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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit List und Küssen
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rasch und
nickte zu den Büchern.
    »Oh, ähm, hier ...« Sie nahm das nächste Buch und las den
Titel vor: »Die Geschichte der Kreuzzüge. Rückeroberung des Heiligen Landes. Oje.«
    »Was denn?«
    »Ich habe nur den zweiten Band mitgebracht. Da kannst du nicht
anfangen. Da entgeht dir die gesamte Belagerung von Jerusalem und alles über
die Norweger.«
    Man könnte wohl sagen, dachte Marcus trocken, dass nichts die
Begierde eines Mannes zuverlässiger abkühlt als die Geschichte der Kreuzzüge.
Trotzdem ...
    Er sah sie fragend an. »Norweger?«
    »Ein recht unbekannter Kreuzzug gleich am Anfang«, sagte sie
und winkte ab, womit sie vermutlich ein ganzes Jahrzehnt Geschichte vom Tisch
wischte. »Darüber wird kaum gesprochen.« Er starrte sie fassungslos an.
»Ich interessiere mich eben für die Kreuzzüge«, erklärte sie und zuckte
mit den Schultern.
    »Das ist ja ... hervorragend.«
    »Wie wäre es mit Cavendishs
Wolsey-Biografie?«, fragte sie und hielt ein weiteres Buch hoch. »Nein?
Ich habe hier auch noch eine Geschichte der Amerikanischen Revolution von Mercy Otis
Warren.«
    »Du hältst mich wirklich für
langweilig«, sagte er zu ihr. Vorwurfsvoll sah sie ihn an. »Die Kreuzzüge
sind nicht langweilig.«
    »Aber da hast du mir nur den zweiten Band gebracht«, erinnerte
er sie.
    »Ich kann gern noch mal losgehen und nach dem ersten Band suchen.«
    Er
entschied, dies als Drohung betrachten.
    »Schau dir das an.« Mit triumphierender Miene hielt sie nun
ein schmales Büchlein in die Höhe. »Hier habe ich etwas von Byron. Der ist nun
wirklich das Gegenteil von langweilig. Habe ich zumindest gehört. Ich bin ihm
nie begegnet.« Sie schlug das Buch auf. »Hast du den Korsar gelesen?«
    »Am Tag
seiner Veröffentlichung.«
    »Oh.« Sie runzelte die Stirn. »Hier ist noch eins von Sir Walter
Scott. Peveril vom Gipfel. Das ist ziemlich lang, da bist du eine Weile
beschäftigt.«
    »Ich
glaube, ich bleibe bei Miss Butterworth.«
    »Wenn du unbedingt willst.« Ihr Blick sagte: Das gefällt
dir nie im Leben. »Es gehört meiner Mutter. Aber sie hat gesagt, du darfst
es gern ausleihen.«
    »Wenn schon sonst nichts, wird es meinen Appetit auf gebratene
Täubchen beflügeln.«
    Sie lachte. »Ich lasse der Köchin gern ausrichten, dass sie dir
welche zubereiten soll, wenn wir morgen abgereist sind.« Sie sah plötzlich
auf. »Du weißt doch, dass wir morgen wieder nach London fahren?«
    »Ja, deine
Mutter hat es mir erzählt.«
    »Wir würden nicht abreisen, wenn wir nicht ganz sicher wären,
dass du genesen bist«, versicherte sie ihm.
    »Ich weiß. Du hast in London
bestimmt viel zu tun.« Sie verzog das Gesicht. »Proben, um genau zu
sein.«
    »Proben?«
    »Für die
...«
    Oh nein!
    »... musikalische Soiree.«
    Die Smythe-Smithsche musikalische Soiree. Sie vollendete, was die
Kreuzzüge begonnen hatten. Es gab auf Erden keinen Mann, der romantische
Gefühle hegen konnte, wenn er sich mit der Androhung einer Smythe-Smithschen
musikalischen Soiree konfrontiert sah – oder mit der Erinnerung daran.
    »Spielst du immer noch Geige?«, erkundigte er sich höflich.
Sie warf ihm einen merkwürdigen Blick zu. »Ich werde seit letztem Jahr wohl
kaum mit dem Cello angefangen haben.«
    »Nein, nein, natürlich nicht.« Die Frage war albern gewesen.
Aber möglicherweise die einzige höfliche Frage, die ihm zu diesem Themenkreis
einfiel. »Ähm, weißt du schon, wann die Soiree dieses Jahr stattfinden
soll?«
    »Am vierzehnten April. Bis dahin ist es nicht mehr lang hin. Nur
noch gut zwei Wochen.«
    Marcus nahm noch ein Stück Sirupkuchen und kaute, während er
überlegte, wie lang er sich wohl noch von seiner Krankheit erholen musste.
Drei Wochen schienen ihm genau der richtige Zeitraum zu sein. »Dann werde ich
sie wohl leider verpassen«, sagte er. »Schade.«
    »Wirklich?« Sie klang äußerst ungläubig. Er war sich nicht
sicher, wie er das zu verstehen hatte.
    »Ja, natürlich«, sagte er mit leichtem Stammeln. Im Lügen war
er nie besonders gut gewesen. »In den letzten Jahren war ich immer da.«
    »Ich weiß.« Sie schüttelte den Kopf. »Das war wirklich äußerst
heldenhaft von dir.«
    Er sah sie an.
    Sie sah ihn an.
    Er sah sie ein bisschen genauer an. »Wie meinst du das?«,
fragte er schließlich vorsichtig.
    Ihre Wangen liefen entzückend rosig an. »Nun ja«, sagte sie
und starrte auf eine vollkommen kahle Wand, »mir ist bewusst, dass wir
wahrhaftig nicht die ... ähm ...« Sie räusperte sich. »Wie heißt

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