Julia Saison Band 05
im selben Haus wohnen und jeden Abend zusammen ins Bett gehen können. Ich möchte nicht gegenüber deiner Karriere die zweite Geige spielen, aber auch nicht, dass du wegen meiner zurückstehen musst. Unsere Ehe und unsere Familie sollen immer an erster Stelle kommen, und zwar jetzt und in Zukunft, auch wenn wir beide einige Karrierechancen dafür opfern müssen.“
Ashley versuchte ruhig zu bleiben und verschränkte die Arme vor der Brust. Noch war sie nicht ganz sicher, ob sein plötzliches Geständnis sie aufregte oder freute.
„Hast du immer schon so empfunden oder ist das neu?“, fragte sie sachlich.
Er blickte ihr geradewegs in die Augen. „Immer schon, muss ich zu meiner Schande gestehen.“
Verblüfft schüttelte sie den Kopf. Sollte sie ihm in die Arme fallen oder ihn ohrfeigen? „Aber du hast nie …“
„… weil es nicht richtig gewesen wäre, deiner Karriere im Weg zu stehen!“, stieß er hervor.
Jetzt klang er wie ihre Eltern. Und wenn er sie für eine Versagerin hielt, würde sie das nicht ertragen.
„Du willst, dass ich erfolgreich bin – wie meine Eltern.“
„Ja“, gab Cal zu, „weil ich glaube, dass du nicht glücklich bist, wenn du nicht den Beruf ausübst, den du liebst.“
Er ging auf sie zu und schloss sie in die Arme. „Aber ich möchte auch mein Leben mit dir teilen. Ich will dich hier bei mir, in meiner Nähe, in unserem gemeinsamen Zuhause, und zwar immer.“
Es klang absolut aufrichtig. Und da hatten sie so viel Zeit getrennt verbracht!
„Ich wünschte, du hättest früher schon mal was gesagt“, flüsterte sie.
„Warum?“
Das fragte er noch? „Weil es schön gewesen wäre, wenn unsere Ehe für dich auch an erster Stelle gestanden hätte! Verdammt, ich habe dich so vermisst in Hawaii!“
Und wenn sie einmal ehrlich miteinander gewesen wären, hätte er das auch erfahren.
Überraschenderweise lächelte er breit, als wäre ihm gerade eine große Last von den Schultern genommen worden. „Und ich dachte die ganze Zeit, ich wäre der Einzige, der sich mit Durchhalteparolen von einem Tag zum nächsten schleppt.“
Die Erkenntnis, dass sie beide dasselbe empfunden hatten, löste ein strahlendes Glücksgefühl in ihr aus. Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und schaute hoffnungsvoll zu Cal auf.
„Aber wir müssen jetzt nicht mehr getrennt sein, oder?“
Sein liebevoller Blick verriet ihr, dass auch Missverständnisse ihnen nichts anhaben konnten. „Nicht, wenn ich es verhindern kann“, versprach er rau.
Er beugte sich über sie und küsste sie. Leidenschaftlich, zärtlich, fordernd. Sie vergrub die Finger in seinem Haar und schmiegte sich an ihn. Sie spürte seine Erregung, und allein die Berührung ließ Verlangen in ihr aufsteigen.
Doch wenn sie sich ihm völlig hingab, fand er vielleicht heraus, welche Fehler sie in der Vergangenheit gemacht hatte – Fehler, die er möglicherweise nicht so einfach verzeihen konnte. Und was sollte sie anfangen, wenn er dann nichts mehr von ihr wissen wollte?
Widerwillig hörte sie auf ihn zu küssen und löste sich von ihm. Sie waren dabei, ihre Ehe zu retten, und sie würde Cal nicht verlieren. Mit etwas Glück würde er nie etwas erfahren von dem schrecklichen Geheimnis, das sie mit sich herumtrug, und wovon nur Mac etwas wusste.
Cal seufzte, als sie sich zurückzog, und zuckte entschuldigend die Achseln, doch dann lachte er leise. „Wir sollten uns bald einen anderen Zeitvertreib ausdenken, wenn das, was wir sonst immer tun, nicht infrage kommt.“
Wilder, hemmungsloser, leidenschaftlicher Sex.
„Na ja, wir könnten versuchen Spaß zu haben.“ Sie lächelte verschmitzt. „Auf andere Art und Weise.“
Hoffentlich fiel ihm da was ein, denn sie konnte im Moment nur daran denken, wie sexy seine breiten Schultern in dem grauen Kaschmirpullover aussahen und wie gut es sich anfühlte, in Cals Armen zu liegen.
Er schien ähnliche Gedanken zu haben, doch dann begannen seine Augen zu funkeln. „Ich glaube, ich habe da eine Idee. Wir spielen Verstecken.“
„Verstecken!?“ Verblüfft starrte sie ihn an. „Das ist nicht dein Ernst.“
„Oh doch!“
„Das ist das Lächerlichste, was ich je gehört habe!“
Cal schlang einen Arm um ihre Taille und knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Hast du Angst, dass du verlierst?“
„Von wegen“, murmelte sie. Wie gut es sich anfühlte, ihm so nahe zu sein!
„Solltest du aber“, gab er zurück. In seinen Augen blitzte der Schalk. „Du kennst dieses Haus erst seit
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