Julia Saison Band 05
Dass DeDe ihren Vater hat. Dass du deine Tochter hast.“
„Na gut. Wenigstens …“
„ Aber “ , sagte sie mit Nachdruck. „Ich werde dir nicht helfen, wenn du mich weiter so herumkommandierst. Für mich ist das auch nicht einfach. Also, verdammt noch mal, entweder meistern wir das gemeinsam oder du verschwindest aus meinem Haus.“
Ging das in seinen Dickkopf hinein? Nein. Aber wenigstens entspannte er sich ein bisschen.
Anstatt ihr weiter finstere Blicke zuzuwerfen, fixierte er einen Punkt über ihrer linken Schulter. „Es tut mir leid“, sagte er. „Du hast recht. Das hier ist dein Haus, und ich …“, er zögerte, „… ich habe dich zu sehr bedrängt. Ich werde mich von jetzt an zurückhalten.“
„Na schön. Das ist immerhin etwas.“
„Ich habe die Tür zugemacht, damit DeDe uns nicht hört. Nicht, um dich einzuschüchtern.“ Er machte einen Schritt von der Tür weg. „Wenn du willst, kannst du gehen. Aber ich hatte gehofft …“
„Was hast du gehofft?“
„Dass du mir erzählen würdest, was sie dazu gesagt hat, dass ich hierbleibe.“ Eine Strähne seines dunkelbraunen Haares fiel ihm in die Stirn. Er sah so gut aus … und so männlich.
Und er hatte wirklich keinen blassen Schimmer, wie er seine Tochter kennenlernen sollte. „Mitch, du benimmst dich, als ob sie … zu einer anderen Spezies gehört. Oder als ob sie aus einem fremden Land kommt, dessen Sitten und Gebräuche du nicht verstehst. Sie ist doch nur ein kleines Mädchen.“
„Ich habe nicht viel mit Kindern zu tun.“
„Offensichtlich.“ Sie lachte leise. „Und wenn du wirklich wissen willst, was sie gesagt hat, also, sie hat gefragt, warum du kein Haus hast, wenn du eine Limousine hast.“
Seine Lippen zuckten, und er lächelte beinahe – doch dann ging ihm die tiefere Bedeutung von DeDes Kommentar auf. Der Anflug von Humor verschwand. „Du meinst, sie will nicht, dass ich hier bin.“
Kelly wich zurück, bis sie sich auf den Stuhl in der Ecke neben dem Nachtkästchen setzen konnte. „Ja, DeDe traut dir nicht. Und warum sollte sie? Du bist nicht ehrlich zu ihr, und das spürt sie. Sie weiß, dass irgendetwas los ist. Sie hat nur keine Ahnung, was es ist.“
Wieder verschränkte er die Arme. „Ich sage ihr nichts, bis sie mich besser kennt. Und das ist mein letztes Wort.“
Sie hielt die Hände hoch. „Okay, okay. Du machst das auf deine Weise. Schon verstanden.“ Sie stand auf. „Sonst noch was?“
„Morgen. Wie sieht DeDes Tagesablauf aus?“
„Schule bis um vier. Dann Ballettunterricht von halb fünf bis halb sechs.“
„Ich fahre sie. Zur Schule und zum Tanzen.“
„Macht es dir etwas aus, wenn ich einen winzigen Vorschlag ausspreche?“
Als Antwort zuckte er halbherzig die Schultern.
„Lass sie mit ihren Freundinnen im Bus zur Schule fahren. So wie immer. Bedräng sie nicht. Lass ihr ein bisschen Freiraum.“
„Was ist mit der Tanzstunde?“
„Du willst sie hin- und herfahren wie ein Vater. Aber du willst ihr nicht sagen, dass du wirklich ihr Dad bist. Das gibt nur Probleme.“
„Wie wäre es, wenn ich ihr anbiete, sie und ihre Freundinnen zum Tanzen zu fahren? Wenn sie Nein sagt, dann eben nicht.“
„Okay. Frag sie morgen früh.“
Kurze Zeit später wusch sich Kelly in ihrem eigenen Badezimmer das Gesicht und putzte sich die Zähne. Als sie sich danach auf dem Bett ausgestreckt hatte, nahm sie den Roman, den sie gerade las, in die Hand – und dann fiel ihr ein, dass sie Tanner erzählen sollte, was los war.
Sie wählte seine Handynummer, erreichte nur seine Mailbox und hinterließ eine Nachricht.
Zehn Minuten später rief er zurück. Sie erzählte ihm, dass Mitch fürs Erste im Gästezimmer wohnen würde. „Er will sie erst mal kennenlernen, bevor er ihr sagt, dass er ihr Vater ist.“
„Dämlich“, erklärte Tanner.
„Ich wollte dich nur vorwarnen. Willst du immer noch Sonntagabend zum Essen kommen?“
„Meinst du, dass er bis dahin vielleicht wieder weg ist?“
„Darauf würde ich nicht wetten. Besser, du verträgst dich mit ihm.“
„Erinnere mich bloß nicht daran. Und wann ist es so weit?“
„Was?“
„Dass er DeDe endlich die großen Neuigkeiten unterbreitet.“
Angst packte sie. „So weit sind wir noch nicht.“ Mitch hatte gesagt, dass er meistens in L.A. lebte. Und in Dallas. Würde er DeDe bei sich haben wollen, zumindest einen Teil der Zeit?
Wahrscheinlich. Wenn sie Glück hatten, würde er sich mit Wochenenden und Ferien und ein paar Wochen
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