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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, Wendy. Es ist nie zu früh, den richtigen Weg einzuschlagen.“
    „So schlimm ist euer Vater gar nicht“, protestierte Katie.
    „Oh doch, das ist er“, widersprachen Wendy und Blake unisono.
    Katie gab nach, da sie mit ihren Freunden nicht streiten wollte. Doch das änderte in ihren Augen nichts an den Tatsachen. John Michael mochte Schwierigkeiten damit haben, seine Gefühle zu zeigen, aber das verband ihn mit den meisten Männern seiner Generation. Wichtig war eigentlich nur, dass er zu diesem Anlass anreiste.
    Katie zuckte die Schultern und sagte: „Ich kann mich nicht mit euch beiden gleichzeitig anlegen.“
    Der Blick, den Blake ihr zuwarf, sandte ihr einen Schauer über den Rücken. „Kannst du schon“, erwiderte er im Hinausgehen vielsagend.
    Wendy setzte sich in ihrem Bett auf. „Und?“, fragte sie neugierig, kaum dass die Tür hinter Blake ins Schloss fiel. „Wie läuft es?“
    Für einen winzigen Moment verlor Katie sich wieder in ihrem Traum, schüttelte ihn dann aber rasch ab und blickte ihre Freundin an. „Was?“
    Wendy verdrehte die Augen. „Sein sogenanntes Projekt Brittany.“
    Katie wunderte sich, dass Wendy darüber reden wollte, wo doch das kleine Wunder am anderen Ende des Flurs in seinem Brutkasten lag. Aber ihre Freundin sah sie auffordernd an.
    Katie zuckte mit den Schultern. „Ich wollte ihm heute eigentlich zeigen, wie man kocht, aber ich weiß nicht, ob es unter den gegebenen Umständen dabei bleibt.“
    „Umstände?“, wiederholte Wendy.
    Wie konnte sie das nur fragen? „Du, das Baby – klingelt es jetzt in deinem Kopf?“ Wie konnte Wendy überhaupt an etwas anderes denken? Also, wenn sie selbst ein Kind hätte – aber das würde wohl nie geschehen. Sie würde vermutlich immer die „lustige Tante Katie“ bleiben und am Ende allein sterben, als schrullige alte Frau, die ihr Abendessen im Stehen an der Küchenspüle zu sich nahm.
    „Du wirst doch wohl meinetwegen den Plan nicht ändern“, zürnte Wendy mit erhobener Stimme. „Ich möchte, dass du auf Tuchfühlung mit Blake bleibst, bis mein hohlköpfiger Bruder endlich begreift, dass Brittany dir nie das Wasser reichen kann.“
    Katie schüttelte den Kopf. Vielleicht war das Ganze ja zwecklos, und sie machte sich selbst nur etwas vor.
    „Ich bin mir nicht sicher, Wendy“, gestand sie ehrlich. „Brittany gehört zur Gesellschaft, sie verkehrt in euren Kreisen.“
    „Und du bist eine reale Person, die keine ‚Kreise‘ braucht, also wirklich. Wenn du es nicht für dich selbst tun willst, dann tu es für Blake.“
    War durch die Geburt etwa Wendys Kurzzeitgedächtnis ausgelöscht worden? „Blake will aber Brittany, erinnerst du dich noch?“, bemerkte Katie mit einem Hauch von Schwermut in der Stimme.
    „Nein, mein Bruder bildet sich nur ein, dass er Brittany will“, korrigierte Wendy sie. „Dabei würde er feststellen – sollte er sie tatsächlich vorübergehend erobern –, dass sie nichts anderes ist als Zuckerwatte.“
    „Zuckerwatte?“ Katie verstand nicht recht.
    Wendy nickte. „Keinerlei Substanz, nur Luft und Zucker. Und als Krönung des Ganzen wird sie ihm das Herz brechen“, prophezeite sie. „Sie hat es einmal getan – sie wird es wieder tun.“ Sie rückte näher an Katie heran. „Glaub mir, mein Bruder braucht eine gute Frau an seiner Seite, und ich sehe nur eine weit und breit, und das bist du, Katie.“
    Sie seufzte und fühlte sich plötzlich erschöpft. „Also, fahr zu Scotts Haus zurück und mach dich an die Arbeit. Rette meinen törichten Bruder vor sich selbst.“ Ihre Augen wurden schmal. „Wenn es sein muss, dann bring sie um. Meine Erlaubnis dazu hast du.“
    Lachend schüttelte Katie den Kopf.
    „Und jetzt ab mit dir!“, wiederholte Wendy und wies zur Tür.
    „Okay.“ Katie salutierte wie ein Soldat, der seine Pflicht erfüllt.
    „Und vergiss nicht, mich anzurufen und mir zu berichten, wie es läuft“, rief Wendy ihr mit erhobener Stimme nach.
    „Mach ich“, versprach Katie, während die Tür hinter ihr zufiel. „Vorausgesetzt, es gibt etwas zu berichten“, fügte sie im Stillen hinzu.
    Blake sah erstaunt von seinem Schreibtisch auf. Er hatte ihr Klopfen nicht gehört – oder vielleicht hatte sie auch nicht geklopft –, ihr Eintreten aber sofort gespürt. Irgendwie war ihm ihre Aura vertraut.
    Und warum auch nicht? Sie arbeiteten schließlich seit zwei Jahren zusammen. Da gewöhnte man sich natürlich an die

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