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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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Parker. Wir sind in Ihre wunderbare Teestube gekommen, weil Sie so schöne Geschichten kennen. Vor allem über Tillie. Und Doris’ Kekse sind die besten der Stadt“, sagte Daisy zu Parker.
    „Ach, du kleine Charmeurin.“ Liebevoll tätschelte Doris ihr die Wange. „Oh ja, ich weiß viele Geschichten.“
    Sie berichtete, wie sie und Tillie einmal eine große Touristengruppe aufgenommen hatten, weil deren Bus liegen geblieben war. Sie hatten die Leute mit Essen versorgt, sie unterhalten und den Kindern Geschichten erzählt. „Tillie war eine begabte Entertainerin und konnte sehr gut mit Kindern umgehen“, sagte Doris. „Vielleicht weil sie nie eigene hatte.“
    „Das klingt, als wäre sie ein toller Mensch gewesen“, meinte Parker.
    „Na ja, verstehen Sie mich nicht falsch. Tillie war kein Engel. Sie trank gerne mal einen Wein oder ein Bier. Und Männer mochte sie besonders gern. Aber sie hatte ein gutes Herz.“
    So ging es überall weiter. Alle begrüßten Daisy wie eine Tochter. „Das ist Klaus“, stellte sie vor. „Tillie hat früher in seinem Nachtclub getanzt, als er noch einen hatte.“
    Klaus umarmte sie herzlich und erklärte bedauernd, wie sehr er Tillie vermisste.
    „Tillie war eine Nummer für sich“, sagte er zu Parker. „Diese Frau konnte einen Mann wirklich ins Schwitzen bringen. Ein bisschen wie bei Daisy und Ihnen, oder?“
    Obwohl Klaus damit nicht ganz falsch lag, hätte Parker das nie zugegeben.
    „Ich finde, Daisy funkelt irgendwie“, meinte er.
    Überrascht sah sie ihn an. „Was?“
    Doch Klaus nickte. „Ja, das ist eine gute Beschreibung. Daisy, wie findest du den Kerl? Dafür, dass er kein Reporter ist so wie du, kann er sich gut ausdrücken. Funkeln ist ein schönes Wort, oder?“
    Lächelnd erwiderte sie: „Ja, aber ich bin nicht so sicher, ob ich funkele.“
    Parker und Klaus wechselten einen Blick. „Oh doch“, sagten beide zugleich.
    „Ich glaube, es liegt an ihrer Art. Und den Flipflops“, setzte Parker hinzu. An allem: dem Lächeln, den Augen, dem Körper, eben einfach Daisy.
    „Ich selbst bin nicht so der Flipflop-Typ“, erklärte Klaus. „Aber sie ist süß. Tun Sie ihr nicht weh, okay? Nicht wie der andere Kerl.“
    „Das habe ich nicht vor“, antwortete Parker.
    „Und wir müssen jetzt weiter“, warf Daisy schnell ein. „Aber Parker interessiert sich sehr für die Tänzerinnen, und ich bin an allem interessiert, was mit Tillie zusammenhängt. Falls dir noch mal irgendwas einfällt, was ich vielleicht gerne erfahren würde, rufst du mich dann an?“
    Klaus sah sie an. „Ich hatte viele Tänzerinnen, Daisy.“
    „Ich weiß, aber du hast doch selbst gesagt, dass Tillie was Besonderes gewesen ist.“
    Er lachte, tief und dröhnend. „Erwischt. Du bist ganz schön raffiniert.“
    „Tja, manchmal muss man als Frau raffiniert sein.“ Dabei wich sie Parkers Blick aus.
    „Tillie hat oft solche Dinge gesagt“, erinnerte sich Klaus. „Sie fing viele Sätze mit ‚Manchmal muss man als Frau …‘. Tillie war jemand, die wusste, wie man überlebt. Sie tat immer das, was nötig war.“
    Parker versuchte, sich seine Tante vorzustellen. Eine, die überlebte. Hatte sie, ähnlich wie er, die Art der Sutcliffes überlebt?
    „An diesen Spruch erinnere ich mich jeden Tag. Ich lebe danach“, versicherte Daisy.
    „Gut. Ich mache mir nämlich Sorgen um dich“, gab Klaus zurück.
    „Bei mir ist alles okay.“
    „Behandelt Raymond dich anständig?“
    „Er frisst mir aus der Hand.“
    Sie verabschiedeten sich, ehe Daisy und Parker in der grellen Sonne zu dessen Wagen zurückgingen. Kurz nachdem sie losgefahren waren, wandte Parker sich ihr zu.
    „Raymond frisst Ihnen aus der Hand? Ich nehme mal an, er ist kein Hund.“
    Sie lachte. „Ganz bestimmt nicht. Er ist ein Mensch.“
    Unwillkürlich umklammerte er das Lenkrad. „Ist er der Vater Ihres Kindes?“
    Daisy schnappte nach Luft und bekam dann einen Hustenanfall.
    Sofort hielt Parker an. Da er nicht recht wusste, was er tun sollte, rieb er ihr den Rücken. Ihre Haut fühlte sich warm und weich an. „Alles in Ordnung?“
    „Nein. Ja. Parker, mir geht’s gut, aber …“
    Widerstrebend zog er seine Hand zurück.
    „Raymond betreibt die Reiseagentur, für die ich arbeite. Der Vater meines Babys ist nicht hier. Ich weiß nicht, wo er sich aufhält. Er war ein Freund. Dachte ich zumindest. Nach Tillies Tod ging es mir ziemlich schlecht. Und Chris war für mich da. Er war nett, und ich habe was Dummes

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