Julia Saison Band 05
herzförmigen Ausschnitt so schön, aber jetzt haben mir die schlichten eleganten Modelle viel besser gefallen. Eins hatte eine Korsage, in der meine neue Oberweite richtig gut zur Geltung kam und das trotzdem eine schmale Taille machte. Und als ich so vor dem Spiegel stand, musste ich daran denken, wie unerfahren und hoffnungsvoll ich vor drei Jahren war … und wie viel wir seitdem schon durchgemacht haben.“
Sie legte ihre Hand auf seine. „Ich bin so froh, dass wir wieder zueinander gefunden haben, Cal“, fuhr sie leise fort, „und in dem Kleid habe ich mich tatsächlich auf einmal wieder wie eine junge Braut gefühlt.“
Sein Lächeln war liebevoll und zärtlich, und er drückte ihre Hand.
„Und da war noch was. Zum ersten Mal …“ Sie unterbrach sich.
„Was denn?“
„Ich weiß nicht.“ Sie zuckte die Achseln und räusperte sich. „Ich habe mich sonst immer wie eine Außenseiterin gefühlt, wenn deine Brüder und ihre Frauen zusammenkamen. Aber heute Morgen hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, wirklich zur Familie zu gehören.“ Sie lächelte breiter. „Das war unglaublich schön!“
„Was ist da drin?“, fragte Ashley am Abend, als Cal eine große weiße Schachtel ins Schlafzimmer trug.
Während sie selbst noch in ihren gemütlichen Frotteebademantel gehüllt war, trug Cal schon Anzughosen und ein silbergraues Hemd, das seine Augenfarbe betonte.
„Mach den Karton auf, dann siehst du es“, gab er mit verheißungsvollem Unterton zurück.
Bewundernd blickte sie zu ihm auf und atmete genüsslich ein. Er war frisch rasiert, und der Duft seines Aftershaves hing in der Luft. Sie nahm ihm die Schachtel ab und stellte sie aufs Bett.
„Du sollst mir nicht ständig Geschenke machen!“, sagte sie dabei leicht vorwurfsvoll. „Das habe ich doch gar nicht verdient.“
„Das entscheide ja wohl immer noch ich“, gab er mit seiner tiefen Stimme zurück, die ihm schon immer Autorität verliehen hatte.
Ashley liebte es, wenn sie so flirteten. Und als Cal den Arm um sie legte, schmiegte sie sich glücklich an.
„Du liebst mich, so wie ich dich liebe“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Das ist Grund genug für Geschenke, findest du nicht?“
Bei seinen Worten breitete sich tiefe Wärme in ihr aus. Gleichzeitig spürte sie an ihrer Hüfte, wo sie einander berührten, wie sehr er sie begehrte, und ihr Körper reagierte mit heißem Verlangen. Nur zu gern gab sie nach, als er sich über sie beugte und sie zuerst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher küsste, bis sie beide etwas außer Atem waren und sich sehnsüchtig aneinanderdrängten.
„Wenn wir so weitermachen, kommen wir zu spät zu Polly Pruetts Hochzeit“, seufzte sie bedauernd. Am liebsten wäre sie zu Hause geblieben und hätte sich mit Cal ins Bett gekuschelt, aber die schwangere Polly zählte auf sie.
„Dann solltest du die Schachtel jetzt vielleicht doch mal aufmachen“, schlug Cal vor.
Gespannt hob Ashley den Deckel ab. Drinnen lag, in Seidenpapier eingeschlagen, ein rotes Jerseykleid mit Trompetenärmeln, einem tiefen Ausschnitt und einem knielangen weiten Rock.
„Das kam dem schwarzen, was du zurzeit so gerne trägst, am nächsten“, erklärte er.
„Ach, deshalb hattest du das schwarze Kleid in deinem Auto“, erwiderte sie lächelnd. Begeistert betrachtete sie das Geschenk. Das rote Kleid sah elegant, aber gleichzeitig bequem aus.
„Na ja, irgendwie musste ich der Verkäuferin ja zeigen, was ich haben wollte“, gab er zurück, während er sich die Krawatte band.
„Du bist verrückt.“
„Nur erfinderisch. Na gut – und verrückt danach, dir alles zu geben, was du brauchst.“
Sein Blick war so verführerisch, dass es ihr schwerfiel, sich loszureißen. Doch wenn sie es nicht tat, würden sie tatsächlich im Bett landen, statt der armen Polly bei ihrer Hochzeit beizustehen …
„Bleib du hier, ich gehe das Kleid anziehen“, sagte sie streng.
„Warum kannst du das nicht hier machen? Darf ich dich immer noch nicht nackt sehen?“, rief er ihr nach, als sie ins Gästezimmer ging.
Sie konnte es ja selbst kaum abwarten, bis es so weit war. Aber heute noch nicht. Sie schloss hinter sich ab, zog den Bademantel aus und das rote Kleid an. Es passte perfekt und betonte ihre neuen Kurven äußerst vorteilhaft.
„Es ist fantastisch, Cal!“, sagte sie, als sie wieder ins Schlafzimmer kam.
„Und es sieht umwerfend aus“, fügte er beeindruckt hinzu, „genau wie du.“
Er half ihr, eine Goldkette umzulegen. Dabei
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