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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit List und Küssen
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noch, während Honoria und
Cecily sich vom Lakaien in die Kutsche helfen ließen. »Wenn er krank ist,
bringt ihn ...«
    Doch da war
die Kutsche schon unterwegs.
    Marcus lag noch im Bett, als sein Butler leise hereinkam und ihm
mitteilte, dass Lady Honoria Smythe-Smith und Miss Royle gekommen waren und im
gelben Salon auf ihn warteten.
    »Soll ich den Damen sagen, dass Sie nicht in der Lage sind, Besuch
zu empfangen?«, erkundigte sich der Butler.
    Einen Augenblick war Marcus versucht, Ja zu
sagen. Er fühlte sich schrecklich und war sicher, dass er noch schlimmer
aussah. Als Jimmy ihn am Vorabend endlich gefunden hatte, hatte er vor Kälte
mit den Zähnen geklappert – ein Wunder, dass er sie sich nicht selbst
ausgeschlagen hatte. Zu Hause angekommen, mussten sie ihm den Stiefel
aufschneiden. Was an sich schon schlimm genug war – er hatte die Stiefel immer
gemocht –, aber zu allem Überfluss war sein Kammerdiener dabei auch noch ein
bisschen heftiger als nötig zu Werke gegangen, und nun hatte Marcus eine vier
Zoll lange Schnittwunde am linken Bein.
    Aber im umgekehrten Fall hätte er ebenfalls darauf bestanden,
sich mit eigenen Augen von Honorias Wohlergehen zu überzeugen, und so musste er
ihr wohl dasselbe zugestehen. Was ihre Begleiterin anging – Miss Royle, hatte
sein Butler wohl gesagt –, so konnte er nur hoffen, dass sie kein sehr
empfindsames Frauenzimmer war.
    Beim letzten Blick in den Spiegel hatte er nämlich feststellen müssen,
dass er ziemlich grün um die Nase wirkte.
    Mit der Hilfe seines Kammerdieners – sowohl
beim Anziehen als auch beim Treppensteigen – fand er sich dann aber doch
halbwegs präsentabel im Salon ein, wo er die beiden Damen begrüßte.
    »Lieber Himmel, Marcus«, sagte Honoria, »du siehst aus wie
der Tod.«
    Anscheinend war er bezüglich seiner Erscheinung doch zu
optimistisch gewesen. »Ich finde es auch reizend, dich zu sehen,
Honoria.« Er deutete auf ein Sofa. »Stört es dich, wenn ich mich
setze?«
    »Nein, bitte, nur zu. Deine Augen sind ja ganz eingesunken.«
Als sie sah, wie er sich um den Tisch herumquälte, verzog sie das Gesicht.
»Soll ich dir helfen?«
    »Nein, nein, es geht schon.« Er hüpfte zweimal, um den Rand
der Polster zu erreichen, und ließ sich dann praktisch rückwärts auf das Sofa
fallen. Würde hatte in einem Krankenzimmer offenbar nichts verloren.
    »Miss Royle«, sagte er nun und nickte der anderen Dame zu. Er
war sich sicher, dass er ihr im Lauf der Jahre schon ein-, zweimal begegnet
war.
    »Lord Chatteris«, erwiderte sie höflich. »Meine Eltern lassen
schön grüßen und wünschen Ihnen gute Besserung.«
    »Danke«, sagte er und nickte ihr schwach
zu. Auf einmal verspürte er eine überwältigende Müdigkeit. Der Weg in den Salon
war wohl doch schwerer gewesen, als er gedacht hatte. Die letzte Nacht war auch
nicht gerade erholsam gewesen. Sobald sein Kopf das Kissen berührt hatte,
hatte er angefangen zu husten und seither auch nicht mehr aufgehört.
    »Entschuldigung«, sagte er zu den beiden Damen, polsterte das
Tischchen vor sich mit einem Kissen und legte das Bein darauf. »Man hat mir
gesagt, ich solle den Fuß hoch lagern.«
    Honoria gab jeden Versuch einer kultivierten Konversation auf.
»Marcus, du gehörst ins Bett.«
    »Da war ich auch«, erklärte er trocken,,, bis man mir gemeldet
hat, dass ich Besuch habe.«
    Das trug ihm einen so vorwurfsvollen Blick ein, dass er an Miss
Pimm denken musste, seine Amme von vor vielen, vielen Jahren. »Du hättest deinem Butler sagen sollen, dass du niemanden
empfängst«, meinte sie.
    »Wirklich?«, murmelte er. »Bestimmt hättest du das ganz zahm
geschluckt und dich beruhigt auf den Heimweg gemacht.« Er sah die andere
junge Dame an und legte den Kopf schief. »Was glauben Sie, Miss Royle? Wäre
Lady Honoria kommentarlos gegangen?«
    »Nein, Mylord«, sagte Miss Royle mit belustigt zuckenden
Lippen. »Sie war äußerst entschlossen, Sie persönlich zu sehen.«
    »Cecily!«, rief Honoria entrüstet aus. Marcus beschloss, sie
zu ignorieren.
    »Tatsächlich, Miss Royle?«, fragte er und drehte sich noch
ein Stückchen weiter zu ihr. »Da wird einem doch richtig warm ums Herz.«
    »Marcus«, sagte Honoria, »hör sofort
damit auf.«
    »Sie ist ein hartnäckiges kleines Ding«,
sagte er.
    »Marcus Holroyd«, erklärte Honoria streng, »wenn du jetzt
nicht sofort aufhörst, dich über mich lustig zu machen, werde ich Mrs Royle
sagen, dass du zur Rekonvaleszenz tatsächlich gern nach Bricstan

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