste den leblosen Ausdruck aus ihren Augen verbannen, musste
ihrer Stimme wieder diesen melodischen Klang zurückgeben. Er wollte sie lachen
hören und selber lachen über eine ihrer launigen Bemerkungen. Er wusste nicht
genau, warum. Er wusste nur, dass er es einfach tun musste. Er räusperte sich.
»Kann ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein?«
    »Wie bitte?«
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Sie sah ihn misstrauisch an. »Was
meinen Sie damit?«
    James suchte fieberhaft nach einer
Erklärung. »Es ist nur ... Nun, ich weiß zufällig ein, zwei Möglichkeiten, wie
man einen Ehemann findet – oder in meinem Fall, besser gesagt, eine
Ehefrau.«
    Ihre Augen weiteten sich entsetzt.
»Sie sind verheiratet?«
    »Nein!« Es überraschte ihn
selbst, wie vehement dieses Nein ausgefallen war.
    Sie entspannte sich sichtlich. »Gott
sei Dank. Weil Sie ... Sie ...«
    »Weil ich Sie geküsst habe?«
    »Ja«, murmelte sie und errötete
schon wieder.
    Er legte ihr einen Finger unter das
Kinn und zwang sie,« ihm in die Augen zu sehen. »Sie können sicher sein,
Elizabeth –

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