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Julia Saison Band 13

Julia Saison Band 13

Titel: Julia Saison Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh , Teresa Hill , Myrna Mackenzie
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einen Mr Stenson.“
    „So ist es.“
    „Warum schleppen Sie denn Ihr Modell mit sich herum?“
    „Weil ich der Bauherr bin und noch daran herumfeile.“
    „Es ist toll.“ Es war ein herrliches Modell, ganz in Aquablau und Glas gehalten. Ausgesprochen elegant.
    „Irgendetwas daran stimmt nicht“, meinte Parker.
    Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Nein, es ist fantastisch. Ehrlich.“
    „Es muss mehr als fantastisch sein. Spektakulär, unvergesslich, ein Knaller. Etwas, worüber die Leute reden.“
    „Sonst leidet die Firma?“, riet sie.
    „Ja.“
    „Und jeder wird Ihnen die Schuld geben, weil es Ihr Entwurf ist.“ Bei den vielen Mitarbeitern eine große Verantwortung.
    „ Ich werde mir die Schuld geben.“
    „Aber Sie sind nicht der einzige Verantwortliche“, widersprach sie. „Sie haben doch einen Vorstand.“
    „Dessen Wünsche ich seit dem Tod meines Vaters ignoriert habe. Sie wollen alle, dass ich so bin wie er. Aber das kann ich nicht. Er war …“
    „Der Mann, der Ihnen Ihre Kindheit vorenthalten hat.“
    Er bedachte Daisy mit einem langen, nachsichtigen Blick. „Auf meine Kindheit wären die meisten Kinder neidisch gewesen.“
    Da war sie nicht so sicher. „Wann haben Sie angefangen, für die Firma zu arbeiten?“
    „Auf informelle Weise, seit ich zwölf war. Nicht direkt, natürlich. Aber ich habe angefangen, die Firma zu studieren. Ihre Geschichte, die verschiedenen Abteilungen, sogar die Finanzen. Ich habe Führungen mitgemacht und alles gelesen, was mir dazu in die Hände fiel. Ich habe die Firma geliebt, weil sie meinem Leben eine Bestimmung gegeben hat.“
    „Und Sie lieben sie noch immer.“
    „Ja. Das wirkt vielleicht öde und langweilig, aber ich bin gut bei der Arbeit hinter den Kulissen. Ich habe nur kein Talent dazu, der große Sutcliffe zu sein. Dummerweise scheint mir diese Rolle zuzufallen, und sie ist wichtig. Leider ist es seit dem Tod meines Vaters mit der Firma stetig bergab gegangen, und sie steht am Rande des Ruins.“
    „Das heißt, selbst ein winziger Skandal könnte den Untergang bedeuten“, sagte Daisy. „Deshalb wollen Sie unbedingt herausfinden, warum Tillie aus der Familie ausgestoßen wurde.“
    „Ja.“
    „Und jetzt haben Sie auch noch eine schwangere Mieterin.“
    „Solange niemand davon weiß, sollte man das auch so belassen“, erklärte er.
    „Richtig. Außerdem sind Sie ja in Las Vegas sowieso Mr Stenson, und als der können Sie tun und lassen, was Ihnen beliebt. Wer würde darauf achten?“
    „Mr Stenson.“
    Kopfschüttelnd meinte sie: „Ich habe den Eindruck, Mr Stenson ist ein bisschen angespannt. Vielleicht sollte er sich mal für fünf Minuten entspannen.“
    „Sagt die Frau, die rund um die Uhr arbeitet. Was tun Sie denn zur Entspannung, Daisy? Morgen ist Samstag, für die meisten Menschen ein Erholungstag. Wie werden Sie ihn verbringen?“
    Sie machte eine schuldbewusste Miene. „Na schön, Sie haben gewonnen. Ich organisiere zwei Hochzeiten, aber besonders ungewöhnliche.“
    Lächelnd erwiderte Parker: „Sie sind ein Workaholic. Darf ich wieder zugucken?“
    Eine andere Frau hätte vermutlich nicht gleich heiße Gedanken bei dieser Bemerkung gehabt, aber bei Daisy spielten ohnehin die Hormone verrückt. Sie hatte gleich ein Bild von Parker und sich im Bett vor Augen.
    Sie hoffte inständig, dass sie nicht rot werden würde, wobei sie merkte, dass er immer noch auf ihre Antwort wartete.
    Eigentlich sollte sie Nein sagen. Egal, weshalb er an den Hochzeiten teilnehmen wollte, ihre Gründe für seine Anwesenheit waren ziemlich fragwürdig und daher falsch. Daisy reagierte auf seine Stimme, dieses männliche Etwas in seinem Tonfall, bei dem sie sofort an seinen Kuss denken musste. Sie fühlte sich schon fast wie eine der jungen Frauen auf seinem Handy. Voller Hoffnung. Vielleicht ein bisschen verzweifelt. Aber sie würde niemals eine jener Frauen sein. Sie würde auf keinen Fall als Braut infrage kommen. Außerdem wollte sie ihr Schicksal nie wieder in die Hände eines Mannes legen. Und dennoch war sie für Parkers Blicke viel zu empfänglich.
    „Sie mögen doch gar keine Hochzeiten“, erinnerte sie ihn deshalb.
    „Ich habe keine spezielle Abneigung gegen Hochzeiten. Ich möchte nur nicht einer der Hauptdarsteller sein“, entgegnete er.
    „Könnte aber sein, dass Ihnen das demnächst doch passiert“, meinte Daisy.
    Ohne darauf einzugehen, sagte er: „Wenn es Sie stört, werde ich nicht kommen. Und das scheint ja der

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