Julia Saison Band 05
weiß nur, dass wir morgen Abend hier zum Essen mit der ganzen Familie eingeladen sind!“, erinnerte er seine Mutter. „Ich kann es kaum glauben, aber ihr habt es tatsächlich geschafft: Sie ahnt nicht das Geringste.“
Voller Vorfreude fuhr er nach Hause, wo seine Laune noch stieg. Wieder hatte Ashley etwas Leckeres gekocht und sie trug einen fließenden Hausmantel aus roter Seide, den er vorher noch nie an ihr gesehen hatte.
Der Tisch im Wohnzimmer war mit dem Hochzeitsservice und dem Silberbesteck gedeckt. Im Kamin brannte ein Feuer, und mit glühenden Wangen zündete sie Kerzen an, als er hereinkam. Soweit er das erkennen konnte, trug sie unter dem Seidenmantel nichts, und ihre Schönheit nahm ihm den Atem.
„Hey, Valentinstag ist doch erst am Sonntag!“, erinnerte er sie lächelnd.
„Wir fangen einfach etwas früher an“, erwiderte sie und kam auf ihn zu. „Wir haben nämlich etwas ganz Besonderes zu feiern.“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leicht auf den Mund.
Cal schlang die Arme um ihre Hüften und zog Ashley an sich. Das Gefühl ihrer weichen Kurven an seiner Brust war unbeschreiblich sinnlich.
„Ach ja?“
„Oh ja!“ Sie lockerte seine Krawatte und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. „Es gibt nämlich einen Grund, warum ich so viel zugenommen habe. Und warum ich mitten in der Nacht Lust auf Pommes frites mit Chili hatte.“
Sein Herz begann wie wild zu schlagen. Und dann sagte Ashley die Worte, die er sich seit Jahren zu hören wünschte: „Wir bekommen ein Baby, Cal.“
9. KAPITEL
Ashleys Worte lösten eine Flut von Gefühlen in Cal aus. Er umarmte seine Frau stürmisch, gab sie dann wieder frei, um sie anzublicken – Freudentränen rannen ihr übers Gesicht. Doch hinter dieser Freude entdeckte er noch etwas anderes … War es Unsicherheit? Unentschlossenheit? Da er sich keinen Reim darauf machen konnte, fragte er atemlos: „Bist du sicher?“
Ashley schluckte und lächelte etwas gezwungen. „Hundert Prozent. Ich war schon bei Carlotta.“
Als er sah, wie sie zitterte, legte er ihr beruhigend eine Hand auf den Arm. „Und es ist alles in Ordnung?“
„Alles bestens.“
Warum wirkte sie dann so angespannt? Gab es ein medizinisches Problem, über das es ihr schwerfiel zu sprechen?
„Pünktlich im August kommt der Klapperstorch“, fuhr sie fort.
Es dauerte einen Moment, bis er nachgerechnet hatte, weil er sich immer noch den Kopf darüber zerbrach, was wohl mit ihr los war.
„August? Dann bist du schon im …“
„… vierten Monat“, gab sie zu. Jetzt wirkte sie geradezu schuldbewusst.
Angespanntes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Ashley wandte sich ab, ging zum gedeckten Tisch und trank einen Schluck Wasser. Feine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Wieso war sie so nervös? Sie musste doch merken, wie überglücklich ihn diese Neuigkeit machte!
„Wie lange weißt du es schon?“, fragte er etwas gepresst.
Ashley ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Seit etwa drei Wochen“, gab sie leise zu.
„Und du hast mir nichts gesagt?“ Es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben.
„Ich wollte ganz sicher sein, dass alles in Ordnung ist. Und außerdem lief es da ja gerade nicht so gut zwischen uns – wir wussten noch nicht, wie es mit uns weitergeht, und ich wollte erst unsere Probleme lösen. Es wäre kein schönes Gefühl gewesen zu denken, dass wir nur wegen des Babys zusammenbleiben.“
Hatte sie wirklich so wenig Vertrauen in ihre Ehe gehabt?
„Du hättest es mir schon früher sagen müssen“, stieß er hervor. Jetzt kam er sich ausgeschlossen vor – und wie ein Idiot. Deshalb hatte sie sich ihm nicht nackt zeigen wollen. Deshalb hatte sie sich keine neue Kleidung gekauft. Und deshalb hatte sie auch die neuen Fitnessgeräte so gut wie nie benutzt.
Unglücklich blickte sie zu ihm auf. „Es wird nie wieder vorkommen“, versprach sie ernst. „Ich werde dir nie wieder etwas verschweigen.“
Es war die Liebe und Hoffnung in ihrer Stimme und in ihrem Blick, die seinen Zorn etwas abkühlten. Er hatte die Wahl – er konnte ihr eine Szene machen und damit den glücklichsten Abend ihrer Ehe ruinieren oder ihre falsche Einschätzung akzeptieren, ihr verzeihen und nicht weiter darauf herumreiten.
Und obwohl es ihm nicht leichtfiel, entschied er sich für die zweite Option.
Er zog Ashley vom Stuhl hoch, nahm sie in die Arme und zeigte ihr mit einem zärtlichen Kuss, wie sehr er sie liebte und wie glücklich sie ihn machte.
„Dann
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