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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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gemerkt, dass sie die Augen geöffnet hatte. Überrumpelt fuhr er sich mit den Händen durch das zerzauste Haar und wischte sich den Mund am Handrücken ab, weil er auf einmal Angst hatte, dass Demis Lippenstift abgefärbt hatte. „Ja. Ja, klar. Nur unerwartete Termine. Kunden, die es supereilig haben.“
    „Dann hast du die Wohltätigkeitsveranstaltung verpasst?“
    „Ja. Also, es war so, dass …“
    „Du schuldest mir doch keine Erklärung.“ Sabrina stand auf und zog gleichzeitig den Gürtel ihres Morgenmantels fest. „Ich habe dir etwas zurechtgemacht, falls du keine Gelegenheit hattest, etwas zu essen. Hummersuppe und Brötchen mit Shrimps. Einfach alles in die Mikrowelle und dann …“
    „Ich habe gegessen. Aber vielen Dank. Das klingt lecker. Vielleicht morgen.“ Ihre Fürsorglichkeit führte nur dazu, dass er sich noch mieser fühlte. „Wie ist es mit den Mädchen heute gelaufen?“
    „Der Ausflug hat ihnen viel Spaß gemacht. Und sie haben einen neuen Freund gefunden. Gus. Sonny hat ihn uns vorgestellt.“
    „Wer ist Gus?“
    Sie unterdrückte ein Gähnen. „Entschuldigung. Ein sehr netter Mann. Er hat uns heute überall hingefahren und mir mit den Mädchen unglaublich geholfen. Jedenfalls waren sie trotz Mittagsschlaf richtig erschöpft als Bettgehzeit war. Also gab es keine großen Probleme, weil du für die Gute-Nacht-Geschichte nicht da warst.“
    „Als ich dich auf dem Sofa gesehen habe, habe ich schon befürchtet, dass irgendetwas nicht stimmt.“
    „Nein, ich wollte nur näher beim Telefon sein, falls du angerufen hättest.“
    „Das hätte ich wirklich machen sollen. Tut mir leid.“
    „Wie gesagt, es ist ja nichts weiter passiert. Gute Nacht.“ Sie sah ihn nicht an, als sie vorbeiging. Aber im Flur blieb sie stehen und warf ihm einen Blick zu. „Deine Kundin benutzt ein tolles Parfüm. Gut zu wissen, dass die späten Termine nicht nur die reinste Tortur für dich sind.“
    Collin machte den Mund auf, um alles zu erklären. Aber wozu? Damit sie verstand, dass er sie verletzen wollte? Die Nachricht war schon längst angekommen. Ein verspäteter Sinneswandel würde das auch nicht mehr besser machen.
    Er beobachtete, wie sie in ihr Zimmer verschwand und die Tür hinter sich zumachte. Auf dem Weg in sein Zimmer fiel ihm der Esstisch auf. Kürbisse, Maiskolben, Blumen und Kerzen waren darauf kunstvoll zu einem herbstlichen Tischschmuck arrangiert. Ein Sinnbild für Erntedank und Gabenfülle. Wieder einmal hatte Sabrina dafür gesorgt, dass es für die Mädchen schön und heimelig hier war. Nein, wurde ihm klar. Nicht nur für die Mädchen, sondern auch für ihn.
    Er riss sich die Krawatte herunter. Jetzt wollte er nur noch ins Bett und schlafen und alles vergessen. Doch wenn er bekam, was er verdient hatte, würde er bis zum Morgengrauen wachliegen und die Decke anstarren.
    „Eins, zwei, drei, vier, fünf … jetzt bist du dran, Addie. Mein Arm tut weh.“
    Gena schob die Schüssel mit den Eiern zu Addie hinüber. Hinter ihnen stand Sabrina – bereit, notfalls schnell einzugreifen.
    „Sechs, sieben, neun … acht, neun, zehn.“ Addison hielt inne und wischte sich das Gesicht ab. „Wo ist Onki Collie? Er muss uns helfen.“
    Sabrina nahm ein sauberes Handtuch, um dem Kind das Mehl von der Stirn zu wischen. „Wir kommen schon klar. Er ist noch im Büro.“
    „Er hat aber gesagt, dass er kommt. Gestern Abend“, empörte sich Gena. „Nach der Gute-Nacht-Geschichte. Kommt er heute wieder nicht? Ist er sauer, weil Mommy nicht angerufen hat?“
    „Oh Süße, nein, überhaupt nicht.“ Sofort umarmte Sabrina die beiden Mädchen und gab jeder einen Kuss auf den Kopf. „Darüber haben wir doch gesprochen. Das ist jetzt die schwierigste Zeit, weil eure Mom zu ihrem neuen Stützpunkt unterwegs ist. Da sind Berge und das Meer im Weg. Dort funktioniert das Handy nicht. Sie hat gesagt, das kann eine Woche dauern, vielleicht auch zwei.“
    „Die Todeszone“, sagte Gena düster. „Das war im Fernsehen.“
    „Ich mag nichts Totes“, wimmerte Addie. „Ich will meine Mommy.“
    Sabrina fühlte sich schon selbst den Tränen nahe. Dieses Auf und Ab der Gefühle dauerte schon den ganzen Tag. Trotz all ihrer Bemühungen, die Mädchen zu abzulenken. Allmählich fühlte sie sich wie eine Versagerin – und sie war wütend auf Collin, weil er ein zweites Mal versprochen hatte, hier zu sein, und nicht gekommen war.
    „Wisst ihr was?“, fing sie fröhlich an, „wir müssen einfach wie die

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