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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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persönliche Fragen und zwinkerte ihr so oft zu, dass Merritt sich wunderte, ob er vielleicht unter einem Tic litt. „Ich habe meine Taschenlampe dabei, und ich gehe jetzt nach Hause, halte die Wohnung warm und bereite den Backteig für morgen vor. Die Kundschaft heute hat unsere Vorräte ganz schön reduziert. Bis morgen früh.“
    „Es sei denn, das Wetter wird noch schlimmer als angekündigt“, schränkte Alvie ein. „Versprich es mir: Wenn es mehr als kniehoch geschneit hat, sei vernünftig und warte wenigstens, bis die Straßen geräumt sind. Wenn nötig, serviere ich Toast, und wer das nicht will, der hat schon.“
    „Und wer soll bedienen, falls Nikki ausfällt?“
    Ihre Chefin verdrehte angesichts dieses Dilemmas die Augen. „Gott segne dich, Schätzchen.“
    Merritt lächelte über Alvies Kapitulation wie auch über ihre Fürsorglichkeit, verließ das Café durch die Hintertür und zog sie hinter sich zu. Die Straßenlaternen brannten inzwischen, und die Umgebung wirkte dank des Schnees noch heller, sodass Merritt problemlos den Gehsteig der Seitenstraße erreichte. Dort traf der Wind sie wieder mit aller Macht. Er zerrte an der leeren Tasche und an ihrer Kleidung, und Schneeflocken prickelten auf jedem Fleckchen nackter Haut. Trotz allem blieb Merritt merkwürdig ruhig. Irgendwie wusste sie, dass sie an diesem Abend nicht weit laufen musste.
    An der Ecke hielt dann auch tatsächlich Cains Pick-up neben ihr. Wieder lehnte er sich über den Beifahrersitz und öffnete ihr die Tür.
    Merritt stellte ihre Tasche in den Fußraum und stemmte sich in den Sitz. Sie schlug die Tür zu und sagte: „Ich hatte schon so ein Gefühl, dass du kommen würdest.“
    „Und ich fasse es nicht, dass Alvie dich im Dunkeln zu Fuß nach Hause gehen lässt.“ Cain setzte den Blinker und bog nach links auf die verlassene Main Street ab.
    Wenig später bog er auf Merritts Zufahrt ein. Dazu musste er beschleunigen, und das Heck des Pick-ups brach aus.
    „Du hättest mich an der Straße absetzen können“, sagte Merritt, die sich am Türgriff festgehalten hatte. Wegen der kurzen Wegstrecke hatte sie sich nicht angeschnallt. „Hoffentlich fährst du dich beim Wenden nicht fest.“
    Cain hielt parallel zu einer Schneewehe, die die Eingangstreppe markierte, und sagte: „Das würde ich gern vermeiden.“
    Merritt war verwirrt und wagte einen fragenden Blick.
    „Das Wenden“, erklärte er. „Wäre es dir unangenehm, wenn ich den Pick-up heute Nacht in der Scheune abstelle?“
    Das konnte doch nicht sein Ernst sein. „Dort ist es schmutzig, und wahrscheinlich wimmelt es von Ungeziefer. Außerdem gibt es keine Heizmöglichkeit. Dank der vielen gesplitterten Bretter ist es dort vermutlich so zugig wie in einem Windkanal.“
    „Ich habe mir im Billigladen eine Decke gekauft. Das wird reichen.“
    Sie bezweifelte das. „Was erzähle ich Alvie, wenn ich dich morgen früh tot vorfinde?“
    „Du bist doch diejenige, die sich immer wieder dem Tod durch Erfrieren aussetzt. Und außerdem, warum musst du darüber reden?“
    „Weil ihr das Grundstück gehört.“
    „Wie du schon sagtest ist die Scheune seit Langem dem Verfall preisgegeben“, wandte Cain ein. „Warum sollte es sie dann stören? Ich will ja nicht bei dir im Haus schlafen. Muss ich dir das schriftlich geben? Vor mir bist du in Sicherheit.“
    Toll , dachte sie. Reib es mir unter die Nase. Er hatte ihr längst deutlich zu verstehen gegeben, wie wenig attraktiv er sie fand. „Weißt du was?“, sagte sie, griff mit einer Hand nach ihrer Tasche und mit der anderen nach der Türklinke. „Mach, was du willst.“
    Sie ließ sich vom Sitz herab in den Schnee gleiten, schlug die Tür zu und ging um das Fahrzeug herum, um sich den Weg zum Haus zu bahnen. Sie blickte nicht zurück. Die Scheune war nicht verriegelt. Sollte er doch selbst das Doppeltor öffnen und Platz für den Pick-up schaffen.
    Nachdem sie so gut wie möglich den Schnee von Kleidung und Schuhen geklopft hatte, trat sie ins Haus, stellte die Tasche ab und schälte sich aus ihren warmen Sachen. Tuch und Jacke ließ sie auf dem Läufer im Eingangsbereich liegen, um sich das Aufwischen von schmelzendem Schnee im ganzen Haus zu ersparen.
    Auf Socken ging sie in die Küche. Dort stellte sie die Tasche auf die Arbeitsplatte und zog die dick besohlten Turnschuhe an, die ihr als Pantoffeln dienten. So sauer sie auch auf Cain war, sie schaltete doch das Licht auf der hinteren Veranda an, denn sonst wäre es

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