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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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Schultern. „Es waren Andy Hill und Kyle Zane, Sir. Wir sind zur hiesigen Polizeiwache gegangen, weil es so heftig geschneit hat. Ich wollte nicht, aber Cain hat darauf bestanden.“
    Sanford nickte, als fände das endlich seine Zustimmung. „Und was haben sie auf der Wache gesagt?“
    Merritt war sich schmerzlich bewusst, dass im Café alle Augen auf sie gerichtet und alle Ohren gespitzt waren, als sie die ehrliche Antwort gab. „Bisher hat sich niemand gemeldet.“
    Zu ihrer Überraschung war Sanford Paxton darüber genauso verärgert wie Cain. Das Stimmengewirr wurde lauter, als die Gäste sich untereinander dazu äußerten.
    „Das ist unverzeihlich, und ich bitte Sie aufrichtig um Entschuldigung, Ms Miller“, sagte Sanford mit einem steifen Nicken. „Ich werde der Sache persönlich nachgehen. Seien Sie zunächst einmal versichert, dass ich sämtliche anfallenden Arztkosten übernehme.“
    „Ich habe keine“, sagte sie.
    Er war betroffen. „Eine Kopfverletzung sollte man nicht unterschätzen.“
    „Mir fehlt nichts.“
    Er seufzte. „Falls an dem Pick-up Schäden entstanden sind …“
    „Es geht nicht um den Pick-up“, fiel Cain ihm ins Wort. „Es geht darum, dass sie eine arglose Frau absichtlich und ohne Skrupel in Gefahr gebracht haben. Zum Glück ist sie wegen der Wetterlage vorsichtig und langsamer als vorgeschrieben gefahren. Sonst wäre sie gegen den Baum geprallt und vermutlich ums Leben gekommen.“
    Das Gesicht des alten Mannes wurde aschfahl, dann rot, und sein Blick wanderte von Cain zu Merritt und zurück. „Ja, zum Glück“, sagte er leise. „Entschuldigen Sie mich.“
    Er verließ das Café, und Merritt wandte sich mit fragendem Blick zu Cain um. Seine Miene spiegelte seine eigene Ratlosigkeit wider.
    Völlig gegen seine Gewohnheit sah Cain an diesem Vormittag ständig auf die Uhr – und zwar aus gutem Grund. Als er Merritt wie versprochen am frühen Nachmittag abholte, konnte sie sich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten. Dann erfuhr er, dass Polizei und Sheriff sich noch nicht gemeldet hatten. Zu sagen, dass er um Merritts willen enttäuscht und empört war, wäre eine Untertreibung gewesen.
    „Es stört mich wirklich nicht“, versicherte sie, als sie sah, wie er die Zähne zusammenbiss.
    „Mich aber“, knirschte Cain. „Und Sanford sollte sich schämen. Es würde mich nicht wundern, wenn er Matt Robbins und Sheriff Gillespie erklärt hätte, er würde die Sache regeln. Womöglich hat er seinen beiden Arbeitern geraten, sich ein paar Tage lang bedeckt zu halten.“
    „Sag nicht so etwas“, bat Merritt. „Er wirkte so ernst und tief betroffen.“
    „Ja, es war eine bestechende Vorstellung.“
    „Ich glaube, er zeigt sich neuerdings von einer anderen Seite.“
    „Sanford Paxton hat nur eine Seite, und die ist so schwarz wie seine Seele.“ Als Merritt sich dazu nicht äußerte, glaubte Cain, sie wäre eingeschlafen. Doch sie saß nachdenklich in ihrem Sitz und spielte mit dem Gummiband an ihrem Zopf. Seufzend gab er nach. „Na gut, in welcher Weise hat er sich deiner Meinung nach verändert?“
    „Er ist freundlicher zu mir. Er hat mir sogar angeboten, mich nach Hause zu fahren.“
    „Hast du sein Angebot angenommen?“, fragte Cain, obwohl er die Antwort fürchtete.
    „Nein. Ich hatte den Schock über das, was er dir damals angetan hatte, noch nicht verwunden.“ Sie atmete tief durch. „Können wir bitte das Thema wechseln? Nikki ist heute gar nicht mehr aufgetaucht, und das war so angenehm. Niemand musste auf seine Worte achten, wir haben gelacht, und die Gäste hatten Verständnis, wenn sie etwas länger warten mussten … Und jetzt bin ich bei dir, und das ist das Schönste.“
    Cain griff nach ihrer Hand und drückte sie zärtlich. „Ich muss dir etwas zeigen.“
    Ihre Miene hellte sich auf. „Hast du Alvies geheimnisvollen Auftrag ausgeführt?“
    „Gewissermaßen.“ Er bog in die Zufahrt ein. Das Sonnenlicht auf dem Neuschnee blendete, als er vor dem geschlossenen Scheunentor anhielt, sodass er Merritt nicht bitten musste, die Augen zu schließen.
    „Hier entlang“, sagte Cain, half ihr aus dem Wagen und zog sie eng an seine Seite, um sie vor dem arktisch kalten Wind zu schützen.
    Als sie die Scheune halb umrundet hatten, schnappte Merritt nach Luft. „Ein Hühnerstall? Ich bekomme meine eigenen Legehennen!“
    Ihr entzücktes Kichern entlockte Cain ein Grinsen. Er hatte am Tag zuvor und am Vormittag gearbeitet wie ein Wahnsinniger, um

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