Julia Saison Band 13
herunter.
„Meine Schwangerschaft bedeutet nicht, dass ich zerbrechlich bin“, meinte sie. „Ich möchte die Tour machen.“
„Sie haben sich gerade übergeben.“
Daisy hob die Schultern. „Das passiert jeden Tag. Es soll auch wieder vorbeigehen.“
Finster sah er sie an. „Warum haben Sie mir nichts davon gesagt?“
„Ich erzähle es nicht jedem.“ Seufzend senkte sie den Blick. „Zuerst hatte ich Angst, dass Sie nach Gründen suchen würden, die gegen uns sprechen. Falls Sie uns hätten verklagen wollen oder so. Ich fürchtete, Sie könnten mich als ungeeignete Mutter darstellen, und dass ich dann womöglich mein Kind verlieren würde.“
Parker fluchte leise. „Sie dachten, ich würde einer schwangeren Frau Schaden zufügen?“
„Nicht physisch.“
Wieder fluchte er. „Verzeihen Sie.“ Er hielt kurz inne. „Sie sagten ‚zuerst‘. Das heißt, irgendwann haben Sie dann festgestellt, dass ich doch nicht so schrecklich bin?“
„Das sind Sie auch nicht. Sie haben uns nicht rausgeworfen. Aber da wusste ich ja schon, was Sie von Babys halten“, antwortete Daisy.
„Was ich davon halte, selbst Kinder zu haben“, korrigierte er. „Ich habe nichts gegen sie, wie ich schon erwähnte.“
Sie nickte nur.
„Ich wünschte, Sie würden irgendwas sagen“, meinte er.
„Spielt das eine Rolle?“
Er schaute weg. „Eigentlich nicht. Ich bin mal mit einer schwangeren Frau zusammen gewesen. Das Baby war nicht von mir, aber um mich zu einer Heirat zu zwingen, drohte sie mir, der Presse zu erzählen, dass es meins wäre.“
Daisy war entsetzt. „So etwas würde ich nie tun.“
„Das habe ich auch nicht gemeint.“
„Vielleicht doch. Ein bisschen.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Ich will aber gar nicht heiraten.“
„Nein?“ Er wirkte verblüfft. „Ist es dann nicht schwierig, ständig von all diesen überglücklichen Brautpaaren umgeben zu sein?“
„Ich liebe die kreative Seite bei der Planung von Hochzeiten, und ich führe Tillies Arbeit gerne weiter. Von meiner eigenen Situation halte ich das jedoch strikt getrennt. Ich habe gute Gründe dafür, Single zu bleiben. Ich komme mit Männern einfach nicht klar.“ Scherzhaft fügte sie hinzu: „Wer weiß, vielleicht bin ich allergisch gegen sie.“
Wieder lächelte Parker. „Das glaube ich kaum. Gegen mich sind Sie jedenfalls nicht allergisch. Nach unserem Kuss gestern Abend ist nämlich nichts passiert.“
Da irrte er sich gewaltig.
„Stimmt, aber ich will keinen Mann und habe keine Hochzeitspläne. Ich würde Ihnen niemals ein Kind unterschieben. Mein Baby soll geliebt werden und willkommen sein.“
Trotz seiner Sonnenbräune wurde er blass. „Tja, das habe ich wohl verdient.“
Vielleicht ja, vielleicht nein. Der tiefe Schmerz in Parkers Augen schien darauf hinzudeuten, dass mehr dahintersteckte als eine intrigante, berechnende Exfreundin. Die Worte hatten ihn sichtlich getroffen, und Daisy fühlte sich schuldig.
Dennoch zeigte die ganze Situation, wie wichtig es war, dass sie beide ihr kurzes Techtelmechtel hinter sich ließen, taten, was getan werden musste, ihre Verbindung beendeten und ihr Leben weiterlebten. Selbst wenn ihre Wege sich gerade kreuzten, passten sie überhaupt nicht zusammen. Sie hatten keinerlei Gemeinsamkeiten und völlig unterschiedliche Lebensziele.
„Ich ziehe mich nur schnell um“, sagte sie. „Bin gleich wieder da.“
„Sind Sie sicher, dass Sie die Tour machen wollen?“
Sie lächelte. „Versuchen Sie etwa, unsere Abmachung zu brechen?“
„Nein.“ Parker hielt ihr seine Hand hin.
Daisy zögerte kurz, ehe sie einschlug. Sie spürte seinen Pulsschlag an ihrer Haut, seine Wärme. Der Blick in seinen grünen Augen war dunkel und gefährlich.
„Es ist zwar ziemlich altmodisch, aber geben wir uns die Hand drauf“, meinte er. „Ich verspreche, dass ich unsere Abmachung nicht brechen werde. Ab jetzt sind wir Partner, und wir müssen einander vertrauen.“
„Mit Vertrauen habe ich so meine Probleme“, gab sie zu.
„Ich wohl auch.“
„Also gut, dann werde ich mein Bestes tun.“
Sie schaute auf ihre Hand, die er noch immer festhielt, und rasch ließ er sie los. Als Daisy zehn Minuten später zurückkam, verließen sie gemeinsam das Haus.
Die Tour, auf die sie Parker mitnahm, war erhellend, auch wenn sie nichts dazu zutage förderte, weshalb seine Eltern seine Tante niemals erwähnt hatten.
Daisy stellte sich als Kommunikationstalent heraus.
„Doris Dugan, das hier ist
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