Julia Saison Band 13
macht sich zu viele Sorgen.“ Doch Daisys Gesicht zeigte, dass Nolas Besorgnis durchaus berechtigt war.
„Wir können uns auch etwas anderes überlegen“, erklärte Parker. „Sie müssen mir nicht dabei helfen, Informationen über Tillie herauszufinden. Ich werde jemanden engagieren.“
„Nein! Wir hatten doch eine Abmachung.“
„Daran werde ich mich auch halten.“
„Wie denn? Wenn Sie jemanden engagieren, kann ich Ihnen nicht helfen. Und das war unsere Abmachung.“
„Daisy, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Offensichtlich hat meine Anwesenheit Ihre Welt in mehrfacher Hinsicht durcheinandergebracht. Vor allem hätte ich Sie nicht küssen sollen.“
„Ich habe Sie auch geküsst. Aber das hätte wirklich nicht passieren …“ Schwankend schloss sie die Augen.
„Daisy? Was ist los? Kommen Sie, setzen Sie sich.“ Parker deutete auf eine Bank in der Nähe und fasste nach ihrer Hand.
„Nein“, brachte sie angestrengt hervor. Im Sitzen wurde es nur noch schlimmer.
Sie stürzte zu einer Stelle im hinteren Bereich des Parks, wo es Rindenmulch gab und sie außer Sichtweite war. Dann wurde sie von einer heftigen Übelkeit erfasst.
Als es ihr schließlich besser ging, stand sie zitternd auf und wischte sich den Mund mit dem Taschentuch, das sie mittlerweile ständig dabeihatte. Zutiefst verlegen und mit gesenktem Blick kam sie zu Parker zurück.
„Es tut mir so leid“, sagte sie.
„Ihnen tut es leid? Daisy, mir tut es leid. Ich bin einfach hier stehen geblieben.“
„Ja, vielen Dank. Ich verabscheue es, wenn andere mich so sehen. Es war nett von Ihnen, Abstand zu halten. Mir ist das immer furchtbar peinlich.“
„Das kommt häufiger vor? Waren Sie beim Arzt?“
„Äh … ja. Es ist alles in Ordnung.“
„Ist es nicht.“
Sie atmete tief durch, ehe sie zu ihm aufblickte. „Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, wie diktatorisch Sie sind?“
„Nicht nur einmal.“
„Na ja, ist wahrscheinlich ganz natürlich für einen reichen Geschäftsmann. Aber meine Übelkeit hat wirklich nichts mit Ihnen zu tun.“
„Ich habe Ihnen sehr viel zusätzlichen Stress bereitet, und Sie machen sich Sorgen um Ihre Zukunft“, erwiderte Parker.
„Wer tut das nicht? Sie machen sich auch Sorgen um Ihre Firma.“
„Das ist was anderes. Dazu wurde ich geboren.“
„Ehrlich gesagt, Sie ruinieren mir meine Vorstellung davon, wie es ist, reich zu sein. Wann fängt denn der schöne Teil an?“, gab Daisy zurück.
Er lachte.
„Das sollten Sie viel öfters tun“, sagte sie.
Achselzuckend meinte er: „Ich denk drüber nach.“
„Jedenfalls will ich nicht, dass Sie jemand anders engagieren, um Erkundigungen über Tillie einzuziehen. Ihre Freunde sind nette Leute, und ich möchte ihnen keinen Detektiv auf den Hals hetzen. Es ist gut möglich, dass einige auch ein altes Leben hinter sich gelassen haben. Ein Detektiv wäre ihnen bestimmt unangenehm.“
Parker musterte sie durchdringend.
„Was ist?“
„Wie geht es Ihnen jetzt? Sie reden so viel. Wollen Sie mich ablenken, damit ich Ihnen keine weiteren Fragen zu Ihrer Übelkeit stelle?“
„Ich fühle mich gut, und wir sollten zurückgehen. Es ist Zeit für unsere Tour.“
„Nein.“
„Doch. Ich will Ihnen helfen“, erklärte Daisy. „Tillie war wie eine Mutter für mich, und ihr guter Ruf ist mir wichtig. Okay?“
Statt einer Antwort hielt er ihr seinen Arm hin. Als sie sich einhaken wollte, hob er sie mit einer schnellen Bewegung hoch.
Daisy stieß einen erschrockenen Schrei aus. „Parker, was soll das?“
„Ich trage Sie. Wenn Ihnen schlecht ist, sollten Sie nicht in dieser Hitze herumlaufen. Und dann bringe ich Sie zu einem Arzt. Die Tillie-Tour kann warten.“
Sie spürte seine starken Arme um sich. Für einen Geschäftsmann war er erstaunlich durchtrainiert. Empfindungen, die sie verbannt hatte, stiegen erneut in ihr auf. Gar nicht gut.
„Ich war schon beim Arzt.“ Entschlossen versuchte sie, diese Empfindungen zu unterdrücken.
„Er kann kein besonders guter gewesen sein, wenn Sie immer noch krank sind.“
„Ich bin nicht krank. Das ist normal.“
Endlich hatte er begriffen und schaute auf ihren Bauch. „Sie sind schwanger?“
Sie nickte stumm.
„Das heißt, Sie werden bald ein Baby haben.“
„In knapp sieben Monaten“, bestätigte Daisy.
Parker betrachtete ihren Körper, als könnte dort jeden Moment ein Alien-Baby auftauchen.
Da sie inzwischen das Wohnhaus erreicht hatten, ließ er sie behutsam
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