Julia Saison Band 11
ermutigenden Küssen und Streicheleinheiten.
Zaghaft suchte und fand sie seinen Mund, und mit einem kehligen Stöhnen ließ er sie sein kaum gezügeltes Verlangen spüren. Die Leidenschaft und Lust, die sie vorher empfunden hatte, erwiesen sich als bloße Schatten dessen, was sich jetzt ankündigte. Bald ging Cains sanftes Wiegen in kräftigere, regelmäßige Stöße über, und die Wirkung war beinahe mehr, als sie ertragen konnte.
„Hilf mir.“ Ihre Stimme klang klagend in ihren eigenen Ohren. Sie war nicht stark genug, das erkannte sie jetzt, und sie wollte ihn nicht enttäuschen. Aus Rücksichtnahme würde er versuchen aufzuhören, das wusste sie. „Cain.“
Er zögerte nur kurz, küsste sie und änderte den Rhythmus seiner Stöße, die noch intensiver wurden. Seine Zunge stieß mit der gleichen Leidenschaft vor. Merritt empfand etwas Unmögliches, etwas wie eine Welle, die sie hochhob und mit sich trug. Hinter geschlossenen Lidern wurde das Universum golden, dann weiß. Sie glaubte, es würde sie zerreißen, doch gleichzeitig fühlte sie sich, als würde sie neu geboren. Und dann ging sie über den Kamm der Welle, und ein hilfloses Schluchzen drang aus ihrer Kehle.
Fast im selben Moment klammerte sich Cain mit einem heftigen Schaudern an sie und barg sein Gesicht an ihrem Hals.
Jemand sollte dir einen gewaltigen Tritt versetzen.
Immer noch unter dem Eindruck des überwältigenden Höhepunkts stützte Cain sich auf die Ellenbogen, um Merritt nicht mit seinem Gewicht zu belasten. Gar nicht so einfach, da er jeden Zentimeter ihres köstlichen Körpers an seiner Haut spüren wollte. Doch rasend schnell meldete sich sein Gewissen. Obwohl er versucht hatte, so behutsam wie nur möglich zu sein, musste sie ziemlich starke Schmerzen haben. Dennoch lag sie still und friedlich da, wie in tiefstem Schlaf.
Natürlich war sie erschöpft. Schon zu Beginn war sie erschöpft gewesen, sogar schon vor dem verdammten Unfall. Während er … Er verfluchte sich von Neuem, als er sich in ihr regte.
Hatte er das Kostbare, das sich zwischen ihnen entwickelt hatte, zerstört? Als sie ihn aus ihren seelenvollen dunklen Augen ansah, erkannte er in ihr die wachgeküsste Frau. Die Unschuld der Jungfrau war verschwunden. Und doch blieb ihre Reinheit. Überwältigt von Dankbarkeit ergriff er ihre Hand und küsste sie.
„War es sehr schlimm?“, zwang er sich zu fragen.
Sie blinzelte; ihre Augen verdüsterten sich ein wenig. „Schlimm würde ich es nicht nennen. Aber … ich habe so viele unglaublich schöne Gefühle erlebt.“ Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. „So großes Verlangen. Spürst du das auch?“
„Ich spüre das auch“, sagte er grimmig und schüttelte den Kopf. „Das hat mich egoistisch werden lassen. Ich hätte mich erst um das hier kümmern sollen“, sagte er und strich mit den Lippen über die Beule auf ihrer Stirn. „Ich hätte noch einen Tag warten sollen. Dass ich es nicht getan habe, ist der Beweis dafür, wie sehr du mir unter die Haut gehst.“
In ihren Augen blitzte verhaltene Freude auf. „Das höre ich gern. Ich sehe auch gern, dass du es nicht mehr vor mir verbergen kannst. Ich meine körperlich. Jetzt wird es mir schwerfallen, dir in der Öffentlichkeit zuerst in die Augen und nicht auf die Jeans zu sehen.“
Er schüttelte sich fast vor unterdrücktem Lachen, aber es war nur halb im Scherz, als er sagte: „Gib bloß Acht, dass du das nur bei mir und nicht bei anderen Kerlen machst.“
Gott steh ihm bei, er verliebte sich in sie, und zwar gewaltig. Als Mann, der noch nie wirklich verliebt gewesen war, fühlte er sich nicht gerade wohl damit. Sie war zu jung. Nicht an Jahren, sondern an Lebenserfahrung. Am beunruhigendsten war vielleicht, dass sie so anständig und ehrbar war. Sie lebte bereits ein Leben voll harter Arbeit und wenig Geld. Etwas anderes hatte sie auch mit ihm nicht zu erwarten. Er besaß keine richtige Ausbildung, außerdem gab es einige Dinge mehr, die gegen ihn sprachen. Was konnte er ihr schon bieten außer seinem Herzen und seiner Treue?
Cain seufzte und entzog sich höchst unwillig ihrer verführerischen Wärme.
„Geh nicht“, bat sie.
Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. „Mach die Augen zu. Du brauchst Ruhe. Ich dusche rasch und komme zurück … Wenn du nichts dagegen hast, dass ich über Nacht bleibe?“
„Ich wüsste nichts, was mir lieber wäre.“
7. KAPITEL
Als Merritt am folgenden Morgen im Café eintraf, war sie darauf
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