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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit List und Küssen
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Butterworth an.
    »Natürlich habe ich es bekommen«,
erwiderte sie verächtlich. Sie legte das Geschirrtuch hin und schlug es
auseinander, bis ein etwas bröseliger, aber immer noch erkennbarer Sirupkuchen
zum Vorschein kam. »Ich habe einen ganzen Kuchen mitgebracht.«
Marcus gingen die Augen über. Ihn überlief ein Prickeln. Wirklich. Ein Prickeln
der Vorfreude. Miss Butterworth und ihre Heuschrecken waren nichts im
Vergleich zu Sirupkuchen. »Meine Heldin!«
    »Ganz zu schweigen davon, dass ich dir das Leben gerettet
habe«, scherzte sie.
    »Nun ja, das auch«, räumte er ein.
    »Einer der Lakaien hat mich verfolgt.« Sie warf einen Blick
über die Schulter zur offenen Tür. »Möglicherweise hat er mich für einen Dieb
gehalten, was unglaublich albern wäre – wenn ich Fensmore ausräumen wollte,
würde ich wohl kaum mit dem Sirupkuchen anfangen.«
    »Wirklich nicht?«, fragte er mit vollen Backen. »Ich
schon.« Sie brach ein Stückchen ab und steckte es sich in den Mund. »Oh,
ist der gut«, seufzte sie. »Sogar ohne Erdbeeren und Sahne.«
    »Ich kann mir nichts Köstlicheres vorstellen.« Marcus lächelte
selig. »Außer vielleicht Schokoladenkuchen.«
    Sie ließ sich auf der Bettkante nieder und nahm noch ein
Stückchen. »Tut mir leid«, sagte sie, bevor sie sich darüber hermachte.
»Ich wusste nicht, wo die Gabeln sind.«
    »Ist mir egal«, erklärte er wahrheitsgemäß. Er war einfach so
verdammt glücklich, endlich wieder etwas Richtiges essen zu können, das nach
etwas schmeckte. Und das man wirklich kauen musste. Es war ihm ein Rätsel,
warum fade klare Suppen als Allheilmittel bei Fieber galten.
    Er hatte plötzlich Lust auf Kartoffel-Fleisch-Auflauf. Nachtisch
war wunderbar, aber er brauchte jetzt unbedingt etwas Herzhaftes. Rinderhack.
Hauchdünn gehobelte Kartoffelscheiben, braun aus dem Ofen. Er konnte es fast
schon schmecken.
    Er sah Honoria an. Ob es ihr wohl gelingen würde, einen
Fleischauflauf im Geschirrtuch aus der Küche zu schmuggeln?
    Sie griff nach einem weiteren Stück Kuchen.
»Was liest du da?«
    »Miss Butterworth und der, ähm ...« Er sah auf das
Buch, das umgedreht auf dem Bett lag. » Und der verrückte Baron.«
    »Wirklich?« Verblüfft sah sie ihn an.
    »Ich konnte mich offen gestanden nicht dazu überwinden, die Reflexionen
und Erläuterungen zu einer gottverlassenen Gegend in Schottland aufzuschlagen.«
    »Was?«
    »Das hier.« Er reichte ihr den Wälzer.
    Sie musste das Buch ein ganzes Stück von sich weghalten, um den
Titel zur Gänze lesen zu können. »Das hört sich doch recht anschaulich an. Ich
dachte, es könnte dir gefallen.«
    Er schnaubte abfällig. »Höchstens, um mir
endgültig den Rest zu geben, nachdem das
Fieber es ja nicht geschafft hat.«
    »Ich finde, es klingt ziemlich
interessant«, beharrte Honoria. »Dann lies du es«, sagte er
großmütig. »Ich werde es nicht weiter
vermissen.«
    Verdrossen presste sie die Lippen zusammen. »Hast du dir überhaupt
eines von den Büchern angesehen, die ich dir gebracht habe?«
    »Ehrlich
gesagt, nein.« Er hielt Miss Butterworth hoch. »Das hier war
sehr fesselnd.«
    »Ich kann
mir einfach nicht vorstellen, dass dir das wirklich gefällt.«
    »Dann hast
du es gelesen?«
    »Ja, aber
...«
    »Hast du
es zu Ende gelesen?«
    »Ja, aber
...«
    »Hat es
dir gefallen?«
    Darauf schien sie keine Antwort
parat zu haben, und er nutzte ihre Abgelenktheit, um das
Geschirrtuch zu sich heranzuziehen.
    Noch ein
paar Zoll, und der Sirupkuchen wäre außerhalb ihrer Reichweite.
    »Es hat mir schon
gefallen«, erklärte sie. »Allerdings fand ich es
teilweise recht unglaubwürdig.«
    Er drehte
das Buch um und sah hinein. »Wirklich?«
    »Du bist
noch nicht weit genug gekommen.« Honoria zog das Tuch
wieder in ihre Richtung. »Ihre Mutter wird von Tauben zu Tode
gepickt.«
    Marcus
betrachtete das Buch mit neuem Respekt. »Tatsächlich?«
    »Es ist
ziemlich makaber.«
    »Ich kann
es gar nicht erwarten.«
    »Nein, im
Ernst«, sagte sie, »so etwas kannst du doch unmöglich
lesen wollen.«
    »Warum
nicht?«
    »Es ist so
...« Sie wedelte mit der Hand durch die Luft, während sie
nach einem passenden Wort suchte. »Unseriös.«
    »Darf ich
denn nichts Unseriöses lesen?«
    »Natürlich
darfst du das. Ich habe nur Schwierigkeiten, mir vorzustellen,
dass du so etwas tatsächlich freiwillig tun würdest.«
    »Und warum
hast du da Schwierigkeiten?«
    Sie hob die
Augenbrauen. »Du klingst furchtbar defensiv.«
    »Ich bin
nur neugierig. Warum

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